Anzeige

Lebenstraum Welchen hast du ...?

Lebenstraum: Eine junge Frau auf einem kleinen Boot in einem See
© soft_light / Shutterstock
Du möchtest deinen Lebenstraum verwirklichen? Oder überhaupt erst einmal finden? So oder so: Wir helfen dir gerne auf die Sprünge!

Lebenstraum: Was ist das eigentlich?

Einen Erotik-Thriller schreiben, ein Haus auf Sizilien kaufen oder den Berggorilla vor dem Aussterben bewahren – mit dem Wort "Lebenstraum" assoziiert letztlich jeder Mensch einen anderen Film. Was jedoch all unsere Filme gemeinsam haben: Genau wie unsere nächtlichen (Alb-)Träume sind sie meist ziemlich konkret. Wenn wir von einem Lebenstraum sprechen, meinen wir nämlich üblicherweise keine vagen Lebensziele wie "glücklich sein", "niemals Tage zählen" oder "die große Liebe finden", sondern: 

  • Eine konkrete Vision, der wir gerne unsere Zeit widmen würden und die wir im Idealfall im Laufe unseres Lebens wahr machen möchten. Ein Traum, von dem wir denken: Wenn ich es schaffe, mir den zu erfüllen, bin ich vollkommen glücklich und mein Leben hat(te) einen Sinn.

Beispiele? Beispiele!

Lebenstraum: Fünf Beispiele – und was daraus wurde

1. Ulf – wollte niemals "Durchschnitt" sein

  • Lebenstraum: "Mit Mitte Zwanzig wusste ich: von neun bis fünf ins Büro gehen, Heirat, ein normales Zuhause – undenkbar! Viel zu spießig! Ich stellte mir eine Art modernes Hippieleben vor. Meine Kinder sollten auf einem großen Hof mit anderen Kindern und zwischen Tieren und Sonnenblumen aufwachsen. Altersvorsorge, Risikolebensversicherung? Nein, danke."
  • Realität: "Heute stellt meine Frau mich den Kollegen als ihren Mann vor, ich habe zwei Kinder, eine schöne Wohnung, einen angesehenen Beruf."
  • Glücklich? "Und wie!"

2. Merle – wollte um jeden Preis die Welt retten

  • Lebenstraum: "Früher wollte ich die Welt retten – als Umweltaktivistin auf Bäume im Regenwald klettern oder die Apartheid abschaffen. Mit einer Schulfreundin gründete ich sogar ein Umweltmagazin, ..."
  • Realität: "... doch das Heft erschien nie. Südafrika bekam das mit der Apartheid ohne mich hin. Heute, ein halbes Leben später, schaue ich mich manchmal im Spiegel an und denke: Wo sind sie hin, deine Ideale? Was erzählst du später deinen Kindern, wenn sie dich fragen, was du gegen den Klimawandel getan hast? Dann versuche ich, mich mit der Erkenntnis zu trösten, dass sich Ansprüche und Lebenssituationen ändern, dass ich nicht die einzige bin, die ihr Weltrettungsprogramm eingemottet hat, und dass wir immerhin eine Biokiste und sauberen Strom beziehen."
  • Glücklich? "Stolz macht mich das nicht. Aber im Moment bin ich zu bequem, um das zu ändern."

3. Masche – wollte eine berühmte Schriftstellerin werden

  • Lebenstraum: "Eigentlich wollte ich kinderlos bleiben, in einer Großstadt leben und als Schriftstellerin erfolgreich sein."
  • Realität: "Jetzt wohne ich in einem winzigen Tessiner Dorf, arbeite als freiberufliche Grafikerin und habe einen kleinen Sohn."
  • Glücklich? "Ich bin froh, obwohl nicht alles perfekt ist. Das Leben hier kann ziemlich langweilig sein, ich habe noch nicht viele Leute zum Mich-Austauschen gefunden, und mein Italienisch ist zwar inzwischen ganz gut, aber es gibt eine sprachliche und kulturelle Barriere, die nicht leicht zu überwinden ist. Mich hier durchbeißen zu müssen hat mich aber reifen lassen – ich habe gemerkt, dass man auf viele Arten leben kann. Was ich wirklich vermisse, ist das Schreiben, dazu fehlt mir die Muße. Aber ich denke, die Zeit kommt dafür ... irgendwann."

