Anzeige

Abstillen: Das musst du wissen!

Abstillen: Frau stillt Baby
© Pixel-Shot / Shutterstock
Beim Abstillen wird das Baby nicht mehr gestillt und stattdessen an Beikost herangeführt. Was du beachten und darüber wissen musst, erfährst du hier!

Stillen: Muttermilch als beste Nahrung für das Kind

Stillen und Muttermilch als Nahrung sind für das Baby sehr wertvoll. Nicht nur, dass das Stillen an sich für eine starke Bindung zwischen Mutter und Kind sorgt und Geborgenheit spendet, auch werden mit der Muttermilch alle wertvollen Nährstoffe sowie immunfördernde Inhaltsstoffe zugeführt. Dazu beugt Muttermilch Allergien und Infektionskrankheiten vor. Grundsätzlich gibt es nichts Besseres als die Muttermilch für das Baby, wie lang die Mutter jedoch das Kind stillt, hängt oft von persönlichen Lebensumständen ab!

Abstillen: Wann ist es Zeit, mit dem Stillen aufzuhören?

In den ersten sechs Monaten sollte das Baby laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) nur mit Muttermilch ernährt und somit voll gestillt werden. Nach dem ersten halben Jahr wird zur Hauptnährstoffquelle der Muttermilch zusätzlich Beikost eingeführt, da das Baby nun größere Nährstoffmengen benötigt. Es empfiehlt sich aber, weiterhin bis mindestens zum zweiten Lebensjahr zu stillen. Über die Beikost werden weitere wichtige Nährstoffe zugeführt.

Das Abstillen leitet sich als Prozess ein: Das Baby wird nach und nach neben der Muttermilch an Beikost gewöhnt, bis die Muttermilch letztendlich vollständig ersetzt wird. Wann dieser Prozess letztendlich beendet ist, entscheiden du und dein Baby. Es gibt Mütter, die durch äußere Umstände zum Abstillen gezwungen sind oder auch Babys, die sich mehr und mehr der Beikost zuwenden. Genauso kann es aber auch sein, dass das Stillen weiterhin Mutter und Kind guttut und länger als die Norm fester Bestandteil in der Nahrungsaufnahme bleibt. Die Entscheidung liegt dabei ganz bei Mutter und Baby und niemand sollte sich hier von außen unter Druck gesetzt fühlen oder rechtfertigen müssen. Vollständig abgestillt wurde, wenn das Baby nur noch Brei oder feste Nahrung und keine Mahlzeit mehr über die Brust aufnimmt. 

Gründe für das Abstillen:

  • Gesundheitliche Gründe der Mutter/ Einnahme von Medikamenten (kläre mit dem Arzt ab, ob die Medikamente während der Stillzeit schädlich sind)
  • Die Brüste produzieren nicht genug Milch
  • Bedürfnis nach mehr Selbstbestimmung
  • Das Baby verliert selber das Interesse an der Muttermilch oder lässt sich zu schnell ablenken beim Stillen
  • Arbeitsaufnahme: Auch wenn laut Mutterschutzgesetz Stillpausen festgelegt sind, so kann regelmäßiges Stillen im Arbeitsalltag manchmal schwierig werden.
  • Dein Kind bekommt Zähne und setzt sie ein

Abstillen: Wie geht das?

Das Abstillen sollte allmählich und nicht abrupt erfolgen. 

Wenn du von jetzt auf gleich mit dem Stillen aufhörst, können folgende Probleme auftreten:

  • Brustdrüsenentzündung (Mastitis)
  • Blockierte Milchkanäle
  • Brustdrüsenschwellung
  • Starke emotionale Belastung für das Baby
  • Überforderung des Verdauungssystems des Babys

Natürliches Abstillen nach dem sechsten Monat

  • Wenn das Baby das Alter von sechs Monaten erreicht hat, bekommt es zusätzliche Beikost. Dadurch reduziert sich das Stillen von ganz alleine auf ein paar Stillmahlzeiten am Tag. Wenn du dich selber dazu entscheidest, die Häufigkeit des Stillens zu verringern, kannst du allmählich eine Stillmahlzeit weglassen und durch eine Flasche Säuglingsnahrung ersetzen. Dazu können noch gesunde Snacks gereicht werden. Beachte: Führe Kuhmilch erst ab einem Alter von einem Jahr zu!
  • Es kann trotzdem sein, dass das Baby immer wieder die Brust sucht und irritiert ist von der fehlenden Nähe, die sonst beim Stillen herrscht. In dem Fall kann es helfen, die Snacks mit dem Kind zusammen zu essen und zusätzlich ganz viel Kuschelzeit in den Tagesablauf zu integrieren. Auch Spielen kann ablenken und hilfreich sein. 
  • Nach einiger Zeit werden die Stillmahlzeiten weniger werden und an Dauer abnehmen. Der Körper passt sich dann mit der Milchproduktion automatisch an und das Kind verliert selber den Wunsch nach der Brust. In dieser Zeit erhöhst du die Beikost. Dennoch kann so ein Prozess für beide sehr emotional sein, weshalb besonders viel Nähe in dieser Zeit so wichtig ist.
  • Wenn du wieder arbeiten gehen möchtest, kann Abpumpen eine gute Lösung für dich und dein Baby sein. Mit der Zeit kannst du das Abpumpen reduzieren.

