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Katarina Barley: Wie tickt die neue Familienministerin?

Katarina Barley
© Gettyimages/ Sean Gallup
SPD-Generalsekretärin Katarina Barley (48) soll Manuela Schwesig als Familienministerin beerben. Wer ist sie?

Katarina Barley ist seit Dezember 2015 SPD-Generalsekretärin und seit der Nominierung von Martin Schulz als Kanzlerkandidat das Gesicht des SPD-Wahlkampfes. Seitdem musste sie drei Niederlagen ihrer Partei bei Landtagswahlen mitverantworten.

Nun wurde bekannt, dass die 48-Jährige im Juni neue Bundesfamilienministerin werden soll. Sie soll den Posten von Manuela Schwesig übernehmen, die als Ministerpräsidentin nach Mecklenburg-Vorpommern gehen wird. Der amtierende Ministerpräsident Erwin Sellering hatte aufgrund einer Krebserkrankung seinen Rücktritt erklärt.

Die gebürtige Kölnerin hat zwei Staatsbürgerschaften

Ihr Nachname wird „Barli“ ausgesprochen, darauf legt sie Wert - „Barley wie Harley“, pflegt sie zu sagen. Sie ist die Tochter eines britischen Redakteurs der Deutschen Welle und einer deutschen Ärztin und hat beide Staatsangehörigkeiten.

Barley wuchs in Köln auf, was erklärt, dass sie Mitglied in zwei Karnevalsvereinen ist. Sie studierte Jura in Marburg und schloss ein Austauschstudium in Paris mit dem „Diplôme de droit français“ (Diplom des Französischen Rechts) ab. In der französischen Hauptstadt lernte sie auch ihren Mann kennen, mit dem sie zwei Söhne hat.

Die promovierte Juristin war Anwältin für Medizinrecht in Hamburg, später arbeitete sie Richterin. Bis zu ihrer Wahl in den Bundestag 2013 war sie Referentin im Ministerium der Justiz und für Verbraucherschutz in Mainz.

Wie könnte ihre Familienpolitik aussehen?

Barley hat selbst zwei Söhne, der Größere ist bereits aus dem Haus, der Kleinere ist zwölf. Die Generalsekretärin versucht, sich jedes zweite Wochenende für ihn freizuschaufeln, sagte sie in einem "Bild"-Interview. Barley weiß also aus eigener Anschauung, wie schwer sich Beruf und Familie zuweilen vereinbaren lassen.

Barley ist Verfechterin des „Elterngeld Plus“, das ihre Vorgängerin eingeführt hat: Statt 14 Monate können Paare dadurch 28 Monate Elterngeld beziehen, wenn sie dabei Teilzeit arbeiten. Barley möchte Vätern und Müttern flexiblere Arbeitszeiten ermöglichen.

Auch die Schaffung "hochwertiger Betreuungsangebote" sei für sie „von zentraler Bedeutung“, wie sie auf ihrer Website schreibt: „Sie ermöglichen einerseits den Eltern die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, andererseits den Kindern frühzeitig das Lernen gemeinsam mit Gleichaltrigen.“

Das Betreuungsgeld lehnt sie ab, weil es Kinder von frühkindlicher Bildung fernhalte und Finanzmittel binde, die zum Ausbau der Kitas benötigt werden.

Barley findet auch, dass Alleinerziehende Unterstützung verdienen, weil sie „viel leisten.“ Auf ihrer Facebook-Seite vermeldet sie im Oktober 2016 stolz den Beschluss zur Ausweitung des Unterhaltsvorschusses: Bereits seit Januar 2017 sollten Alleinerziehende nicht mehr nur bis zum 12. Lebensjahr ihrer Kinder, sondern bis zum 18. Lebensjahr Unterhalt vom Jugendamt beziehen können. Leider ist das Gesetz bis heute nicht umgesetzt worden, der Start wurde auf Juli verschoben. Doch auch daraus wird nun nichts. Hoffen wir, dass Katarina Barley als Familienministerin schnellstens die Reform auf den Weg bringen wird.

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