4. Pia – wollte immer Polizistin werden

  • Lebenstraum: "Ich wollte schon seit meiner Schulzeit Polizistin werden. Nach dem Abi machte ich den Aufnahmetest ..."
  • Realität: " ... und fiel leider durch. Also entschied ich mich spontan für Journalismus. Ich zog aus der Provinz nach München, und nach dem Abschluss der Journalistenschule und einem Volontariat bei einem Privatsender bewarb ich mich erneut bei der Polizei. Diesmal klappte es!"
  • Glücklich? "Auch wenn viele Freunde meinen Wechsel von der Redakteurin zur Polizistin nicht verstanden haben: Mir war es wichtig, das zu machen, was ich mir erträumt hatte."

5. Stephanie – wollte unbedingt eine Familie gründen

  • Lebenstraum: "Ich wollte immer mit Menschen zusammen sein, beruflich und privat. Einen tollen Partner haben. Mit meiner Familie in einem Haus leben."
  • Realität: "Seit einigen Jahren übe ich meinen Traumberuf Lehrerin aus, wohne in einem kleinen Häuschen mit einem Mann, den ich über alles liebe, und unserem Hund. Ich hätte gern Kinder bekommen, leider sollte es nicht sein. Dafür habe ich tolle Schwestern, eine super Mutter und Schwiegereltern, die immer für mich da sind."
  • Glücklich? "Was in meiner Hand lag, habe ich erreicht. Wahrscheinlich werde ich Mütter immer beneiden, auf der anderen Seite wird es sicher Eltern geben, die mich um meine Freiheit beneiden, vielleicht auch um meine intakte Beziehung. Die Kunst des Glücklichseins liegt wahrscheinlich darin, aus der Situation das Beste zu machen – und das tue ich!"

Lebenstraum: Wozu ist er gut?

Wie die Beispiele zeigen, ist sich den eigenen Lebenstraum zu erfüllen nicht der einzige Weg zum Glück: 

  • Ulf ist glücklich, obwohl sein Leben das Gegenteil von dem ist, was er sich erträumte.
  • Masche hat die Erfahrung gemacht, dass Umwege und Kompromisse sie haben reifen lassen.
  • Und Stephanie hat ihren Frieden gefunden, weil sie alles in ihrer Macht stehende getan hat, um sich ihren Traum zu erfüllen.

Mal ist es das Loslassen eines Traumes, das jemanden glücklich macht, mal das daran Festhalten und hartnäckiges Folgen. Die Funktion einer Idealvision vom eigenen Leben ist oftmals gar nicht, sie wahr zu machen, sondern sie zu haben. So können uns Lebensträume z. B. ...

Glücklich machen uns Lebensträume wiederum nur, wenn wir richtig mit ihnen umgehen – doch dazu müssen wir sie überhaupt erst einmal kennen.

5 Maßnahmen gegen Einsamkeit: Ein einsamer Teddy am Meer

4 Tipps, wie du deinen Lebenstraum finden kannst

Eines vorweg: Nicht alle Menschen brauchen einen Lebenstraum, um glücklich zu werden und ihren Weg zu finden! Viele spüren auch so – ohne konkrete Vision und Vorstellung davon, wer sie sein möchten –, wie sie sich in bestimmten Situationen zu entscheiden haben, um (irgendwann) dort anzukommen, wo sie hingehören. Hast du allerdings das Gefühl, dir fehlt in deinem Leben Orientierung oder ein Ideal, das dir die Richtung weisen könnte: Vielleicht schlummert ja in dir ein Lebenstraum, von dem du gar nichts weißt. Und wenn das der Fall ist: So kannst du ihn in dein Bewusstsein befördern.

