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Eat the Frog Diese Methode macht produktiver

Eat the Frog: Frau telefoniert und macht sich Notizen
© OPOLJA / Shutterstock
Die Produktivität-Methode namens "Eat the Frog" soll dir dabei helfen, nichts mehr aufzuschieben. Wie die Strategie funktioniert, erfährst du hier.

Eat the Frog bedeutet übersetzt "Iss den Frosch" – ein ziemlich ungewöhnlicher Name für eine Produktivitäts-Strategie. Mit der Nahrungsaufnahme hat das Konzept tatsächlich nichts zu tun. Vielmehr geht es dabei darum zu lernen, wie wir große, unangenehme Aufgaben (die Frösche) nicht mehr aufschieben und schneller erledigen können. Eine der beliebtesten Zeitmanagement-Methoden, die dich produktiver und organisierter macht.

Zeitmanagement im Alltag: Was uns unproduktiv macht

Im Alltag prasseln so viele Aufgaben auf uns hinein, dass es manchmal schwerfällt, den Fokus zu bewahren. Wenn wir uns überfordert fühlen, neigen wir dazu:

  • die großen Aufgaben aufzuschieben – bis zur absolut letzten Sekunde
  • uns auf unwichtigere To-Do's zu stürzen, die leichter zu erledigen sind
  • nicht zu priorisieren, wenn wir mit der Arbeit beginnen

Das bedeutet: Die unliebsamsten, aber wichtigsten Aufgaben bleiben oft auf der Strecke. Wir schleppen sie dann ewig im Hinterkopf mit uns herum, können uns aber nicht so richtig aufraffen, um sie anzugehen. Unterbewusst baut sich großer Stress und Druck auf.

Und je länger wir mit dem Erledigen dieser wichtigen Aufgaben warten, desto mehr Ablenkungen bringen uns von ihr ab. Dann ist der Tag vorbei und das, was du eigentlich schaffen wolltest, ist liegen geblieben. Damit dir das in Zukunft nicht mehr passiert, solltest du auf Eat the Frog setzen – ein Prinzip für ein besseres Selbstmanagement.

Eat the Frog: Woher kommt der Name?

Die Eat the Frog-Methode wurde vom Unternehmer und Berater Brian Tracy ins Leben gerufen. Ihm kam die Idee, als er über folgendes Zitat vom amerikanischen Schriftsteller Mark Twain (er schrieb unter anderem "Tom Sawyer und Huckleberry Finn") stolperte:

"If the first thing you do in the morning is to eat the frog, then you can continue your day with the satisfaction of knowing that this is probably the worst thing that will happen to you all day”.

Übersetzt lautet das Zitat: "Wenn du morgens als erstes einen Frosch isst, kannst du den ganzen Tag über zufrieden sein, denn das wird wahrscheinlich das Schlimmste sein, was du erleben kannst."

Brian Tracy hat dieses Zitat als Metapher für eine Arbeitsweise benutzt, die uns davor bewahren soll, unangenehme Aufgaben aufzuschieben. Das Prinzip soll uns dabei helfen, ein und für alle mal Schluss mit unserer Aufschieberitis zu machen. Wäre es nicht schön, wenn du nie mehr Zeitdruck bekommst, weil sich nie mehr ein Berg von unliebsamen To-Do's angesammelt hat? Wäre es nicht wunderbar, wenn du tagsüber weniger gestresst bei der Arbeit wärst? Die Eat the Frog-Methode macht genau das möglich!

Dabei ist die Strategie einfach zu verstehen, aber zuerst nicht so einfach in der Umsetzung. Sie erfordert nämlich ein Umdenken, woran wir uns zuerst gewöhnen müssen. Aber keine Sorge – wendest du die Methode häufig an (am besten täglich), wird sie dir schnell ins Blut übergehen. Und dann kannst du deine Aufgaben, in jedem Lebensbereich, organisierter und schneller abarbeiten. Nichts bleibt mehr liegen!

Die Eat the Frog-Methode von Brian Tracy kommt für dich in Frage, wenn:

  • du Aufgaben öfter vor dich hinschiebst
  • du im Alltag häufig Zeitprobleme bekommst
  • es dir schwerfällt, Dinge anzupacken
  • wichtige To-Do's liegen bleiben
  • du dich im Alltag oft überfordert fühlst
  • du einiges erledigst und trotzdem das Gefühl hast, nicht voranzukommen

Eat the Frog: So gehst du genau vor

Beim Eat the Frog-Prinzip geht es vor allem darum, wie du deinen Tag beginnst. Es soll den Einstieg in die Arbeit vereinfachen, so dass du direkt mit voller Power loslegen kannst. Nach der Methode Eat the Frog packst du die Aufgabe als erstes an, die du selbst als allerwichtigste – und unangenehmste – ansiehst. Diese wird dann ohne Ausreden als erstes erledigt, bevor du dich um angenehmere To-Do's kümmern kannst.

