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Kleiderschrank ausmisten Trennungsangst? Diese Methode befreit dich von zu viel Kleidung

Kleiderschrank ausmisten: Frau sitzt im Kleiderschrank
© Pixel-Shot / Adobe Stock
Wer seinen Kleiderschrank ausmisten möchte, stellt sich unweigerlich die Frage: Was behalten? Wie du am besten vorgehst und was Aufräumexpertin Marie Kondo rät, erfährst du hier. Und für die Zukunft, verraten wir, wie du Fehlkäufe vermeidest.

Inhaltsverzeichnis

Arbeit, Familie, Freunde, Sport, Hobbies, Einkaufen und Termine verschiedener Art halten uns tagtäglich auf Trapp – und dann wollen wir es zu Hause ja auch noch schön haben. Um das alles und den Haushalt unter einen Hut zu bekommen, brauchen wir den perfekten Putzplan! Ein Punkt jedoch, der gerne im Alltag untergeht, ist unser Kleiderschrank. Wir nehmen unsere Lieblingsteile heraus, einige Stücke liegen auch benutzt herum, andere wiederum werden zu Schrankhütern und verstopfen uns den Stauraum. Das trägt nicht gerade zu unserem Wohlgefühl bei, oder?

Wenn dir also nach einer Kleider-Diät ist, sind die folgenden Tipps für dich genau das Richtige. Wir zeigen dir, wie du die guten Stücke vom Ballast unterscheiden kannst. 

Kleiderschrank ausmisten: Wann und wie?

Deinen Kleiderschrank kannst du selbstverständlich jederzeit ausmisten. Wenn du dich nicht motivieren kannst, hilft es, einen Zeitpunkt zu bestimmen. 

Dafür bietet sich der Jahresanfang an, wenn du eh im Neustart-Modus bist, der Frühjahrsputz oder der meteorologische und damit textile Saisonwechsel. Also wenn du deine Wintersachen verstaust und deine Frühlingsteile herausholst, usw. 

Spätestens seit der „Konmari-Methode“ von Marie Kondo haben wir das perfekte Grundgerüst, um zu Hause gründlich und effizient auszumisten. Ihre drei Grundregeln lauten:

  • Nach Kategorien ausmisten
  • Alles in die Hand nehmen
  • Ein fester Platz für alles

In unserem Fall heißt das: Die Kategorie ist Kleidung, zum Aussortieren nehmen wir alles einmal in die Hand (siehe nächster Abschnitt) und am Ende sortieren wir alles geordnet in unseren Kleiderschrank.

Für das Ausmisten deines Kleiderschranks solltest du dir ein Zeitfenster freihalten, je nach Menge, kann das nämlich mehrere Stunden in Anspruch nehmen. Hilfreich ist es, wenn du dir im Vorfeld Umzugskartons, Kisten oder große Tragetaschen organisierst, um deinem Kleiderberg Herr (oder Frau) zu werden. Und schon geht es los … 

Gehen oder bleiben? Ausmisten in 5 Schritten

  1. Schaffe in einem Raum Platz für deine Aufräumaktion und richte 5 Stapel ein: Behalten, Wegwerfen, Spenden/Verschenken, Verkaufen, Upcycling. Nutze dafür die Boxen, damit nichts herumfliegt. 
  2. Nun alles aus dem Kleiderschrank, den Schubladen und vom Kleiderbügel holen. Ja, alles.
  3. Breite die Kleidung aus, zum Beispiel auf dem Boden, Bett, etc.
  4. Jetzt folgt der wichtigste Schritt: Nimm jedes einzelne Stück in die Hand und überlege, ob du es wirklich behalten willst. Probiere auch Kleidung an und checke deinen Look (und dein Empfinden dazu) im Spiegel. 
  5. Sortiere die Sachen entsprechend den Stapeln bzw. Boxen zu

Klingt einfach, oder? Leider sind Trennungen nie leicht und auch Klamotten können uns irgendwie ans Herz wachsen. Und so fällt es uns manchmal schwer, uns von Dingen zu trennen, sei es, weil wir Erinnerungen mit ihnen verknüpfen, viel Geld dafür bezahlt haben oder es ein Geschenk war. Das führt dazu, dass wir zu viele Gegenstände aufbewahren, die unbenutzt oder ungetragen herumliegen. 

