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Piefiger Sparplan - dickes Polster!

Der aktuelle Geldtipp von Helma Sick, unabhängige Finanzberaterin: So können Sie es schaffen, regelmäßig Geld zu sparen.

"Sie haben gut reden", höre ich immer wieder von jungen Leuten, wenn ich sage, man sollte möglichst früh mit dem Sparen beginnen. "Ich habe doch überhaupt kein Geld übrig." Nun bin ich natürlich nicht weltfremd und weiß, dass es in jungen Jahren noch keine üppigen Gehälter gibt und es Spaß macht, sich etwas zu leisten. Aber wenn ich einmal so schaue, wofür junge Frauen Geld ausgeben: Tattoos, Piercings, Klamotten, Kosmetika, Fingernägel, Fastfood, Zigaretten, Handys, Klingeltöne . . . Und da sollte nicht ein kleiner Betrag zum regelmäßigen Sparen übrig sein? Ich meine, es geht hier eher um die Prioritäten, die jemand setzt. Denn es gibt durchaus eine ganze Reihe junger Leute, die schon während der Ausbildung oder des Studiums regelmäßig mit kleinen Beträgen sparen. Seltsam, aber wahr: Es sind meist junge Männer, nicht junge Frauen. Auf der Suche nach einer Frau, die schon mit Anfang 20 einen Sparvertrag machte, fanden wir unter tausenden von Kundinnen und Kunden eine einzige, aber viele junge Männer! Sollte da in den Köpfen noch immer das alte Rollendenken nisten, wonach der Mann vorsorgt und die Frau versorgt werden will?

Schauen Sie also einmal, welche Ausgaben Sie reduzieren könnten, ohne dass Ihre Lebensfreude groß darunter leidet. Überlisten Sie sich mit einem regelmäßigen Sparplan. Pflegeleichte Anlagen wie Fondssparpläne bieten gute Renditen, und Ihr Geld ist nicht auf Jahrzehnte festgelegt. Nutzen Sie die staatliche Sparförderung über vermögenswirksame Leistungen mit Aktienfonds oder Bausparverträge mit Wohnungsbauprämie oder langfristig mit der Riester-Rente. Eins ist nämlich sicher: Kleinvieh kann ganz schön viel Mist machen! Wenn Sie zum Beispiel einmal täglich auf Ihren Coffee to go zu 3 Euro verzichten und dieses Geld in einen Aktienfonds investieren, der im langjährigen Durchschnitt 9 % Rendite bringt, haben Sie in 30 Jahren rund 154000 Euro angesammelt. Und wenn Sie die Sparrate jährlich um 2 % erhöhen, dann sitzen Sie in 30 Jahren auf einem dicken Polster von etwa 185 000 Euro (ohne Abgeltungssteuer gerechnet). Hätten Sie gedacht, dass das mit einer so kleinen Summe geht?

BRIGITTE Heft: 21/07 Foto: Quirin Leppert

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