Tipps zum allmählichen Abstillen:

  • Zu Beginn des Abstillprozesses kannst du den Babybrei mit etwas Muttermilch verrühren, damit er für dein Baby vertrauter schmeckt. Es kann eine Weile dauern, bis sich dein Kind an den Brei gewöhnt hat.
  • Reduziere die Stilldauer etwas und reiche anschließend noch zusätzlich Obstbrei.
  • Wähle den Zeitpunkt des Abstillens mit Bedacht: Wenn die Kitaeinführung das Kind gerade emotional überfordert, verunsichert es das Abstillen vielleicht zusätzlich.

Abstillen vor dem sechsten Monat

  • Manchmal müssen Frauen noch vor dem sechsten Monat abstillen. In diesem Fall wird zuerst nur eine Stillmahlzeit am Tag ersetzt – am besten am späten Nachmittag (hier hast du normalerweise weniger Milch in der Brust) – nach und nach werden weitere Stillmahlzeiten weggelassen. Reiche stattdessen eine Flasche Säuglingsnahrung. 
  • Die Brüste werden sich in dieser Zeit empfindlich und unangenehm anfühlen, da immer noch Milch gebildet wird. Um das unangenehme Gefühl zu reduzieren, kannst du etwas Muttermilch abpumpen. Achte aber darauf, dass du nicht zu viel abpumpst, sonst wird die Produktion der Muttermilch stetig wieder angekurbelt.
  • Dein Körper registriert nach ein paar Tagen, dass er nicht mehr so viel Milch produzieren muss. Anschließend kannst du jeden weiteren Tag eine Stillmahlzeit ersetzen. Je nachdem kann das Baby dann vollständig abgestillt werden.
  • Eine Lösung kann aber auch sein, einfach nur weniger zu stillen und zusätzlich Säuglingsnahrung einzusetzen, wenn das Baby sich darauf einlässt. So kannst du die Vorzüge des Stillens beibehalten, aber die Stillmahlzeiten minimieren. 

Plötzliches Abstillen

Gesundheitliche Faktoren, die Einnahme von Medikamenten oder eine räumliche Trennung zwingen die Mutter manchmal zum plötzlichen Abstillen. Um ein Anschwellen der Brüste und Schmerzen zu verhindern, sollte per Ausstreichen oder mittels Milchpumpe abgepumpt werden – aber nur so viel, um die Beschwerden zu minimieren, andernfalls wird die Milchproduktion erneut stimuliert. Gegebenenfalls können auch Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol bei schmerzenden Brüsten helfen. Halte aber diesbezüglich Rücksprache mit deinem Arzt! Du kannst dir auch Hilfe bei einer Stillberaterin holen.

Tipps, um die Milchbildung zu reduzieren:

  • Brüste gegebenenfalls hin und wieder massieren und Milch in kleinen Mengen abpumpen, um einen Milchstau zu verhindern
  • Brust mit Kühlkompressen kühlen – die Kälte hilft, Brustentzündungen vorzubeugen
  • Trinke abstillende Salbeitees
  • Wenn es gesundheitlich nötig ist, kann auch der Arzt entsprechende Medikamente oder homöopathische Mittel zum Abstillen verschreiben
  • Ein Tuch, fest um die Brust gewickelt (es darf nicht abklemmen!), behindert die Milchbildung, in dem die Brüste nicht mehr so stark durchblutet werden
Fallback-Bild

Du interessierst dich für weitere Themen rund um Schwangerschaft? Hier haben wir schöne Ideen, wie du eine Schwangerschaft verkünden kannst. Hier erfährst du alles über Wassereinlagerungen in der Schwangerschaft. Und hier klären wir auf über geschwollene Hände in der Schwangerschaft. Hier findest du alle Schwangerschaftswochen im Überblick.

CE

Mehr zum Thema

VG-Wort Pixel