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Baby schläft nicht: Das kannst du tun!

Baby schläft nicht
© Oksana Kuzmina / Shutterstock
Du selber könntest auf der Stelle im Stehen einschlafen, doch dein Baby will einfach nicht schlafen und zur Ruhe finden? Wir klären auf, wie sich der Schlafrhythmus des Babys verhält und wie du eine ruhigere Nacht fördern kannst.

Schlaf ist lebenswichtig. Während des Schlafens werden Erlebnisse verarbeitet und der Körper regeneriert. Unausgeschlafene Babys erkennt man daran, dass sie oft sehr quengelig sind, keine Freude daran haben, Sachen zu entdecken und sich schlapp und lustlos verhalten. Nach einer längeren übermüdeten Phase wird es meist immer schwieriger, das Kind zu beruhigen: Es kann passieren, dass das Baby nun noch aufgekratzter wird und sich gar keine Ruhe einzustellen scheint. Dem können die Eltern direkt vorbeugen, indem sie einiges beachten!

Baby schläft nicht: Das solltest du wissen!

  • Generell solltest du bei Schlafproblemen immer erst sicherstellen, dass dein Baby nicht krank ist und keine Schmerzen hat!
  • Dein Baby braucht Sicherheit und Geborgenheit: Eine vertraute Umgebung und die Nähe der Eltern sind sehr wichtig zum Schlafen und beruhigen das Kind. Das Baby sollte aber immer sein eigenes Bett mit einer festen Matratze haben. Ein Beistellbett neben dem elterlichen Bett kann diese Art der Umgebung bieten. Da bei Kissen und Decken die Gefahr besteht, dass das Baby darunter rutscht, sollte ein Schlafsack genutzt werden.
  • Lange oder späte Mittagsschläfchen fördern die Schlafprobleme in der Nacht: Hat dein Kind tagsüber sein Schlafpensum schon ausreichend ausgeschöpft, ist es in der Nacht vermutlich erst mal sehr munter und fidel. 
  • Feste Routinen begünstigen einen regelmäßigen Schlafrhythmus. Feste Bettzeiten und Zeiten für Interaktionen und zum Füttern helfen deinem Baby, einen Rhythmus zu entwickeln. Ab dem dritten Monat sollte das Kind auch das Bettchen mit dem Schlafen verbinden und nicht mehr an anderen Orten einschlafen.
  • Einschlafrituale und eine reizarme Umgebung sind zum Einschlafen sehr wichtig. Ein Gute-Nacht-Lied oder eine Gute-Nacht-Geschichte können beispielsweise helfen, eine feste Routine vor dem Einschlafen zu etablieren.
  • Dein Baby sollte in der Rückenlage schlafen. Damit wird die Gefahr des plötzlichen Kindstodes minimiert.
  • Sanftes in den Schlaf schaukeln oder Wiegen bringt viele Babys zum Einschlafen.
  • Während Babys in den ersten Wochen noch beim Stillen ganz natürlich einschlafen, sollte man für Babys ab drei Monaten versuchen, das Füttern und Schlafen voneinander zu trennen. Sonst wird das Baby auch später nicht ohne die Brust oder die Flasche in der Nacht selbstständig einschlafen können.
  • Die letzte Mahlzeit sollte nicht länger als eine halbe Stunde vor dem Zubettgehen zurückliegen. Eine frische Windel sowie ein Bad oder auch eine Massage lassen das Baby auch besser einschlafen.

Baby schläft nicht: Tipps für eine ruhige Nacht

Die Autorinnen Cramm, Steinbeis-von Stülpnagel und Schmidt geben in dem Buch "Unser Baby: Das erste Jahr" folgende Tipps, mit denen du einen gesunden Schlaf für dein Baby fördern kannst:

