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FOMO: 6 Anzeichen, dass du ZU VIEL Angst hast, etwas zu verpassen

FOMO: Eine traurige Frau mit einem Handy in der Hand
© Nelli Syrotynska / Shutterstock
Viele Menschen kennen sie: FOMO – die Angst, etwas zu verpassen. Wie sie entsteht, was sie bedeutet und ab wann sie bedenklich wird, erfährst du hier.

Was ist FOMO?

  • Dein Kumpel postet Fotos von seinem Urlaub in Kapstadt und du denkst sofort: "Oh Mann! Ich muss auch unbedingt mal nach Südafrika!"
  • Kolleginnen trinken nach der Arbeit noch einen Absacker und den ganzen Abend ärgerst du dich: "Verdammt! Warum bin ich nicht mitgegangen?!"
  • Deine Freundin teilt ein Bild von ihrer Luxus-Sushi-Platte und du fragst dich: "Wieso lande ich nur immer wieder bei meinem popligen Lieblings-Italiener um die Ecke ...?"

Das sind typische Beispiele für FOMO – die Angst, etwas zu verpassen (engl. "Fear Of Missing Out").

Bis zu einem gewissen Grad ist FOMO normal, insbesondere für jüngere Leute. Als Menschen sind wir soziale Wesen mit einem starken Bedürfnis nach Gesellschaft, Zugehörigkeit und Anbindung. Nehmen wir an einer gesellschaftlichen Aktivität nicht teil oder lassen gewisse Erfahrungen aus, die andere offensichtlich machen, fühlen wir uns leicht ausgeschlossen und bekommen den Eindruck, wir leben irgendwie falsch und verpassen etwas. Auch wenn das immer unangenehm ist: In einem bestimmten Maße ist FOMO (wie alle gesunden Ängste) wichtig und gut, weil sie verhindert, dass wir uns isolieren oder zurückziehen. (Mehr über die Hintergründe von Angst erfährst du in unseren Artikeln Gefühle verstehen und Ängste überwinden.)

Gerade wenn wir jung sind – also Kinder oder Jugendliche – haben wir in der Regel weder genug Selbstsicherheit noch ausreichend Vertrauen in unsere Beziehungen und soziale Einbindung, um uns abzugrenzen und die Angst, etwas zu verpassen, auszublenden bzw. richtig einzuordnen. Mit zunehmendem Alter und Selbstbewusstsein sollte die "Fear of missing out" eigentlich automatisch weniger und erträglicher werden. Allerdings leiden auch Erwachsene mittlerweile immer öfter unter FOMO und ein Hauptgrund dafür heißt: Social Media.

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Instagram als Nährboden für FOMO

In der "realen Welt" ist unsere Einsicht in die Dinge, die andere tun und wir nicht, begrenzt. Klar erzählen uns Kollegen in der Mittagspause mal von ihrem Wochenende an der Ostsee oder Nachbarn von ihrem Traumurlaub in Kapstadt, aber es bleibt überschaubar und in einem Rahmen, in dem wir "mithalten" und spüren können: Mein Wochenende war auch toll und meinen Urlaub in Schweden möchte ich auf keinen Fall eintauschen

Soziale Medien wie Facebook und Instagram heben diese Grenzen jedoch mehr oder weniger auf. Rund um die Uhr können wir uns anschauen, was andere Menschen erleben und wie sie ihr Leben gestalten:

  • Die eine geht jeden Tag diszipliniert zum Sport
  • Eine andere zaubert in ihrer Küche Gerichte auf Sterne-Niveau
  • eine Dritte jettet durch die Welt, als müsste sie niemals schlafen
  • Und wir? Gehen jeden Tag brav zur Arbeit, treffen uns stets mit denselben fünf bis zehn Personen und sind froh, wenn wir's zwei Mal die Woche zum Sport geschafft haben.

Ständig vor Augen zu haben, wie Tausende von Menschen auf der ganzen Welt ihre Zeit verbringen, lässt das eigene Leben im Vergleich oft sehr unspektakulär erscheinen – vor allem, weil wir in den sozialen Medien häufig nur die Höhepunkte und schönsten Seiten aus anderer Leute Alltag sehen. Deshalb kann Social Media FOMO befeuern und verstärken – sofern wir nicht dagegen angehen.