1. Erinnere dich an deine Kindheit

Wie hast du dir dein Leben vorgestellt, als du noch ein Kind warst? Auch wenn der Bauernhof, auf dem du als Tierärztin Straßenhunde aufpäppelst und zusammen mit deiner besten Freundin und eurer beiden Familien lebst, dich nicht mehr soooo begeistern kann – könnte vielleicht ein Teil deiner Kindheits-Vision wert sein, ihm nachzugehen? Täte es dir womöglich gut, dich im örtlichen Tierheim zu engagieren oder einen Hund zu adoptieren? 

2. Erkenne deine Leidenschaft

Überleg mal einen Moment: Was begeistert dich im Leben am meisten? Reist du gerne an immer neue Orte? Vielleicht solltest du mal über ein Sabbatical nachdenken. Liebst du Literatur? Wie wäre es mit einem Fernstudium der Literaturwissenschaft oder einem Schreib-Workshop, falls du selber kreativ werden möchtest? Eventuell schlummert in deinen Leidenschaften ein unbemerkter Traum.

3. Lass dich inspirieren

Denkst du manchmal, wenn dir Leute von ihrem Leben(straum) erzählen: "Das würde ich auch gerne machen!" Dann halte an diesem Gedanken doch einfach mal fest, anstatt ihn gleich wieder abzuschütteln. Was genau reizt und begeistert dich an der Erzählung? Was wäre in deiner Vorstellung anders? Klar sind Lebensträume individuell, doch manche ähneln sich und manchmal braucht es einfach etwas Inspiration, um sich selbst zu trauen zu träumen. (Also falls du unsere Beispiele bisher übersprungen hast, wäre jetzt der Punkt, zurück zu scrollen.😉)

4. Stell dir vor, du könntest nicht scheitern

Ängste sind für uns mal Freund und mal Feind – doch die Angst zu scheitern ist für unseren Lebenstraum immer ein Feind. Die Vorstellung, etwas zu versuchen, es aber nicht so in die Tat umsetzen zu können, wie geplant, hindert viele leider nicht nur am Versuchen (was schlimm genug ist), sondern sogar am Träumen. Da es beim Lebenstraum aber, wie gesagt, gar nicht darum geht, ihn eins zu eins in die Tat umzusetzen, sondern sich lediglich von ihm antreiben oder leiten zu lassen, ist die Angst vor dem Scheitern als Hindernis zu träumen absolut unbegründet. Deshalb denke einfach mal groß und stell dir vor, du könntest nicht scheitern – und ...? (Falls du Inspirationen brauchst: Was unsere Facebook-Community so tun würde, wäre ein Scheitern ausgeschlossen, erfährst du hier)

Lebenstraum gefunden – und nun ...?

Hast du deinen Lebenstraum gefunden, brauchst du eigentlich nur eine Regel zu beachten, um ihm gerecht zu werden bzw. ihn bestmöglich für dich zu nutzen:

  • Folge ihm, so weit es geht, doch sei für Abweichungen immer offen!

Es mag Leute geben, die der Überzeugung sind, man müsse seinem Lebenstraum konsequent und ungeachtet jeglicher Hindernisse folgen, um sich selber treu zu bleiben und glücklich zu werden, und für manche fühlt es sich auch genau so an. Die Wahrheit ist jedoch: Verbissen an etwas festzuhalten, das uns nichts als Frust beschert und davon abhält, das Leben mit all seinen Abzweigungen und Möglichkeiten zu entdecken und zu genießen, ist ein sicherer Weg ins Unglück. Als Menschen sind wir dazu gemacht, uns zu verändern, weiterzuentwickeln und anzupassen. Unsere Visionen zeichnen uns mit Sicherheit aus. Sie können uns antreiben und Kraft geben. Nur beherrschen sollten sie uns eben nicht!

Du möchtest noch ein bisschen weiter philosophieren? Wir haben uns auch schon mit dem Sinn des Lebens befasst und uns die Fragen gestellt: "Was ist Glück?" und "Was ist der Mensch?". 

Mehr zum Thema

VG-Wort Pixel