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Money Queen: Ein Finanzratgeber für Frauen, die sich nicht für Geld interessieren

Money Queen: Sparschwein und Kaffee
© Myimagine / Shutterstock
Die beiden Finanz- und Wirtschaftsjournalistinnen Meike Schreiber und Angelika Slavik haben einen neuen Geldratgeber geschrieben für Frauen, die nicht schon den perfekten Überblick über ihre Finanzen haben. Denn Angelika selbst stapelte lange ungeöffnete Mahnungen, während Meike dagegen immer bestens organisiert war. Aus diesen beiden Perspektiven wollen sie die verschiedenen Möglichkeiten im Umgang mit Geld und die verschiedensten Lebenssituationen ansprechen.

Euer Buch trägt den Titel „Money Queen“ und ist für „Chaos-Göttinnen“ – wieso diese Begriffe?
Angelika Slavik: Wir wollen mit unserem Buch auch die Frauen ansprechen, die genau wie ich nicht mit dem perfekten Überblick auf ihre Finanzen auf die Welt gekommen sind. Dafür haben wir uns intensiv mit der Frage auseinandergesetzt, wieso viele dieser Frauen sich überhaupt nicht gerne mit ihrem Geld beschäftigen …

Was habt ihr herausgefunden?
Meike Schreiber: Die meisten Menschen, Frauen wie Männer, sind von der Sprache der Finanzwelt überfordert. Und das löst Unsicherheit aus. Aber viele Themen sind gerade aus Frauenperspektive besonders wichtig zu wissen, sei es zu Heirat, Kindern, Arbeit in Teilzeit oder Unterhalt. 

Angelika Slavik: Es gibt natürlich auch historische Gründe, warum sich viele Frauen nicht mit Finanzthemen beschäftigen Es ist noch gar nicht so lange her, da durften Frauen nicht ohne die Erlaubnis ihres Mannes arbeiten gehen oder sogar ein Konto eröffnen. Geld war ganz lange ein Männerthema. 

Money Queen: Cover
© edition a

Das Buch ist sehr locker und zugänglich geschrieben. Hilft Frauen diese besondere Ansprache beim Thema Geld?
Angelika Slavik:
Wir wollen vor allem weg von dieser wahnsinnig abschreckenden Finanzsprache. Wenn man sich das erste Mal überlegt, in Aktien investieren zu wollen, erschlagen einen die Begrifflichkeiten. Da kann ich es verstehen, wenn viele sofort wieder Reißaus nehmen. Man kann den Eindruck bekommen, dass diese Sprache gemacht wird, damit man als Normalmensch wenig davon versteht. 

Meike Schreiber: Dahinter steckt ja auch eine Strategie einiger Banken, dass man nicht versteht, was man da eigentlich kauft. Deshalb sollte man bloß selbst auf keinen Fall daraus schließen, dass man selbst zu doof ist, wenn man anfangs nichts versteht. 

Angelika Slavik: Für uns ist es auch eine gesellschaftliche Aufgabe, Frauen abzuholen, die nicht zufällig durch ihren Beruf in der Bankenbranche mit dieser Sprache ausgestattet sind. Am Ende erleidet jede einen Nachteil, die von diesem Thema ferngehalten wird. 

Wie entstand die Idee zu eurem Buch?
Angelika Slavik:
Ich bin jetzt 37 Jahre alt, und war in meinen Zwanzigern wirklich die Königin der ungeöffneten Mahnungen. Wenn Post vom Finanzamt kam, hat es mich lange überfordert. Dann kam der Punkt, an dem ich beschlossen habe, dass es so nicht weiter geht. Ich habe Ordnung in meine Unterlagen gebracht und mich an Finanzthemen herangetastet. Bei vielen meiner Freundinnen dagegen sehe ich, dass die zwar ihre Finanzen sortiert haben, aber im Leben keine Aktien kaufen würden. 

