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Baby Schluckauf Was hilft gegen das Hicksen beim Kind?

Baby Schluckauf: Mutter und Vater mit Baby
© Kseniya Maruk / Shutterstock
Schluckauf beim Baby ist nicht ungewöhnlich. Aber warum entsteht das Hicksen eigentlich – und was hilft dagegen? Wir klären über das Phänomen auf.

Inhaltsverzeichnis

Wie entsteht Schluckauf?

Generell ist Schluckauf die Folge einer Reizung des Nervus phrenicus (Zwerchfellnerv),der das Zwerchfell, also den Muskel, der den Oberkörper in den Brust- und den Bauchraum teilt, versorgt. Der Schluckauf entsteht, wenn es beim Einatmen zum Muskelzucken des Zwerchfells kommt. Dadurch verschließt sich die sogenannte Stimmfalte – und das löst das bekannte Hicksen aus.

Warum haben Babys so oft Schluckauf?

Babys und Kleinkinder haben etwa 3.000 Mal häufiger Schluckauf als Erwachsene. Der Grund: Hicksen schützt die Kleinen. Es hilft ihnen beim Milchtrinken, wenn sie zu hektisch sind. Wie Ultraschalluntersuchungen zeigen, beginnen menschliche Embryonen bereits in der neunten Schwangerschaftswoche zu hicksen.

Die Muskelarbeit beim Schluckauf ähnelt der von Säuglingen beim Trinken: Sie schließt die Stimmritze, damit keine Milch in die Lunge gelangt. Wenn die Babys größer werden, ist der Schutzmechanismus biologisch gesehen überflüssig. Die Häufigkeit von Schluckauf beim Baby nimmt deswegen mit zunehmendem Lebensalter ab. Bei Neugeborenen ist es aber nicht ungewöhnlich, dass Schluckauf nahezu täglich auftritt.

Welche Ursachen gibt es generell für Schluckauf?

Folgende Ursachen sind oft für Schluckauf beim Baby verantwortlich:

  • Zu hastiges Essen
  • Beim Stillen oder Trinken generell wird zu viel Luft geschluckt
  • Zu kaltes oder warmes Essen
  • Psychische Faktoren, beispielsweise Angst oder Aufregung

Gelegentlich tritt der Schluckauf aber auch ganz ohne erkennbaren Grund auf.

Welchen Nutzen hat ein Schluckauf beim Baby?

Völlig nutzlos ist der nervige Schluckauf nicht. Vor allem bei Embryonen ist der Reflex sinnvoll, weil sie schon im Fruchtwasser ihre Atemmuskulatur trainieren: Wenn sich die Atemmuskeln zusammenziehen, sich aber gleichzeitig die Stimmritze verschließt, wird auf diese Weise vermieden, dass Fruchtwasser in die Baby-Lunge gelangt. 

Schwangere spüren Schluckauf beim Baby vor der Geburt über ein leichtes Klopfen im Bauch. Schluckauf ist tatsächlich die früheste Aktivität beim Baby im Mutterleib – er kann bereits ab der 9. SSW auftreten. Wenn du dieses Klopfen bemerkst, kannst du davon ausgehen, dass dein Baby gerade wach ist. Du kannst die Zeit also nutzen, um mit ihm zu kommunizieren. Lies ihm doch beispielsweise etwas vor oder mache etwas Musik an.

Was tun, wenn das Baby Schluckauf hat?

In den meisten Fällen hört der Schluckauf auch beim Baby nach wenigen Minuten von alleine auf. Wenn du den Eindruck hast, dass dein Kind durch das Hicksen eher irritiert und unruhig wird, kannst du mit folgenden Tipps versuchen, den Schluckauf vorzeitig zu beenden und den normalen Atemrhythmus wieder herzustellen:

  • Babymassage am Bauch oder an den Fußsohlen
  • Das Knie des Babys sanft in Richtung Brust drücken – ohne dabei viel Druck auszuüben
  • Ein weiterer Schluck Wasser oder Muttermilch hilft, die Atmung zu normalisieren

Extra-Tipp: Kommt es häufig nach dem Stillen zum Schluckauf beim Baby, könnte ein warmes Tuch am Babybauch schon beim Trinken vorbeugend helfen.

Achtung: Bei Erwachsenen wird bei Schluckauf oft zum Erschrecken geraten oder dazu, die Nase zuzuhalten. Bei Babys sollte man das auf keinen Fall machen!

Ist Schluckauf bei Neugeborenen gefährlich?

In den meisten Fällen ist der Schluckauf beim Baby harmlos und hört wie gesagt oft nach einigen Minuten von allein wieder auf. In folgenden Fällen ist aber eine ärztliche Abklärung wichtig:

  • Das Baby hustet zusätzlich stark.
  • Das Kind leidet unter offensichtlichen Bauchschmerzen.
  • Der Schluckauf hält mehr als drei Stunden ohne Unterbrechung an.
  • Das Baby benötigt ein spezielles Medikament und leidet seitdem unter verstärktem Schluckauf.

Quellen

James, D., Pillai, M: Hiccups and breathing in human fetuses, Disease in Childhood, 1990

Kinder- und Jugendärzte im Netz: Schluckauf beim Baby hört meist von alleine auf

Bilharz, C.: Hicks! Der Schluckauf und seine Ursachen, Die Deutsche Apothekerzeitung, Deutscher Apotheker Verlag, 43/2015

Brigitte

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