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Schluckauf Was hilft gegen Schluckauf?

Schluckauf: Frau trinkt Wasser aus einem Glas
© Africa Studio / Shutterstock
Schluckauf ist meistens harmlos, aber oft einfach unangenehm. Wie er entsteht und was gegen den kleinen Plagegeist hilft.

Wie entsteht Schluckauf?

Kurz gesagt: Schluckauf (Singultus) entsteht, wenn sichdas Zwerchfell verkrampft. Das Zwerchfell ist ein Muskel, der den Brust- vom Bauchraum trennt und äußerst wichtig für die Atmung ist. Beim Einatmen zieht sich das Zwerchfell zusammen. Der daraus entstehende Unterdruck sorgt dafür, das Luft durch die Stimmritze in die Lunge kommt. 

Bei Ausatmen entspannt sich der Atemmuskel, die Luft strömt wieder aus der Lunge. Verkrampft sich das Zwerchfell, entsteht Schluckauf. Dabei schließt sich die Stimmritze reflexartig, die Luft kann nicht aus der Lunge strömen, neue Luft prallt von außen auf die Stimmritze. Dadurch entsteht das Hicksen.

Was sind die Ursachen für Schluckauf?

Eine Irritation des Zwechfellnervs (Nervus phrenicus) oder des zehnten Hirnnervs (Nervus vagus) kann einen Schluckauf auslösen. Denn der Zwerchfellnerv steuert die Bewegungen des Zwerchfells und der zehnte Hirnnerv die Bewegungen im Bereich des Kehlkopfes und des Rachens. Ursachen für das Hicksen können sein:

  • Hastiges Schlucken
  • Schlucken von zu viel Luft beim Sprechen
  • Sehr kalte oder warme Speisen
  • Nikotin
  • Trinken von Alkohol oder kohlensäurehaltigen Getränken
  • Stress

Was hilft gegen Schluckauf?

Die meisten Tipps beruhen darauf, dass der Betroffene abgelenkt wird bzw. sich die Atmung entspannt und damit auch das Zwerchfell. Diese Tricks versprechen Abhilfe bei Singultus:

  • Ein Glas Wasser in kleinen Schlucken trinken.
  • Ein Stück Zucker mit wenig Essig oder Zitronensaft beträufeln und langsam auf der Zunge zergehen lassen. Das Reizen der Gaumennerven wirkt gegen den Schluckauf.
  • Luft anhalten.
  • In eine Tüte ein- und ausatmen. Die verbrauchte Luft enthält weniger Sauerstoff und mehr Kohlendioxid (CO2), dadurch steigt die Kohlendioxidkonzentration im Blut. Das kann zur Unterbrechung des Schluckaufes führen. 
  • Auf den Rücken legen, die Knie zum Bauch ziehen und die Arme zur Seite drücken. Dadurch entzerrt sich das Zwerchfell.
  • Mit einem Eiswürfel am Hals entlang gehen oder mit kaltem Wasser gurgeln. Die Kälte reizt den Vagusnerv und kann dadurch den Schluckauf-Reflex unterbrechen. 

Schluckauf bei Babys

Die Singultus trifft häufig bei Babys auf. Mögliche Erklärungen dafür sind, dass der Schluckauf das Atmungssystem vor und nach der Geburt trainiert. Vielleicht soll er auch verhindern, dass Fruchtwasser oder Nahrung in die Lunge kommt. Oder die Luft, die beim Stillen durch das Saugen in den Magen gelangt, wieder hinaus befördern. 

Ist Schluckauf gefährlich?

Das Hicksen ist in der Regel ungefährlich und vergeht nach ein paar Minuten wieder. Manchmal führen auch Medikamente zu einer Singultus. Das können Arzneimittel wie Neuroleptika, Chemotherapeutika oder Kortisonpräparate sein. Aber auch Medikamente gegen Epilepsien oder Parkinson. In seltenen Fällen steckt eine Krankheit dahinter, wie beispielsweise die sogenannte Refluxkrankheit (chronisches Sodbrennen). Dabei fließt der Inhalt aus dem Magen zurück in die Speiseröhre. 

Neben Schluckauf können Schmerzen hinter dem Brustbein und Aufstoßen von Magensäure Symptome dafür sein. Auch eine Entzündung der Speiseröhre oder eine Magen-Darm-Entzündung lösen unter Umständen einen Schluckauf aus. Hält der Schluckauf länger als 48 Stunden an oder kehrt häufig wieder, ist es ratsam einen Arzt aufzusuchen.

Lesetipp: Alles über Baby Schluckauf erfährst du hier.

jd

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