Und so sehen die drei Eat the Frog-Schritte aus:

  1. Identifiziere deinen Frosch des Tages. Welche Aufgabe ist die größte und wichtigste? Was sollte unbedingt erledigt werden?
  2. Iss den Frosch: Erledige diese eine Aufgabe als allererstes. Egal, ob es sich um einen wichtigen Anruf oder ein heikles Gespräch mit dem Chef handelt.
  3. Wiederhole die Strategie jeden einzelnen Tag aufs Neue. Du trainierst dir dadurch an, schwierige und unangenehme Dinge nicht mehr aufzuschieben.

Vielleicht denkst du jetzt: "Ich soll nur eine einzige Aufgabe angehen? Ich habe doch hunderte relevante To-Do’s zu erledigen!" Aber genau hier liegt oft das Problem: Durch die zahlreichen Aufgaben verlieren wir aus den Augen, was wirklich wichtig ist. Dann erledigen wir zwar viele kleinere To-Do's, schieben die wesentlichen Aufgaben aber immer weiter auf. Frei nach dem Motto: Das kann ich doch auch noch morgen erledigen.

Deshalb macht es Sinn, sich zuerst auf das Allerwichtigste zu konzentrieren und dieses To-Do abzuhaken. Morgens haben wir schließlich noch die meiste Energie, die wir nutzen können, um uns den größeren Herausforderungen zu stellen. Und du wirst sehen: Es arbeitet sich viel leichter, wenn der unliebsame Frosch bereits aus dem Weg geräumt wurde!

Eat the Frog-Methode: Klingt einfach, ist sie aber nicht

Das Wichtigste zuerst erledigen – das klingt erstmal simpel und verständlich. Beim Anwenden der Methode wirst du am Anfang allerdings bemerken, dass das zuerst gar nicht so leicht fällt. Vor allem, wenn du die Methode wirklich täglich anwenden möchtest. Lass dich davon aber nicht entmutigen – das ist zu Beginn ganz normal!

Unser Aufschiebeverhalten, auch als Prokrastination bekannt, ist nämlich ziemlich hartnäckig. Grund dafür ist das Gehirn: Fürchten wir uns vor etwas, entwickeln wir eine Abneigung dagegen. Das ist eine Art Schutzmechanismus von unserem Denkapparat. Er möchte uns vor unangenehmen Erfahrungen bewahren – ein ganz natürlicher Instinkt.

Bei den wirklich elementaren Aufgaben wird genau dieser Mechanismus in Gang gesetzt. Wir schieben To-Do's auf, weil wir Angst vor den Konsequenzen haben und uns davor fürchten, sie nicht gut genug erledigen zu können. Deshalb zögern wir, trauen uns nicht, Dinge anzupacken und lassen Ablenkungen eher zu. Und je länger wir To-Do's aufschieben, desto schwieriger fallen sie uns. Ein Teufelskreis. Wir haben dann so viele negative Gefühle gegenüber der Aufgabe aufgebaut, dass sie uns überwältigend und unlösbar vorkommt.

Packe schwierige Dinge deshalb zuerst an, bevor sich dein Gehirn einmischen kann – dabei hilft dir die Eat the Frog-Methode. Räume die unangenehmste Aufgabe zuerst aus dem Weg und der Arbeitsalltag wird wesentlich stressfreier sein. Außerdem wirst du dadurch schneller im Erledigen von To-Do's und übersiehst die wichtigen Aufgaben nicht mehr.

Zeitmanagement verbessern: Was tun, wenn die Aufschieberitis zuschlägt?

Du möchtest die Eat the Frog-Methode lernen? Wunderbar! Damit dir das Erledigen der wichtigsten Aufgabe leichter fällt, gibt es ein paar Tipps, die helfen können, um die Strategie längerfristig durchzuziehen.

  1. Große Frösche, also aufwändige Aufgaben, darfst du gerne aufteilen. Nimm dir kleine Zwischenschritte vor. So kommen dir diese Art von To-Do's nicht mehr so überwältigend vor und du packst sie eher an.
  2. Belohne dich, nachdem du die erste große Aufgabe hinter dich gebracht hast. Zum Beispiel mit einer kleinen Arbeitspause und einem leckeren Stück Schokolade.
  3. Halte den "Frosch des Tages" schriftlich fest. Notiere dir die Hauptaufgabe des Tages gut sichtbar auf einem Notizblock oder in deinem Kalender. Du kannst die Aufgabe auch schon am Vortag bestimmen und – dadurch startest du morgens sehr fokussiert mit der Arbeit.
  4. Überlege dir ein Zeitfenster für die Aufgabe. Das spornt an und hilft dabei, den Fokus zu bewahren. Mehr Tipps dazu findest du im Artikel zum Thema Timeboxing.
  5. Erinnere dich daran, wie gut du dich fühlen wirst, wenn die Aufgabe erledigt ist.

Nun weißt du, was hinter Eat the Frog steckt und wie du die Methode im Alltag anwenden kannst. Probiere es doch einfach mal eine Woche aus und beobachte selbst, ob du dadurch wirklich produktiver werden kannst.

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