  • Langes Schreien und Weinen macht dein Baby nur noch aufgebrachter. In dem Fall wird das Einschlafen immer unwahrscheinlicher! Versuche es daher, gleich zu beruhigen und zu trösten.
  • Wenn du dich oft mit deinem Baby draußen aufhältst, nimmt es den Tag-/Nachtunterschied besser wahr und kann dadurch auch besser zur Ruhe kommen, wenn es dunkel ist. 
  • Bedenke auch, dass die Standortwahl des Stubenwagens oder Babykörbchens den Unterschied zwischen Tag und Nacht betonen sollte. Ein Platz mit ausreichend viel Tageslicht verdeutlicht, dass es Tag ist. Achte allerdings darauf, dass dein Baby keine direkte Sonne abbekommt!
  • Wie bei uns Erwachsenen auch, machen Aktivitäten und Interaktionen auch die ganz Kleinen müde. Am besten ist es also, die wachen Phasen für Spiele und Bewegung zu nutzen, damit sich abends die Müdigkeit einstellt.
  • Achte bewusst darauf, dass du beim Wickeln oder Stillen in der Nacht die Aufmerksamkeit des Babys nicht auf irgendetwas lenkst, wodurch es wieder wacher wird. Außerdem ist gedämpftes Licht in der Nacht besser als eine starke Beleuchtung, die in der Nacht wieder dazu führen könnte, dass das Baby diese Zeit nicht als Ruhephase wahrnimmt.
  • Flüssigkeit können gute Windeln ausreichend aufnehmen, bevor du sie wechseln musst. Du solltest dein Baby nachts daher nur wickeln, wenn es erforderlich ist (bei einem großen Geschäft sollte die Windel allerdings in der Nacht gewechselt werden).
  • Damit dein Baby gut schlafen kann, muss es entsprechend gekleidet sein: Es darf weder frieren noch schwitzen! Besonders die Füßchen dürfen nicht kalt werden. 
  • Regelmäßiges Füttern am Tage erhöht die Chance, dass dein Baby nachts etwas weniger gefüttert werden muss. Dafür solltest du dein Kind tagsüber regelmäßig zum Füttern wecken. Mit einer ausreichenden Kalorienzufuhr tagsüber beugst du dem nächtlichen Hunger vor. Ab dem sechsten Monat können Babys normalerweise in der Nacht längere Zeit durchschlafen, ohne Nahrung aufnehmen zu müssen.

Hinweis: Bei dauerhaften Schlafproblemen solltest du unbedingt mit deinem Kinderarzt darüber sprechen. Eventuell kann auch eine chronische oder akute Krankheit vorliegen.

Baby

Baby schläft nicht: So viel schläft dein Kind

Jedes Baby hat eine individuelle Schlafdauer, die voneinander abweichen können. Eine grobe Orientierung bieten lediglich folgende Werte:

1. bis 2. Monat: 16 bis 19 Stunden

3. Bis 4. Monat: 15 bis 18 Stunden

5. bis 6. Monat: 14 bis 16 Stunden

7. bis 8. Monat 13 bis 15 Stunden

9. bis 12. Monat 11 bis 14 Stunden

Dein Baby wird diese Stundenanzahl nicht durchschlafen. Da es zwischen dem Tiefschlaf, der Übergangsphase und dem Aktivschlaf permanent wechselt, wird es auch immer wieder einmal wach werden. Außerdem braucht es zwischendurch immer wieder kleine Mahlzeiten (alle zwei bis vier Stunden), um Energienachschub zu bekommen. In den ersten Monaten wacht es alle 2 bis 3 Stunden auf. Erst ab dem vierten und fünften Monat prägt sich ein Tag-Nacht-Rhythmus bei dem Baby aus, davor ist dieser Rhythmus noch nicht existent. Ab dem sechsten Monat ist für einen Großteil der Babys eine längere Ruhephase von circa 5 Stunden während der Nacht möglich.

Wenn du dich zu anderen Themen rund um Babys und Kleinkinder informieren möchtest, schaue doch mal hier: In diesem Artikel erklären wir, wie du dein Baby baden kannst, wie das Abstillen gelingt und wie du Milchschorf beim Baby erkennen und behandeln kannst.

Verwendete Quellen: 

  • Cramm, D./ Pd Dr. Med. Steinbeis-von Stülpnagel, C./ Schmidt, E.: Unser Baby. Das erste Jahr, Gräfe und Unzer Verlag, 3. Auflage 2019 
  • netdoktor.at

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