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Roswitha Broszath: Was kann die Astrologie?

Wir erklären, wer die BRIGITTE-Horoskope schreibt und welche Chancen Astrologie für das eigene Leben bietet.

Wer schreibt die Horoskope für die BRIGITTE?

BRIGITTE-Astrologin Roswitha Broszath
BRIGITTE-Astrologin Roswitha Broszath
© privat

Roswitha Broszath wurde im Zeichen Fische geboren und ist eine der renommiertesten Astrologinnen Deutschlands. Bereits seit 1987 gehört die Wahl-Berlinerin zur BRIGITTE-Familie, erstellt das Zwei-Wochen- sowie das große Jahreshoroskop. Auf der Horoskop-Übersichtsseite findet man außerdem Roswitha Broszaths großes Partnerhoroskop, die Astro-Ampel, den Aszendenten-Check und viele weitere Sternzeichen-Infos zu Themen wie Sexualität, Gesundheit und Ernährung.

In Berlin betreibt Roswitha Broszath zudem ihre astrologischpsychologische Naturheilpraxis (www.broszath.de), u. a. mit den Schwerpunkten Homöopathie, psychologische Astrologie sowie paar- und familiensystemische Prozess-Analyse.

Das große Interview: Welche Chancen stecken in der Astrologie?

BRIGITTE: Ist der Charakter bei der Geburt schon vorbestimmt?Roswitha Broszath: Das scheint nur auf den ersten Blick so. Astrologie will nicht bestimmend sein. Im Gegenteil: Sie zeigt nur den Fundus an, das Material, mit dem wir in diese Welt kommen. Stellen Sie sich beispielsweise einen Künstler vor, der ein Bild malt. Er bekommt ein Atelier, eine Leinwand und Farben zur Verfügung. Damit kann er erschaffen, was er will. Die Farben und die Leinwände kann er nicht wechseln. Trotzdem hat er jeden Tag die Freiheit, sich neu zu erschaffen.

BRIGITTE: Wobei hilft Astrologie dann genau?

Roswitha Broszath: Sie ist wie eine Schatzsuche. Der Sinn ist, den eigenen Reichtum zu entdecken und an sich zu glauben. Zu experimentieren und etwas zu wagen. Einige hören zum Beispiel in ihrer Kindheit Sprüche wie "Sei vorsichtig, bleib bei deinen Leisten" oder "Frag nicht zu viel". Das sind Begrenzungen, über die man durch die Astrologie hinauswachsen kann. Zu werden, was man ist. Das macht die Psychologie genauso. Aber die Astrologie ist plastischer. Man sieht das Horoskop und kann, wenn man die Symbolsprache zu deuten weiß, erkennen, welche Vorzüge in jedem Menschen angelegt sind. Die Muster, Prägungen und der große Reichtum jeder Person werden deutlich. Und damit lässt sich weiter arbeiten.

BRIGITTE: Kommen nicht hauptsächlich Menschen zu Ihnen, die wissen wollen, was die Zukunft bringt?

Roswitha Broszath: Die meisten, die zu mir kommen, wollen mehr über sich erfahren. Selbst wenn sie 60 oder 70 Jahre alt sind, möchten sie Dinge kennen lernen, an denen sie wachsen können. Andere brauchen Unterstützung in einer schwierigen Phase. Wenn irgendwo im Horoskop ein kritischer Punkt ist, dann wird immer ein Weg angezeigt, damit umzugehen. Es gibt natürlich Momente, in denen man gefangen ist in seinen Befürchtungen. Astrologie zeigt dann Perspektiven auf. Das ist aktuell die Situation, aber alles ist im Fluss. Sie kommen aus dieser Bedrängnis wieder raus. Wenn Sie in diese oder jene Richtung schauen. Oder sich auf eine bestimmte Stärke besinnen. Astrologie rät, wieder dynamisch zu werden und in Aktion zu gehen.

BRIGITTE: Warum sträuben sich manche dann gegen Astrologie?

Roswitha Broszath: Einige Menschen haben Angst vor alten Wunden. Das muss man respektieren und ernst nehmen. Wenn man beispielsweise auf die Familie schaut, können Verletzungen wieder hochkommen. Andere haben Angst davor, dass sie bestimmt sind und dadurch entmachtet werden. Das passiert zwar nicht, ist aber eine Vorstellung. Andere lehnen Astrologie ab, weil sie eher auf den Verstand setzen. Das Rationalisieren ist übrigens eine Falle der Jungfrau. Auch bei Zwillingen kommt es häufig vor. Besonders Letztere fürchten sich davor, man könnte ihnen die Zukunft prophezeien. Zwillinge wollen nicht wissen, was kommt. Sie möchten spontan reagieren. Und niemand soll wissen, was in ihnen vorgeht. Widder dagegen haben die Vorstellung, dass sie alles im Leben selbst regeln müssen. Das ist letztendlich eine Illusion und macht das Leben schwer. Wir sind darauf angewiesen, dass uns jemand auch mal eine Chance zuspielt.

