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Milchschorf beim Baby erkennen und behandeln

Milchschorf: Schlafendes Baby
© g0d4ather / Shutterstock
Milchschorf beim Baby tritt recht häufig auf. Hier erfährst du, wie du Milchschorf richtig identifizieren kannst und welche Behandlung dagegen hilft.

Was ist Milchschorf?

Bei Milchschorf handelt es sich um eine frühe Form der Neurodermitis ("atopisches Ekzem") und damit eine entzündungsbedingte Hauterkrankung, die Babys ab dem dritten Lebensmonat betrifft. Sie sorgt für schuppenartige gelblich-bräunliche Krusten auf der Kopfhaut, die Juckreiz verursachen. Optisch erinnern diese an verbrannte Milch – daher der Name. Im Verlauf der Krankheit kann sich der Milchschorf auch auf Stirn, Wangen und andere Körperteile des Kindes ausweiten, zum Beispiel auf Arme und Beine. Milchschorf sollte nicht entfernt werden – stattdessen helfen sanfte Salben und Cremes dabei, den Juckreiz zu lindern.

Vom Milchschorf zur Neurodermitis?

Untersuchungen belegen, dass über die Hälfte aller Kinder, die später an Neurodermitis erkranken, als Babys bereits an Milchschorf litten. Manchmal kommt es aber auch erst im Vorschulalter zu ersten Symptomen. Und es sind nicht immer nur Kinder betroffen: Bei manchen Betroffenen gehen die Symptome nicht zurück, sondern halten auch im Erwachsenenalter an. Rund 1,5 bis fünf Prozent aller Erwachsenen in Deutschland leiden demnach an Milchschorf. Und: Generell hat die Zahl der Fälle von Neurodermitis und Milchschorf in den letzten Jahrzehnten deutlich zugenommen.

Ursachen von Milchschorf

Es ist noch nicht restlos geklärt, welche Ursachen Milchschorf hat. Experten vermuten aber ein Zusammenspiel aus mehreren Faktoren:

  • Erbliche Veranlagung: Dieser Faktor ist unbestritten. Leiden beide Elternteile an Neurodermitis, erkrankt auch das Kind mit einer Wahrscheinlichkeit von 60 bis 80 Prozent.
  • Gestörte Hautbarriere: Babys mit Milchschorf leiden häufiger unter trockener Haut, was zum einen eher zu Juckreiz führt und zum anderen das Risiko für Allergien erhöht.
  • Gestörtes Immunsystem: Betroffene Kinder haben oft einen erhöhten Spiegel der Antikörper Immunglobulin E, die bei der Entwicklung von Allergien eine große Rolle spielen.
  • Anfälliges Nervensystem: Äußere Reize wie z. B. trockene oder kalte Temperaturen stören leicht das Nervensystem.
  • Psychische Faktoren: Oft wird Neurodermitis bei Stress oder in Trauerphasen schlimmer.

Milchschorf: Diese Symptome treten auf

Folgende Symptome treten bei Milchschorf auf:

  • Rötlicher Hautausschlag am Kopf (evtl. mit Knötchen oder Blasen)
  • Trockene Schuppen
  • Gelbe bis braune Krusten auf dem Ausschlag (das ist der tatsächliche Milchschorf)
  • Juckreiz

Eltern wird auffallen, dass der Säugling sehr unruhig ist und viel weint. Zudem wird er versuchen, sich zu kratzen – was den Milchschorf verstärken kann. Außerdem kann das Kind seine Haut dadurch noch mehr verletzen, was das Risiko für weitere Infektionen erhöht.

Behandlung: Was tun gegen Milchschorf?

Milchschorf sollte nicht entfernt werden: Die Kopfhaut ist durch die Krankheit entzündet und juckt. Den Milchschorf zu entfernen wäre sehr schmerzhaft für das Kind und sorgt außerdem nur für neue Verletzungen, durch die Bakterien in die Haut eindringen können. Der Arzt kann spezielle Cremes und Salben verschreiben, die den Juckreiz lindern. Damit das Baby sich nicht selbst kratzt, sollten die Fingernägel wöchentlich geschnitten und die Hände in kleine Fäustlinge gesteckt werden.

Milchschorf oder Kopfgneis?

Oft werden die Begriffe Milchschorf und Kopfgneis ("seborrhoisches Ekzem") synonym verwendet – aber es handelt sich um zwei unterschiedliche Phänomene. Und im Gegensatz zu Milchschorf ist Kopfgneis völlig harmlos. Er sorgt für weiche, fettige Schuppen, durch die gelbe bis gelbbraune Hautverklebungen und somit Krusten entstehen. Kopfgneis kann bereits eine Woche nach der Geburt auftreten und sorgt anders als Milchschorf in der Regel nicht für Juckreiz oder andere Beschwerden, obwohl er ein wenig unangenehm riechen kann.

Es ist nicht ganz sicher, wie das Phänomen entsteht – Experten vermuten aber, dass die Talgdrüsen am Kopf des Babys überaktiv sind. Mit mildem Babyshampoo lassen sich die Schuppen sanft entfernen. Meist heilt Kopfgneis nach ein paar Monaten von alleine ab.

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