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Beziehung auf Augenhöhe Wie kommuniziert man auf Augenhöhe?

Beziehung auf Augenhöhe: glückliches Paar vor Sonnenuntergang in der Natur
© Siphosethu Fanti/peopleimages.com / Adobe Stock
Wie sollte eine gute Beziehung aussehen und wie wichtig ist dabei Gleichberechtigung? Hier erfährst du alles über eine gesunde Beziehung auf Augenhöhe.

Inhaltsverzeichnis

Was bedeutet es, eine Beziehung auf Augenhöhe zu führen? Gleichberechtigung ist etwas, das jede Person in ihrer Beziehung selbst definieren muss – je nachdem, was sich für sie gut anfühlt. 

Wenn dein:e Partner:in gerne Hausarbeit macht und du sie hasst, solltet ihr euch den Workload dann trotzdem aufteilen? Und wenn du mehr Geld verdienst, solltest du dann auch mehr für die Dates bezahlen? Die Antworten auf solche Fragen sind selten eindeutig. Falls du dich jedoch fragst, ob deine Beziehung auf Augenhöhe geführt wird, findest du hier viele Fragen, die du dir stellen kannst, sowie Tipps für eine gleichberechtigte Beziehung

Was macht eine Beziehung auf Augenhöhe aus?

Generell gibt es ein paar Faktoren, die benennen können, ob deine Beziehung gleichberechtigt und gesund oder eher toxisch ist. Hier die wichtigsten auf einen Blick. 

1. Ihr könnt in wichtigen Punkten unterschiedlicher Meinung sein, ohne euch zu hassen

Es ist sehr unwahrscheinlich, dass zwei Menschen, die sich lieben, in allen wichtigen Dingen einer Meinung sind. Aber egalitäre Paare respektieren die Werte und Meinungen des anderen. Wenn die Bindung ausgewogen ist, solltet ihr in der Lage sein, euch zu streiten, ohne dass eure unterschiedlichen Ansichten eure Zuneigung füreinander beeinträchtigen. 

2. Ihr gebt euch viel Mühe mit der Vergebung

Die Dinge werden in einer Beziehung hin und wieder unangenehm – insbesondere, wenn eine unerwartete Debatte ausbricht. Doch egal, wie hässlich die Dinge werden – ab einem bestimmten Punkt legt ihr beide euer Ego beiseite und versucht, die Dinge aus der Perspektive eures Gegenübers zu sehen. Mit der Zeit werdet ihr immer besser darin, konstruktive Kritik anzunehmen. 

3. Ihr passt euch den sexuellen Bedürfnissen des anderen an

Niemandes Sexualtrieb ist statisch und wir alle sind anfällig für verschiedene äußere Faktoren, die unser Verlangen nach Sex in jeder Lebensphase beeinflussen können. Ganz gleich, wie gut eure sexuellen Bedürfnisse anfangs zu passen scheinen – sie müssen nicht für immer im Einklang sein. Deshalb ist es wichtig, euch regelmäßig auszutauschen. Die sexuellen Bedürfnisse des anderen zu befriedigen, bedeutet nicht, dass man Sex haben muss, wann immer die andere Person es will. Es bedeutet vor allem, dass ihr offen für regelmäßige, ehrliche Gespräche über Sex seid, die euch Hinweise geben, welche Bedürfnisse ihr habt und wie diese erfüllt werden können. 

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4. Die besten Angewohnheiten der anderen Person färben ab

Wenn sich zwei Menschen dazu verpflichten, durch gegenseitiges Kennen- und Liebenlernen (hier alles zur Kennenlernphase) bessere Menschen zu werden, nehmen sie das Beste des anderen auf. Das kann bedeuten, dass man die Einstellung des anderen zum Essen, zum Sport, zum Lesen, zu Umgangsformen oder zum Zeitmanagement übernimmt. Es spielt keine Rolle, wie man sich verbessert, solange der Prozess auf Gegenseitigkeit beruht. 

5. Ihr einigt euch darauf, die Arbeit im Haushalt aufzuteilen

Es versteht sich von selbst, dass die Hausarbeit danach aufgeteilt werden sollte, was der Einzelne am besten kann und nicht nach den traditionellen geschlechtsspezifischen Rollen. Zudem wissen gleichberechtigte Paare, dass es Wochen gibt, in denen der Zeitplan des Partners oder der Partnerin weniger geeignet es, um den Haushalt zu führen und sie übernehmen diese Aufgabe bereitwillig. 

