Wie der Champignon den Gemüsehimmel eroberte
Champignons sind die Popstars unter den Pilzen: Kein anderer pflanzlicher Hutträger schafft es so häufig auf unsere Tische; kein anderer ist so vielseitig verwendbar. Er ist so allgegenwärtig, dass er für viele schon zum Inbegriff des Pilzes geworden ist – und nichts anderes bedeutet auch sein Name, der aus dem Französischen stammt. Dort heißt Champignon schlicht und einfach "Pilz".
Die Franzosen waren es auch, die den beliebten Kulturpilz als Erstes für sich entdeckten. Ein Pariser Gärtner bemerkte eines Tages auf dem Dünger seiner Beete weiße Pilze, die ihn nicht mehr losließen. Seiner Neugier und Experimentierfreude ist es zu verdanken, dass der Speisepilz heute nicht mehr von unserem Speiseplan wegzudenken ist. Am Hof des Sonnenkönigs Ludwig XIV. galten sie zunächst als Luxusgemüse, das zu Preisen gehandelt wurde, von denen die normale Bevölkerung nicht mal zu träumen wagte.
Warenkunde und Nährwerte zum Champignon
Aus dem Pilz der gehobenen Kreise ist inzwischen ein erschwingliches Allround-Talent geworden, für das es eine unendliche Vielzahl von Rezepten gibt. Über 100 Betriebe bauen allein in Deutschland Champignons an. Als Kulturgemüse haben sie das ganze Jahr über Saison und sind daher immer erhältlich.
Champignons gehören zur Gruppe der Blätterpilze, zu der beispielsweise auch der Shiitake gehört, und sind in verschiedenen Sorten und Größen zu bekommen. Der weiße Champignon ist am weitesten verbreitet und bei Köchen besonders beliebt, weil er sich wunderbar in Kompositionen einfügt. Daneben gibt es auch noch hellbraune und braune Sorten, von denen der braune – der sogenannte Braune Egerling – das meiste Aroma hat. Weiße Champignons hingegen weisen ein eher dezentes, angenehmes Nussaroma auf.
Ihnen allen ist gemeinsam, dass sie viele Vitamine und Mineralstoffe enthalten. Vitamin D, Vitamin B2, Biotin, Nicacin, Kalium, Eisen, Kupfer, Selen und Phosphor sind nur einige der vielen guten Inhaltsstoffe, mit denen der Pilz aufwartet. Und das Beste: Champignons enthalten dabei kaum Kalorien. Bei einem Wassergehalt von ca. 91%, einem Fettanteil von unter 1% und dank weniger Kohlenhydrate sind sie die ideale Zutat für Low-Carb-Gerichte und bringen gerade einmal 24 kcal/100 g mit. Von solchen Nährwerten kann anderes Gemüse nur träumen.
Lecker und gesund: Unsere Champignon-Rezepte
Für die gesunde, figurbewusste Küche sind Pilze damit nahezu unentbehrlich. Die Anzahl der Champignon-Rezepte ist deshalb kaum zu überblicken und der Fantasie sind keinerlei Grenzen gesetzt, wenn es darum geht, Champignons in die eigene Ernährung zu integrieren. Von der klassisch-cremigen Champignon-Suppe über diverse Salat-Kreationen und Gemüsepfannen bis hin zu Pasta-Saucen und schmackhaften Beilagen ist alles denkbar. Auch gefüllte Champignons in den verschiedensten Variationen sind immer eine gute Idee für Partys und außergewöhnliche Vorspeisen.
Einige dieser besonderen Champignon-Rezepte haben wir in dieser Fotostrecke zusammengestellt. Dort findet ihr zum Beispiel einen aromatischen Champignon-Salat mit Nüssen und Radicchio, einen deftigen Champignon-Dip, der super zu Brotchips und Porrée passt und auch auf Grill-Partys eine richtig gute Figur macht, ein einfaches Pizza-Rezept, in dem die Pilze natürlich nicht fehlen dürfen, Fleischgerichte, Nudelrezepte, vegetarische Pfannen und Aufläufe mit Champignons und Käse. Ihr werdet schnell feststellen: Sowohl roh als auch gekocht, gebraten oder gebacken sind Champignons ein Genuss. Bei uns findet ihr auch weitere Infos zum Thema Champignons roh essen.
Praktische Tipps rund um Champignons
Frische Champignons schmecken natürlich am besten. Sie sind besonders aromatisch und bissfest. Deshalb empfiehlt es sich, die Pilze noch an dem Tag zu essen, an dem sie gekauft wurden. Ihr könnt natürlich auch selber Pilze sammeln. Wenn ihr die Champignons nicht direkt verzehren könnt, kann man sie, so der BDC, der Bund Deutscher Champignon- und Kulturpilzanbauer, problemlos bis zu drei Tage im Gemüsefach des Kühlschranks lagern. Was viele nicht wissen: Wenn die Champignons in einem Schälchen mit Folie gekauft werden, muss diese nicht entfernt werden, weil die Folie eine Mikroperforation mit vielen winzig kleinen Luftlöchern aufweist.
Wer möchte, kann die Pilze aber auch in ein sauberes Tuch einschlagen und dann erst ins Gemüsefach legen. Wichtig ist dabei, dass das Tuch trocken ist und die Pilze nicht in der Nähe geruchsintensiver Lebensmittel gelagert werden, deren Aromen schnell auf die Champignons abfärben und deren Geschmack verfälschen können. Vor der Zubereitung reicht es dann, die Pilze mit einer entsprechenden Bürste oder einem sauberen Tuch zu reinigen. Sie müssen weder geschält, noch gewaschen werden. Wer möchte, kann den Stiel ein Stückchen kappen, doch ansonsten sind die Champignons, die schon küchenfertig in den Handel kommen, sehr pflegeleicht und einfach zu verwenden. Als Alternative kann man auch die Pilze einfrieren oder Pilze trocknen und sie so länger haltbar machen.
Ihr könnt also gleich mit unseren leckeren Champignon-Rezepten loslegen und euch an der Vielseitigkeit dieses Pilzes mit den wenigen Kohlenhydraten erfreuen.