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Porträt Manuela Schwesig

Manuela Schwesig ist eine deutsche SPD-Politikerin. Seit 2017 ist sie die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern und damit die erste Frau in diesem Amt.

Steckbrief

  • Vorname Manuela
  • Name Schwesig, geboren als Frenzel
  • geboren 23.05.1974, Frankfurt (Oder)
  • Jahre 50
  • Partner Stefan Schwesig (verheiratet seit 2000)
  • Kinder Julian (*2007) Julia (*2016)

Biografie von Manuela Schwesig

Manuela Schwesig, geborene Frenzel, wurde 1974 als Kind einer Verwaltungsangestellten und eines Schlossers in Frankfurt (Oder) geboren. Mit ihrem Bruder und ihren Eltern wuchs sie in Seelow in der DDR auf. Mit 16 Jahren spielte sie eine kleine Nebenrolle in dem DEFA-Jugendfilm "Verbotene Liebe" von Helmut Dziuba.

Eine Schauspielkarriere strebte Manuela Schwesig allerdings nicht an, stattdessen stieg sie nach ihrem Abitur 1992 in den gehobenen Dienst in der Steuerverwaltung des Landes Brandenburg ein. Drei Jahre später schloss sie ihre Laufbahnprüfung als Diplom-Finanzwirtin ab und wechselte 2000 an das Finanzamt Schwerin. Dort arbeitete sie als Steuerfahndungsprüferin.

2002 trat Manuela Schwesig dann in das Finanzministerium des Landes Mecklenburg-Vorpommern ein und wurde dort in das Referat 320 als Steueramtsrätin für die Steuerverwaltung mit Fragen der Öffentlichkeitsarbeit und der Organisation behoben. Seit Oktober 2008 ist Schwesig in ihrer Funktion als Finanzbeamtin des Landes Mecklenburg-Vorpommern beurlaubt.

Karriere in der Politik

2003 trat Manuela Schwesig in die SPD ein. Dort gehörte sie direkt dem Vorstand des Kreisverbandes der SPD in Schwerin an, zwei Jahre später dann dem der SPD Mecklenburg-Vorpommern. Nachdem sie seit 2013 das Amt der stellvertretenden Landesvorsitzenden innehatte, übernahm sie 2018 den Landesvorsitz komplett, nachdem ihr Kollege und Freund Erwin Sellering sein Amt wegen Krankheit abgeben musste.

Weiterhin gehörte Schwesig seit 2009 zu den stellvertretenden Bundesvorsitzenden der SPD und übernahm am 3. Juni 2019 gemeinsam mit Malu Dreyer und Thorsten Schäfer-Gümbel die Funktion als kommissarische SPD-Bundesvorsitzende. Dieses Amt musste sie allerdings im September desselben Jahres wieder abgeben, da sie an Krebs erkrankte.

Manuela Schwesigs Aufstieg zur Ministerpräsidentin

Seit 2004 hat Manuela Schwesig auch immer wieder öffentliche politische Ämter inne. Von 2004 bis 2008 war sie beispielsweise Stadtvertreterin der SPD-Fraktion in Schwerin, wo sie von 2007 bis 2008 auch das Amt der Fraktionsvorsitzendeninnehatte. Von 2008 bis 2013 war Schwesig Landesministerin in Mecklenburg-Vorpommern, zunächst Ministerin für Soziales und Gesundheit, ab 2011 Ministerin für Arbeit, Gleichstellung undSoziales im Kabinett Sellering II.

Von 2013 bis 2017 war Manuela Schwesig Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. 2017 dann wurde sie zur Ministerpräsidentin des Landes Mecklenburg-Vorpommern gewählt – als erste Frau in diesem Amt. Bei der Landtagswahl 2021 konnte sie ihr Wahlergebnis noch einmal steigern und wurde erneut zur Ministerpräsidentin gewählt. In einer Koalition mit "Die Linke" führt sie seitdem das Kabinett Schwesig II.

So positioniert sich Manuela Schwesig politisch

Schon früh engagierte sich Manuela Schwesig im Kampf gegen die Kinderpornografie. So unterstützte sie die Initiative von Ursula von der Leyen, Internetseiten mit kinderpornografischen Inhalten zu sperren. Weiterhin forderte die SPD-Politikerin die Überprüfung der Verfassungstreue von Kita-Beschäftigten, das Rückkehrrecht in Vollzeit und Familienarbeitszeit für Eltern sowie die Kostenübernahme für künstliche Befruchtungen auch für nicht verheiratete Paare.

Außerdem setzte sie sich aktiv für den Schutz von Flüchtlingskindern, Projekte gegen Extremismus, die Vorratsdatenspeicherung und die Frauenquote ein. Zur Bezeichnung der DDR als Diktatur hat sie eine ganz klare Haltung: Der DDR habe alles gefehlt, was eine Demokratie ausmache, wird sie aus einem Interview mit Zeitungen der Funke-Mediengruppe zitiert.

Viel Kritik für Nord Stream 2

Viel Kritik musste Schwesig im Zuge der Gründung der "Stiftung Klima- und Umweltschutz MV" einstecken. Das Projekt sei auf den Umweltschutz ausgelegt, dazu gehöre auch die Fertigstellung von "Nord Stream 2", hatte sie damals begründet. Das kam nicht bei allen gut an, immerhin ist die russische Gazprom Mehrheitseigner von Nord Stream 2. Insgesamt 60 Millionen Euro sollte Nord Stream 2 in den Folgejahren in die oben genannte Stiftung einbringen – die damit als "Zwischenhändler" tätig werden konnte, um Maschinen und Baumaterialien zur Fertigstellung der Gas-Pipeline zu kaufen.

Denn Sanktionen der USA machten es für viele Unternehmen nicht lukrativ, diese selbst anzuschaffen. Ihr Vorgehen und die Unterstützung stießen bei vielen anderen Politiker:innen auf großes Unverständnis. Erst im März 2022, nachdem Russland in die Ukraine einmarschierte und in einen Krieg stürzte, bekannte sich Schwesig zu ihrem Fehler und befürwortete den Stopp des Projekts. Politische Gegner wie der CDU-Politiker Norbert Röttgen forderten trotzdem ihren Rücktritt.

Manuela Schwesig ganz privat

Manuela Schwesig ist seit 2000 mit Stefan Schwesig verheiratet und lebt mit ihm in Schwerin. 2007 wurden sie zum ersten Mal Eltern mit Sohn Julian, 2016 folgte Tochter Julia. Kritik gab es dafür, dass Manuela und Stefan Schwesig ihren Sohn auf eine Privatschule schickten, die monatlich 200 Euro Schulgeld kostet. Die Ministerpräsidentin begründete ihre Entscheidung damit, dass der Schulweg kürzer sei. 2010 ließ sich Schwesig mit ihrem Mann und ihrem Sohn taufen, seitdem ist sie Mitglied der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburg-Vorpommerns.

Nach Jahren des harmonischen Familienlebens dann eine Schocknachricht: 2019 erkrankte Manuela Schwesig an Brustkrebs. Im September desselben Jahres trat sie deswegen von allen Bundesämtern zurück – das Amt der Ministerpräsidentin und der Parteichefin der SPD Mecklenburg-Vorpommern behielt sie aber. Schon im Mai 2020 teilte sie mit, die Chemotherapie gut überstanden zu haben. Seitdem ist sie krebsfrei. Die Krankheit gilt als überwunden.

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