FOMO: Symptome

Typische Anzeichen für FOMO sind zum Beispiel:

  • Du fühlst dich traurig, wenn Freunde von dir etwas unternehmen und du nicht dabei bist
  • Du hast Angst, andere machen "bessere" Erfahrungen als du
  • Dich macht es nervös, wenn du nicht weißt, was deine Freunde gerade tun
  • Du möchtest schöne Erlebnisse immer gleich mit so vielen Leuten wie möglich teilen (z. B. bei Instagram)
  • Du verspürst dauernd den Drang, dich upzudaten und nachzuschauen, ob andere etwas erlebt und gepostet haben
  • Es fällt dir schwer, dich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren, weil du darüber nachdenkst, was andere wohl gerade machen und ob du nicht etwas anderes tun solltest

Wenn du eines oder mehrere dieser Symptome kennst, ist die Angst, etwas zu verpassen, bei dir übermäßig stark ausgeprägt und bewirkt dadurch genau das, was dir Panik macht: Dass du dein eigenes Leben verpasst.

3 konkrete Maßnahmen, um FOMO zu überwinden

Wie für alle Ängste gilt auch für die Angst, etwas zu verpassen: Übersteigt sie ein gesundes Maß, wird sie unkontrollierbar und schränkt uns in unserer Freiheit und Lebensqualität ein. So hat eine ausgeprägte FOMO z. B. oft zur Folge, dass wir uns gestresst und unzufrieden fühlen, verlernen, Entscheidungen zu treffen, unsere Bedürfnisse wahrzunehmen, bewusst zu leben und unser Leben zu schätzen. Um der FOMO-Falle zu entgehen, können folgende Maßnahmen hilfreich sein.

1. Prioritäten klären

Finde heraus, was dir im Leben wichtig ist, was du erreichen möchtest und was dich wirklich glücklich macht. Natürlich spricht nichts dagegen, vieles auszuprobieren und herum zu experimentieren – doch es geht nun mal nicht alles gleichzeitig! Du kannst nicht parallel eine Weltreise machen, ein Haus bauen, eine Familie gründen und den Miss-Fit-Germany-Award gewinnen (es sei denn, du hast Zauberkräfte und übersinnliche Fähigkeiten ...). Also solltest du dir klar darüber werden: Was davon möchtest du zuerst? 😄

2. Dankbarkeit praktizieren

Um nicht den Blick dafür zu verlieren, was dein Leben aus- und wertvoll macht, kannst du dir angewöhnen, dir jeden Tag drei Dinge vor Augen zu führen, für die du dankbar bist. 

  • Das nette Gespräch mit der Kollegin
  • Deine schöne Wohnung, in die du am Abend gerne heimkehrst
  • Die Tatsache, dass du keine Angst hast, in den Briefkasten zu schauen, weil alle deine Rechnungen bezahlt sind

Wenn du an solche Dinge denkst, interessiert dich nicht, was andere gerade Tolles erleben – jedenfalls nicht in diesem einen Moment ...

3. Social Media kontrolliert nutzen

Facebook und Instagram sind an sich natürlich nicht schlecht – solange wir damit achtsam und kontrolliert umgehen und richtig einordnen, was wir sehen. Wie gesagt: Die meisten Menschen teilen bei Instagram lediglich das, worauf sie stolz sind. Kaum jemand postet seinen langweiligen Alltag oder seine stressige, immer gleiche Morgenroutine – zumindest nicht Tag für Tag für Tag. Trotzdem geht so gut wie jeder morgens erstmal aufs Klo und sieht aus wie ausgekotzt. Social Media ist nicht die Realität, in der wir leben, sondern bildet lediglich eine kleine, überwiegend unterhaltsam und positiv zugespitzte Facette davon ab. Was wir dort sehen, kann vielleicht Unterhaltung und Inspiration für uns sein – aber keinesfalls Maßstab

Weitere Maßnahmen, die dich vor übermäßiger FOMO schützen können, sind: Selbstbewusstsein stärken, Selbstliebe lernen und authentisch sein! Wie dir das gelingt, erfährst du in unseren Artikeln. 

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