6. Ihr kennt und akzeptiert die Persönlichkeit des anderen – mit allen Fehlern und Schwächen

Selbst eineiige Zwillinge sind einzigartige Personen. Du kannst dich also nicht darauf verlassen, dass dein:e Seelenverwandte:r genauso ist wie du. Es macht auch gar nichts aus, wenn ihr völlig gegensätzlich seid. Solange ihr euch der Unterschiede eurer Persönlichkeit bewusst seid und euch darum bemüht, einander entgegenzukommen, kann alles wunderbar klappen. Wenn es um die körperlichen und emotionalen Schwächen des anderen geht, akzeptiert ihr sie nicht nur. Ihr nehmt sie vollkommen an. Wir sind alle in gewisser Weise unvollkommen und wenn man sich nicht nur trotz, sondern auch wegen der Eigenheiten und Seltsamkeiten liebt, erlaubt man einander, authentisch menschlich zu sein. 

Wie kommuniziert man auf Augenhöhe?

Das Wichtigste in einer Beziehung auf Augenhöhe ist die Erkenntnis, dass ihr einander nicht verändern wollt, sondern euch akzeptiert, wie ihr seid. Verzichtet auf Schuldzuweisungen und übernehmt stattdessen Eigenverantwortung. Anstatt darauf zu warten, dass dir dein Gegenüber deine Bedürfnisse von den Lippen abliest, hilft es, klar zu kommunizieren, was du brauchst. Egal, wie nah wir unseren Liebsten sind – sie können uns nicht in den Kopf schauen. Falls ihr Probleme habt, über Gefühle und Bedürfnisse zu reden, könnte euch ein Zwiegespräch helfen. Beachtet außerdem, dass es in einer Beziehung auf Augenhöhe auch immer ein Gleichgewicht zwischen Nähe und Distanz geben sollte. Auch wenn wir in einer Beziehung sind, bleiben wir Individuen, die für ihr Glück größtenteils allein verantwortlich sind. Mehr dazu liest du hier: Nähe-Distanz-Problem.

Anzeichen für eine toxische Beziehung

Um sicherzustellen, dass niemand von euch den Kürzeren zieht, haben wir eine Liste mit Warnsignalen zusammengestellt, die Aufschluss darüber geben können, ob ihr eine Beziehung auf Augenhöhe führt oder nicht. 

  • Eine Person trifft alle Entscheidungen.
  • Ihr weigert euch, Kompromisse einzugehen, wenn ihr unterschiedlicher Meinung seid.
  • Eine Person muss immer das letzte Wort haben.
  • Eine Person soll alles bezahlen.
  • Eine Person ist für den Haushalt verantwortlich.
  • Die Bedürfnisse einer Person werden ständig missachtet.
  • Eine Person wird komplett von der Außenwelt (Freunde, Familie) isoliert. Achtung, hierbei könnte es sich auch um Narzissmus handeln.

Beziehung auf Augenhöhe: Fragen, die du dir stellen kannst

Wie bereits erwähnt, müsst ihr als Paar die Gleichberechtigung für euch selbst definieren. Die oben genannten Tipps und Warnsignale sind lediglich Wegweiser, an denen ihr euch orientieren könnt. Wenn du dich fragst, ob du eine Beziehung auf Augenhöhe führst, kannst du dir außerdem die folgenden Fragen stellen.

  • Hören wir einander zu?
  • Respektieren wir die Unterschiede des jeweils anderen?
  • Darf jeder von uns ganz er/sie selbst sein?
  • Respektieren wir die Grenzen des jeweils anderen?
  • Kümmern wir uns gerne um den jeweils anderen?
  • Sind die alltäglichen Aufgaben des Alltags fair verteilt?
  • Wer von uns trifft die wichtigen Entscheidungen?

Fazit

Eine gleichberechtigte Beziehung bedeutet, dass ihr einander die Freiheit gebt, so zu sein, wie ihr seid, während ihr gemeinsam wachst. Letztendlich müsst ihr als Paar selbst definieren, wie eure Beziehung auf Augenhöhe aussehen soll. Daher ist es wichtig, dass jeder von euch die Freiheit hat, regelmäßig über das Gleichgewicht in der Beziehung zu sprechen. Und falls du jemanden kennenlernst, der oder die "Probleme" hat, ist es vielleicht am besten, wenn du ihn/sie diese selbst lösen lässt. Jede Person verdient es, in einer gesunden Beziehung zu sein, die ihr die Freiheit gibt, sie selbst zu sein.

Brigitte

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