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Gegen Süßhunger und gut fürs Klima: Topinambur, Steckrübe und Pastinake

Steckrüben
© Helen's Photos / Shutterstock
Großmutters Gemüse ist wieder in. Trauen Sie sich ruhig ran an Topinambur, Steckrübe und Pastinake. Wir sagen Ihnen, was Sie wissen müssen.

Alte Gemüsesorten - das macht sie attraktiv

Die drei alten Gemüsesorten teilen sich den Ruf des Arme-Leute-Essens - zumindest bei unseren Großmüttern. Steckrüben halfen in Kriegszeiten zu überleben, Pastinaken waren vor allem als Viehfutter beliebt. Schade eigentlich, denn die alten Gemüsesorten schmecken nicht nur lecker und haben wenig Kalorien, sie enthalten auch eine Fülle an Mineralstoffen und Vitaminen. Und: Sie liegen auch in Sachen Umweltschutz ganz vorne.

Im Herbst und Winter, wenn es nur noch wenige Gemüsesorten auf dem heimischen Markt gibt, haben sie ihren großen Auftritt. Ihr Vorteil: Sie müssen nicht extra eingeflogen oder in beheizten Treibhäusern hochgepäppelt werden, sie trotzen der deutschen Kälte.

Wenn Sie in Ihrem Supermarkt vergeblich nach Topinambur, Steckrüben und Pastinaken suchen, bummeln Sie einfach über den Markt oder gehen Sie in einen Bioladen. Dort bekommen Sie die Gemüse-Newcomer bestimmt. Und hier gibt es die wichtigsten Infos und Rezepte.

Pastinake
© Christin Lola / Shutterstock

Pastinake - sorgt für eine süßlich-nussige Note im Püree

So schmeckt sie: süßlich-nussig, mit leichter Zimtnote.

Dann gibt es sie: Pastinaken werden von Oktober an geerntet. Die Saison geht bis Mai. Sie können Pastinaken genauso wie Möhren im kühlen Keller lagern. Dort halten sie sich mehrere Monate. Aber Achtung, vorher nicht waschen. Lagern Sie die Pastinaken zu warm, werden sie pelzig-schwammig. Pastinaken werden nicht nur in Deutschland angebaut, sondern auch aus England, den Niederlanden und Ungarn importiert. Wenn Sie unnötige Transport-Kilometer vermeiden wollen, fragen Sie nach, woher die Pastinaken kommen.

Deshalb mögen wir sie: Da Pastinaken kaum Nitrat aufnehmen, sind sie als Babynahrung beliebt. Viele Eltern werden sie deshalb kennen. Pastinaken enthalten viel Calcium, Eisen, Provitamin A, Vitamin C und die Vitamine B1, B2, B6 - und wenig Kalorien.

So verwendet man sie: Pastinaken schälen oder einfach nur abbürsten. Sie schmecken als Rohkost, gekocht als Püree oder Suppe oder zum Beispiel im Auflauf als Gemüse. Vor allem in England wird Pastinakenmehl auch zum Kuchenbacken verwendet.

Rezeptvorschläge:

Cremesuppe von Pastinaken

Buntes Blechgemüse mit Hackbällchen

Gemüse-Auflauf mit Bacon und Hähnchenfleisch

Involtini in Marsala-Sud

Steckrübe
© Imfoto / Shutterstock

Steckrübe - das kalorienärmste Wurzelgemüse stellt sich vor

So schmeckt sie: pikant, kräftig-erdig, möhrenähnlich.

Dann gibt es sie: haben von September bis Mai Saison. Lagert man sie kühl und trocken, zum Beispiel im Keller, halten sie bis zu sechs Monate. Bei falscher Lagerung werden sie schnell holzig, pelzig und schimmlig.

Deshalb mögen wir sie: versorgen uns mit einer Extraportion an Nährstoffen. Neben Calcium, Eisen, Kalium, Magnesium und Natrium enthalten sie die Vitamine B1, B2, B3, B6 und C. Außerdem sind Steckrüben das kalorienärmste Wurzelgemüse, das es gibt.

So verwendet man sie: Steckrüben sind ideal für Eintöpfe, Suppen und Püree. Am besten schälen und in Würfel geschnitten etwa 40 Minuten in Salzwasser garen (dem Wasser noch Pfeffer und Zucker zugeben).

Rezeptvorschläge:

Nudel-Steckrüben-Carbonara

Linsen mit gebratenen Steckrüben

Steckrüben-Moussaka

Steckrübencurry mit grünen Linsen

Topinambur
© margouillat photo / Shutterstock

Topinambur - dämpft Appetit auf Süßes

So schmeckt sie: leicht bitter und erdig, nach dem Garen intensiver, leicht nussig (Topinambur-Knollen mit heller Schale sind würziger als solche mit dunkler Schale).

Dann gibt es sie: Topinambur wird von Oktober bis Mai geerntet. Frost kann dem Wintergemüse nichts anhaben. Es verträgt bis zu -30 Grad Celsius. Was die Topinambur dagegen gar nicht verträgt, ist, wenn sie nach der Ernte länger aufbewahrt wird. Am besten in einer Plastiktüte oder in einem feuchten Tuch in den Kühlschrank legen und möglichst bald essen. Leicht geschrumpfte Exemplare kann man unter Umständen noch retten, indem man sie eine Stunde in kaltes Wasser legt, damit sie wieder fest werden. In Niedersachsen gibt es eine eigene Topinambur-Saatzucht, die neue, verbesserte Sorten gezüchtet hat und damit für einen Aufschwung beim Topinambur-Anbau in Deutschland gesorgt hat. So kann die - noch geringe - Nachfrage aus dem heimischen Anbau gedeckt werden.

Deshalb mögen wir sie: "Topis", wie Kenner sie liebevoll nennen, schmecken nicht nur gut, sie sehen auch schön aus. Die Pflanze kann bis zu 3 Meter hoch werden und erinnert an eine Sonnenblume - was man der wenig attraktiven Knolle leider nicht mehr ansieht. Doch die Nährwert-Bilanz kann sich sehen lassen: Die Topinambur enthält mehr Eisen, Kalium und Phosphor als Kartoffeln. Dazu kommen viele Ballaststoffe, Calzium, hochwertiges Eiweiß und die Vitamine B1, B2, B6, D und C. Und es gibt gute Nachrichten für alle, die schlank bleiben wollen: Das in Topinamburs enthaltene Kohlenhydrat "Inulin" hilft gegen Heißhungerattacken und Appetit auf Süßes.

So verwendet man sie: Sie sind auf der Suche nach Abwechslung zum täglichen Apfel? Die rohe Topinambur-Knolle können sie - abgebürstet und gründlich gewaschen - einfach aus der Hand essen. Oder Sie essen sie als Rohkost-Salat - das Nachdunkeln verhindern Sie mit Zitronensaft. Sie können die Knolle auch schälen, aber das muss nicht sein. Die Schale ist gut verträglich und das Schälen recht mühsam. Noch ein Tipp für "Topi-Einsteiger": Zum Rantasten können Sie zum Beispiel einer Schüssel Feldsalat mit einer geraspelten Topinambur-Knolle eine neue Geschmacksnote geben. Aber die Topinamburs schmecken nicht nur roh, sondern auch mit wenig Wasser oder Fett im eigenen Saft gedünstet, gebraten oder gebacken. Aber Vorsicht: Essen sie nicht zu viel auf einmal, das kann zu Blähungen und Durchfall führen.

Rezeptvorschlag:

Topinambur-Püree mit Artischockenböden und Tomaten

Topinamburpüree mit Jakobsmuscheln

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