Meike Schreiber: Mir dagegen sind Finanzthemen schon lange ganz nah und deshalb fanden wir es sinnvoll, diese Unterschiede zu nutzen. Wir haben uns ganz wunderbar ergänzt beim Schreiben. 

Euer Buch umfasst Kapiteln zu Papierkram, Schulden, Börse, Vorsorge aber auch Immobilien oder Geld und Liebe. Wieso dieser Rundumschlag?
Meike Schreiber:
Wir haben versucht, Geld in jeder Art von Lebenssituation zu beleuchten – auch diese Situationen, wenn man mal sparen muss. 

Angelika Slavik: Wir wollen Leserinnen dort abholen, wo sie gerade sind. Und in jeder Lebenssituation lohnt es sich, die finanzielle Situation noch einmal neu anzuschauen. 

Ich kaufe mir das Buch, lese es begeistert und setze vielleicht erste Ziele endlich um. Bloß wie bleibe ich dann am Ball? 
Meike Schreiber:
Mein Rat wäre, sich im Freundeskreis sehr intensiv mit anderen Frauen auszutauschen und zu hören, wie die ihre Finanzen regeln. Denn in jeder Lebensphase stellen sich andere Fragen und darüber zu sprechen, bringt einen wirklich weiter. Außerdem hilft es, wenn man die Beschäftigung mit Geld zu einem Ritual macht: Zwanzig oder dreißig Minuten in der Woche, zum Beispiel immer Mittwochabend oder immer am Samstagvormittag. Zeit, in der man Rechnungen bezahlt, die Ablage macht und sich einen Überblick über die Lage verschafft. Und vielleicht nächste finanzielle Schritte plant. So kommt man Stück für Stück voran.

Die allergrößte Herausforderung: Wie kann ich Spaß am Thema Finanzen entwickeln?
Angelika Slavik:
Wenn man über die erste Hürde des Anfangens hinweg ist, gibt es sehr schnelle Erfolge. Man bekommt das Gefühl, die Lage besser im Griff zu haben. Und das setzt direkt neue Energie frei. Das kommt dem Spaß-Gefühl ziemlich nahe. 

Meike Schreiber: Man muss sich auch keine Schuldgefühle machen, wenn der Finanzkram nicht zur absoluten Lieblingsbeschäftigung wird. 

Wenn ihr Anfängerinnen nur einen Finanztipp geben dürften, welcher wäre das?
Meike Schreiber:
Das beste Investment ist die eigene Bildung. Das gilt sowohl für die Ausbildung, also die Frage, für welchen Beruf ich mich entscheide, aber auch für jede Art der Weiterbildung. Und egal in welchem Job: Man sollte unbedingt sicherstellen, dass man genauso viel verdient wie die männlichen Kollegen.

Angelika Slavik: Mein Tipp: Wenn man all die Sparpläne gemacht hat, sollte man nie vergessen, eine Spaß-Rendite abzuschneiden. Denn von jedem Geld, das man verdient, ist immer ein Teil auch fürs Vergnügen bestimmt.

Auch Banken haben inzwischen Frauen als Kundinnen entdeckt und schnüren besondere Angebote und Werbeaktionen. Wird das Thema Frauen und Finanzen ein Trend?
Meike Schreiber:
Geldanlage ist kein Selbstläufer mehr, man muss sich kümmern. Deshalb gibt es generell einen Trend, sich mit Geld intensiver zu beschäftigen, weil wir eine lange Zeit niedrige Zinsen haben werden. 

Angelika Slavik: Es wird auch immer stärker über Gleichberechtigung geredet – und Gleichberechtigung ist auch eine Frage des Geldes. Und über diesen Aspekt sollte noch viel intensiver gesprochen werden.

Vielen Dank für das Gespräch, Angela und Meike!

Meike Schreiber/Angelika Slavik: Money Queen – Der Geldplan für Chaos-Göttinnen, ca. 240 Seiten mit Flappe/Goldprägung, ISBN 978-3-99001-331-1, 20,00 EUR

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