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Pilze sammeln: Darauf solltet ihr achten

Pilze sammeln: Pilze in einem Korb
© TasiPas / Shutterstock
Wir klären die wichtigsten Fragen rund um das Thema Pilze sammeln und verraten zum Beispiel, wann und wo ihr am besten fündig werdet.

Im Herbst ist wieder Pilzsaison und wir gehen Pilze sammeln. Auf Salaten oder als Beilage schmecken sie einfach zu gut! Also: Ab in den Wald und die Jagd auf das Pilzgewächs aufnehmen! Damit wir sie auch ohne Reue genießen können, müsst ihr allerdings ein paar Regeln beachten. 

In diesem Artikel klären wir folgende Fragen:

Wo kann man Pilze sammeln?

Viele der gängigen Pilzarten wachsen im Wald, zum Beispiel an Bäumen oder auf dem Boden. Einige Sorten bevorzugen allerdings Wiesen oder Sandboden, deshalb solltet ihr euch vorher genau informieren, wenn ihr einen bestimmten Pilz sammeln möchtet. 

Tabuzonen sind in Naturschutzgebieten oder Nationalparks und natürlich ist es auch verboten, Pilze auf Privatgrundstücken zu sammeln. Des Weiteren ist es nicht empfehlenswert, Pilze an stark befahrenen Straßen oder in Industriegebieten sowie in überdüngten Gebietenzu sammeln, da sie schadstoffbelastet sein können.

Welche Utensilien benötigt man zum Pilze sammeln?

Die Ausstattung, die ihr zum Pilze sammeln benötigt, ist überschaubar. Ganz wichtig ist ein aktuelles Bestimmungsbuch, mit dem ihr die unterschiedlichen Arten erkennen könnt. Außerdem solltet ihr ein gutes Messer und einen luftdurchlässigen Korb mitnehmen. 

Sammelt die Pilze auf keinen Fall in Plastiktüten, darin werden sie nur matschig und zersetzen sich schnell, sodass euch eine Lebensmittelvergiftung droht. Ihr könnt die Pilze zudem schon beim Pflücken mit einem Pinsel oder Tuch abputzen, dann erkennt ihr gleich, ob sie eventuell von Schimmel oder Parasiten befallen sind.

Wann kann man am besten Pilze sammeln?

Pilze haben das ganze Jahr über Saison, am besten wachsen sie allerdings im Spätsommer und Herbst, weil die meisten Sorten ein feuchtwarmes Klima bevorzugen. Eine Übersicht findet ihr beispielsweise hier. Regnerisches Wetter ist für die Pilzsuche unpraktisch, weil sie sich dann nicht so lange halten. Ideal ist ein bewölkter Tag, bei dem die Sonnenstrahlen die Suche nicht erschweren.

Welche Speisepilze kommen in heimischen Wäldern vor?

In Deutschland wachsen viele der bekannten Arten vom Speisepilz. Zu den beliebtesten Sorten zählen:

  • Steinpilze (Saison von Mai bis November) 
  • Pfifferlinge (Saison von Juni bis Oktober) 
  • Maronen-Röhrlinge (Saison von Juni bis November) 
  • Morcheln (Saison von April bis Mai)
  • Birkenpilze (Saison von Juni bis Oktober)

Wie kann man Pilzarten bestimmen?

Leider besteht bei einigen Sorten hohe Verwechslungsgefahr zwischen giftigen Pilzen und essbaren Speisepilzen, wie zum Beispiel beim Wiesenchampignon und dem Knollenblätterpilz. Ihr solltet euch deshalb nicht blind auf die Bilder im Bestimmungsbuch oder auf eine App verlassen. Wenn ihr euch nicht ganz sicher seid, lasst die Pilze lieber stehen oder fragt in einer Pilzberatungsstelle um Rat. Für Pilz-Neulinge ist es zudem ratsam, zunächst an einer Pilzexkursion teilzunehmen, um die verschiedenen Pilze kennenzulernen. 

Generell sollte man nur frische Pilze ohne Druckstellen sammeln, denn Pilzvergiftungen entstehen vor allem durch verdorbene oder überalterte Pilze. Wichtige Kriterien zur Bestimmung können unter anderem folgende sein:

  • Standort und Jahreszeit 
  • Geruch und Farbe des Pilzes 
  • Beschaffenheit des Huts, vor allem der Hutunterseite 
  • Beschaffenheit des Stiels und der Stielbasis 
  • Färbung der Lamellen auf der Hutunterseite 
  • Auffällige Färbungen des Fruchtfleisches

Wie entfernt man Pilze richtig aus dem Boden?

Am besten schneidet ihr die Pilze sauber am Boden oder vom Holz ab. Ihr könnt sie auch vorsichtig herausdrehen und das Loch danach wieder schließen. Wenn ihr sie herausreißt, entfernt ihr gleichzeitig auch das ganze Myzel, also das unterirdische Geflecht, aus dem die Fruchtkörper gedeihen. 

Zudem solltet ihr nur so viele Pilze sammeln, wie ihr später auch verzehren könnt. Pflückt also nicht alle Pilze auf einer Stelle, sondern lasst insbesondere die jungen und kleinen Vertreter stehen. So können sie später gut nachwachsen und auch Waldbewohner wie Wildschweine oder Mäuse können sich noch von ihnen ernähren. 

Je nach Region unterscheiden sich die Höchstgrenzen, als Richtwert solltet ihr jedoch nicht mehr als ein Kilogramm Pilze pro Person sammeln. Wer mit einer größeren Menge als für den Eigenbedarf erwischt wird, muss mit hohen Strafen rechnen.

Wie kann man Pilze zubereiten?

Da der Zersetzungsprozess sehr schnell eintreten kann, ist es ratsam, die Pilze noch am selben Tag zu verarbeiten. Vor der Zubereitung solltet ihr die Pilze nicht waschen, weil sie sich sonst mit Wasser vollsaugen. Bürstet Erde und Sand stattdessen ab und entfernt anschließend mit einem Messer Flecken und Druckstellen. Bei starker Verschmutzung könnt ihr die Pilze kurz abbrausen, aber keinesfalls in Wasser legen, damit sie nicht matschig werden. 

Bratet die Pilze in Butter oder Öl scharf an und lasst sie dann für einige Minuten schmoren. Ihr Aroma kommt besonders gut zur Geltung, wenn die Gerichte eher zurückhaltend gewürzt werden: einfach pfeffern und salzen und den Geschmack der Pilze mit Zwiebeln, Knoblauch und frischen Kräutern (etwa Thymian, Schnittlauch oder Petersilie) unterstreichen. 

Roh solltet ihr die Pilze nicht essen, da sie giftig sein können und meist erst durch das Braten ihr Aroma entfalten. Bei uns findet ihr viele leckere Pilzrezepte, wie wäre es zum Beispiel mit einer Pilzpfanne? Außerdem erklären wir, wie ihr Pfifferlinge zubereiten könnt.

Was sollte man bei dem Verdacht auf eine Pilzvergiftung tun?

Häufige Symptome einer Pilzvergiftung sind Schweißausbrüche, Durchfall oder Schwindel. Schon bei den kleinsten Anzeichen solltet ihr sofort ein Krankenhaus aufsuchen und am besten euren Magen durch Erbrechen entleeren. Wenn möglich, nehmt das Erbrochene mit zum Arzt, damit das Gift identifiziert werden und eine optimale Behandlung erfolgen kann. 

Videotipp: Strahlenbelastung bei Pilzen

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