Kondo rät dazu, sich folgende Frage zu stellen: Macht es mich glücklich? Die Antwort lautet Nein? Dann weg damit! Bekommt ein Teil nun ein Nein auf die Glücksfrage und du zögerst dennoch, es auszusortieren, empfiehlt die Expertin dazu, sich bei dem Stück zu bedanken und es dann gehen zu lassen. 

Die 7 Fragen für dein Trennungsgespräch:

  1. Macht es mir Freude?
  2. Welche Gefühle löst das Kleidungsstück in mir aus (wenn ich es trage)?
  3. Habe ich es in den letzten zwölf Monaten getragen?
  4. Liegt in meinem Schrank etwas Ähnliches, das ich öfter trage?
  5. Werde ich das Stück zeitnah (für einen bestimmten Anlass) anziehen?
  6. Behalte ich das Teil nur, weil ich viel Geld dafür bezahlt oder ich es geschenkt bekommen habe?
  7. Passt das noch zu mir und meinem Stil?

Tipp: Es fällt dir superschwer, Kleidung auszusortieren? Dann hast du zwei Möglichkeiten: Vertage dein Ausmisten auf einen anderen Tag, an dem du dich dazu besser in der Lage fühlst. Oder richte eine weitere Box für eine Trennung auf Zeit ein. Dort kommen Ich-kann-mich-irgendwie-nicht-trennen-Stücke hinein, die du irgendwo gut verstaust. Der Deal: Wenn du sie drei Monate lang nicht vermisst und brauchst, kommen sie weg. 

Textiler Ballast: Wie werde ich ihn los?

Du hast eines deiner Lieblingsteile in der Hand und weißt sofort, dass du es behalten willst. Bei anderen Kleidungsstücken wird es vielleicht schon schwieriger. Du solltest etwas aussortieren, wenn es …:

  • kaputt und nicht wieder zu reparieren ist
  • … dir schlicht und ergreifend nicht (mehr) gefällt
  • … zwar gefällt und noch gut erhalten ist, du aber weißt, dass du es nicht tragen wirst oder sehr selten trägst
  • … es in den letzten zwölf Monaten nicht getragen wurde

Dabei gibt es auch Ausnahmen: 

  • Ein schickes Abendkleid etwa, das du zwar nicht oft, aber doch immer mal wieder ausführst, kommt selbstverständlich auf den Behalten-Stapel!
  • Kleidungsstücke, die du gerne getragen hast, die dir aber nicht mehr passen, lassen sich umnähen, von dir selbst oder von einer Schneiderei. Ist dir das jedoch zu viel Aufwand oder zu viel Geld für solche Klamotten: Aussortieren.
  • Ist es lediglich die Farbe, die dir nicht mehr zusagt, kannst du Stoffe selber färben oder batiken (zum Beispiel mit Shibori). 

Das machst du mit den aussortieren Stücken

  • Teure oder aktuell angesagte Stücke könnten deine Haushaltskasse aufbessern und landen auf dem Verkaufen-Haufen. Dafür eignen sich Offline-Flohmärkte und/oder Online-Portale.
  • Auf den Spenden-/Verschenken-Stapel kommen die anderen Schrankhüter, die noch gut in Schuss sind, aber nicht von dir getragen werden. Vielleicht ist dir schon mal aufgefallen, dass ein:e Freund:in heimlich ein Auge auf deinen Pailletten-Rock geworfen hat, den du einmal anhattest? Auch Kleiderkammern nehmen gerne gut erhaltene Kleidungstücke.
  • Aussortierte kaputte und nicht gut erhaltene Kleidung kommt im Müllsack in die Restmülltonne. Oder du nutzt die Altkleider aus deinem Schrank zum Upcycling. Inspirationen: Textilgarn selber machen, Upcycling-Ideen für Kleidung, Stoffreste verwerten

Zu guter Letzt kannst du die Behalten-Kiste wieder in den Schrank einsortieren – wir helfen dir, beim Kleiderschrank organisieren

Fehlkäufe vermeiden: 9 praktische Tipps

Was das Ausmisten des Kleiderschranks vereinfacht oder gar überflüssig macht, ist das Vermeiden von Fehlkäufen. Damit schonst du Schrank und Geldbeutel! 