BRIGITTE: Ein ausführliches Horoskop können Sie nur individuell bestimmen. Was verrät schon die Analyse von Sternzeichen und Aszendent?

Roswitha Broszath: Der Aszendent ist der persönlichste Punkt im Horoskop, weil er exakt auf den Geburtsmoment zugeschnitten ist. Er errechnet sich aus Geburtstagstag, der genauen Zeit und dem Ort. Das Tierkreiszeichen, von dem im Allgemeinen gesprochen wird, ist das Zeichen, in dem die Sonne steht. Beides zusammen kann man sich wie ein Grundgerüst vorstellen, wie den Rohbau eines Haues. Das sagt natürlich schon eine Menge über einen Menschen aus. Alle anderen Planeten, die man in einem Geburtshoroskop ablesen kann, sind wie eine Feinausstattung. Natürlich gilt auch hier der Hinweis: Es sind Angebote des Kosmos, der Mensch und sein Lebenslauf sind dadurch noch nicht festgelegt.

BRIGITTE: Kann es auch vorkommen, dass ein Aszendent nicht stimmt?

Roswitha Broszath: Der Kosmos irrt nicht. Aber es kann passieren, dass die Geburtszeit vertauscht wurde. Einige haben sie nicht notiert oder die Mutter konnte sich nicht richtig erinnern. Dann lasse ich mir markante Fakten geben: Geburtstage von Mutter und Vater, wichtige Ereignisse im Leben. Mit diesen Daten kann ich die Geburtszeit anhand der Erlebnisse errechnen. Das habe ich schon häufig gemacht.

BRIGITTE: Und wenn der Aszendent richtig ist, der Text im Aszendenten-Check aber trotzdem fremd vorkommt?

Roswitha Broszath: Einige Aszendenten werden von anderen Planeten überlagert. Nehmen wir zum Beispiel einen Menschen, der in diesem Jahr mit dem Aszendenten Skorpion geboren wird. Dieser hat automatisch den Planeten Saturn in der Nähe. Je nach Geburtszeit liegt er auch exakt darauf. Dann wäre dieser Mensch kein reiner Aszendent Skorpion, sondern mit einer deutlichen Saturn-Schwingung, das heißt mit Steinbock-Anteilen. Der Skorpion mit seinen Begabungen bleibt, aber das Temperament kann sich ein wenig verändern.

BRIGITTE: Trifft das auf alle Aszendenten zu?

Roswitha Broszath: Nein, nicht auf jeden Aszendenten liegt auch ein anderer Planet. Das ist nur eine Erklärung dafür, wenn jemand sich in seinem Aszendenten nicht wiederfindet. Ein anderer Grund könnte sein, dass ein Aszendent genau zwischen zwei Zeichen liegt. Das bedeutet, dass zwei Kräfte wirksam werden. Oft eine spannende Konstellation, die der Kosmos bewusst eingesetzt hat. Viele spüren aber, welche Energie bei Ihnen stärker hervortritt. Wer sein gesamtes Horoskop deuten lässt, findet diese Details heraus.

BRIGITTE: Ist das auch der Grund, wenn die angegebenen Berufe abweichen?

Roswitha Broszath: Die Berufsbeispiele zeigen nur, was an Potenzial vorhanden ist. Vielleicht wurde nicht ein solcher Beruf gewählt, aber eine Tendenz ist auch in anderen Berufen erkennbar? Wer zum Beispiel einen kriminalistischen Spürsinn mitbringt, kann den nicht nur bei der Polizei ausleben. Davon profitiert man auch in vielen anderen Jobs. Einige haben auch so viele Talente, Interessen und Begabungen, so viel Handwerkszeug, was sie schon mitbringen, dass es kaum möglich ist, das in einem Leben zu verwirklichen. Aber zu wissen, was man machen könnte, ist doch auch schön. Astrologie ist letztendlich eine Art Kompass, mit dem man zwischendurch spürt, ob man sich seinen Möglichkeiten entsprechend entwickelt.

Interview: Bianka Echtermeyer

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