  1. Zeit nehmen: Nimm dir zum Einkaufen genügend Zeit! Wenn du das Gefühl hast, du musst schnell machen, verleitet dieser Zeitdruck eher dazu, etwas zu kaufen, das du mit einem Moment mehr Ruhe doch liegen lassen würdest.
  2. Entspannt bleiben in Rabattaktionen: Apropos Druck … Egal, ob ein Onlineshop mit einem Countdown den einzigartigen nur jetzt gültigen Sale runterzählt oder rote verlockende Preisschilder im Einzelhandel, dazu animieren, jetzt kaufen zu müssen: Lass dich nicht unter Druck setzen. Überlege: Würdest du diese Kleidung auch zum Normalpreis kaufen? Wie sitzt es bei der Anprobe bzw. glaubst du, das Online-Kleidungsstück hat die richtige Farbe für dich? Der nächste Sale kommt ganz sicher!
  3. Kein Zugeständnis bei/m Passform und Schnitt : Es sitzt ein bisschen zu eng, aber es gefällt dir so gut? Eigentlich findest du, dass dir ein V-Ausschnitt nicht steht, es ist ja aber sooo günstig? Der Altkleider-Status ist schon programmiert.
  4. Nicht jeden Hype mitmachen: Trends kommen und gehen – vor allem in der Fast Fashion-Welt. Manchmal gefällt uns die angesagte Mode, doch so richtig zu uns passen tut sie nicht. Bleib deinem Stil und deinem Bauchgefühl treu, du wirst dieses Trendteil vermutlich nicht mehr als einmal tragen und wirfst Geld zum Fenster raus.
  5. Unsicherheit Ernst nehmen: Du willst es haben, bist aber doch irgendwie unsicher. Hinterfrage, warum du genau dieses Kleidungsstück jetzt haben willst: Weil es billig ist (siehe Punkt 2)? Weil es dir super gefällt, es dir aber zu teuer ist (wenn du dir sicher bist, es oft und sehr lange zu tragen: go for it!)? Weil alle es haben (siehe Punkt 4)? Weil du schon so viel hast (du kannst etwas anderes dafür aussortieren)? 
  6. Outfit-Kombinationen überlegen: Du hast ein potenzielles Lieblingsteil in der Hand und dir fallen sofort verschiedene Looks mit deiner jetzigen Garderobe ein? Perfekt. Ansonsten lieber die Finger davonlassen. 
  7. Wunschzettel anlegen: Vor allem online lassen wir uns gerne zum Kaufrausch verführen. Lege einen Wunschzettel an, viele Shops bieten sowas eh an, alternativ erstellst du ihn eben per Hand oder am Laptop. Lasse die Teile zwei bis drei Tage auf dem Wunschzettel, wenn du sie dann immer noch haben willst, bestellst du sie. 
  8. Qualität kaufen: Nicht umsonst heißt es "Wer billig kauft, kauft zweimal". Achte auf hochwertige Materialien und eine ebenso wertige Verarbeitung (denn nicht alles, was teuer ist, ist auch qualitativ hochwertig!). Natürlich kann es sein, dass du einen Pulli aus Merino dann kratzig findest, doch diesen kannst du garantiert noch für gutes Geld verkaufen. Bei einer billigen Bluse, bei der sich schon die Nähte lösen, sieht das schon wieder anders aus. 
  9. Potenzieller Fehlkauf liegt schon zu Hause: In diesem Fall hilft dir die 3-7-14-Regel. Diese funktioniert ganz easy: Die Klamotte ist gekauft und liegt seit drei Tagen unberührt herum? War wahrscheinlich ein Fehlkauf. Denn normalerweise erfreut uns ein neues Stück so sehr, dass wir es gleich waschen und anziehen wollen. Nach sieben Tagen immer noch nicht getragen? Gib es am besten bis 14 Tage nach dem Kauf zurück – die Wahrscheinlichkeit, dass du es trägst, ist jetzt nicht mehr hoch. In der Regel kannst du ungetragene Kleidung innerhalb von zwei Wochen (in bestimmten Onlineshops sogar noch länger) problemlos zurückgeben.

Auch noch lesenswert: Hier zeigen wir, wie du getragene Kleidung aufbewahren kannst, worauf du bei einem Ankleidezimmer achten solltest und wie du am besten ein Regal dekorieren kannst. Deine liebsten Einrichtungsideen kannst du übrigens auch bei Pinterest sammeln! 

Brigitte

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