Anzeige

Jobs nach Kategorien

Pilot Berufsbild, Gehalt, Karriere

Pilot: Pilotin bei der Arbeit
© Angelo Giampiccolo / Shutterstock
Piloten sind für die Steuerung eines Luftfahrzeugs zuständig. Hier erfährst du alles, was du über den Beruf eines Piloten wissen musst — von der Ausbildung bis zur Bewerbung.

Inhaltsverzeichnis

Steckbrief: Pilot (m/w/d)

Art der Ausbildung

Ausbildung oder Studium

Ausbildungsdauer

unterschiedlich

Einstiegsgehalt

3.000 Euro

Durchschnittsgehalt

10.000 Euro 

Das Berufsprofil: Pilot

Die gesamte Berufsbezeichnung des umgangssprachlich genannten Piloten lautet Verkehrsflugzeugführer. Sie führen jedoch nicht nur Flugzeuge, die Passagiere befördern, sondern auch Frachttransporter.

Piloten und Pilotinnen müssen den gesamten Flug planen: sich vorher über das Wetter auf ihrer Route informieren, das Flugzeug inspizieren, entscheiden, wie viel getankt werden muss und mit welchem Gewicht man landen kann oder wie viel Kerosin verbraucht werden muss, damit man in der Lage ist, das Flugzeug zu landen. Der Flugplan für die Strecke hin und zurück muss erstellt werden und auch der Ausweichflughafen muss festgelegt werden. Zudem muss die Lage an den Flughäfen, welche an einem bestimmten Tag angeflogen werden, bekannt sein. Dies bezieht sich zum Beispiel auf die Länge der Rollbahn und die Windverhältnisse bei der Landung.

Ist der vom Piloten gesteuerte Flieger einmal verspätet, muss souverän erklärt werden, woran die Verspätung liegt. Meist entstehen Verspätungen im Flugplan, wenn die Flugzeuge bereits einmal verspätet am Flughafen eintreffen, die Wetterbedingungen schlecht sind oder technische Mängel behoben werden müssen. Der Pilot oder die Pilotin ist sich der Umstände stets bewusst und kann diese auch den Reisenden auf eine überzeugende Art vermitteln, dass keine angespannte Atmosphäre durch Verzögerungen entsteht.

Piloten und Pilotinnen leiten den gesamten Flug, führen Mängellisten und schreiben und bearbeiten Flugpläne, welche bei der Airline und bei der zuständigen Flugsicherheit eingereicht werden müssen. Sie sind auch für das Flugbegleitpersonal verantwortlich und müssen diese stets qualifiziert bei ihrer Tätigkeit unterweisen und unterstützen.

Vorteile als Pilot:

  • sehr gute Gehaltsaussichten
  • hohe Nachfrage nach dem Beruf
  • Reisen zu Urlaubszielen

Nachteile als Pilot:

  • ständige Konzentration erforderlich
  • viele Eignungstests
  • lange Ausbildungsdauer

Pilot: Der Weg zum Ziel

Die Ausbildung zum Piloten gliedert sich in drei verschiedene Bereiche auf.

  • PPL Privatpersonenlizenz
  • CPL Comercial Pilot Licence
  • ATPL Airline Transport Pilot Licence

Erst mit Beendigung des APL-Abschnitts der Ausbildung ist ein Pilot oder eine Pilotin berechtigt, Verkehrsflüge im Personenverkehr als Pilot in Command durchzuführen. Mit der Comercial Pilot Lizenz hat man jedoch bereits das Recht als Co-Pilot in einer Airline zu arbeiten, der im Großen und Ganzen die gleichen Aufgaben wie der Chefpilot hat und auch in der Lage ist, das Flugzeug zu führen.

Die Ausbildung zum Berufspilot bzw. zur Berufspilotin ist nicht auf Länderebene geregelt, sondern EU-rechtlich. Daher ist die Berufsbezeichnung EU-weit anerkannt, was allein durch die internationalen Einsatzmöglichkeiten von Piloten und den englischen Funkverkehr mit dem Tower bereits Sinn ergibt.

Um die Ausbildung zum ATPL zu beginnen, muss man ein Mindestalter von 21 Jahren haben, die weniger qualifizierte Ausbildung zum CPL kann man bereits mit 17 Jahren beginnen. Die Lehrgänge sind meist aufeinander abgestimmt und bauen aufeinander auf, sodass man sich direkt nach dem Abitur auf eine Ausbildung als Pilot bewerben kann, da man diese sowieso in den verschiedenen Vorstufen durchlaufen muss und das Mindestalter bei einer klassischen Absolvierung der Ausbildung zum vollbefähigten Piloten erreicht haben sollte.

Es gibt in der Ausbildung zum Piloten bzw. zur Pilotin theoretische und praktische Teile. Beide sind gleich wichtig für die Tätigkeit. Im praktischen Teil werden zumeist im Flugsimulator Techniken und das Führen eines Flugzeuges geübt. Ebenso gibt es auch Flugstunden, in denen angehende Piloten und Pilotinnen das Führen eines Flugzeugs erlernen, in denen man mit kleinen Maschinen anfängt und der Fluglehrer im Notfall eingreifen kann, wenn Piloten und Pilotinnen am Anfang noch etwas nervös sind. Die Landung und das Starten werden ebenfalls zuerst im Flugsimulator geübt, bevor sie in der Realität durchgeführt werden. Nach und nach führen angehende Piloten dann größere Flugzeuge in der Ausbildung.

Ein Studium der Luftfahrtsystemtechnik und –management dauert 8 Semester, welches eine gute Alternative zur Ausbildung bei einer Fluglinie ist. Eine Ausbildung bei Airlines kann bis zu 33 Monate dauern, um die volle Befähigung zur Durchführung von allen Flugarten zu erlangen. Das Studium wird an der Universität Bremen in Teamarbeit mit renommierten Airlines aus Europa angeboten.

Im theoretischen Teil jeder Ausbildung und jedes Studiums lernen die angehenden Piloten die verschiedenen Instrumente der verschiedenen Flugzeugtypen kennen, welche Rechte in der Luft und bei der Beförderung von Personen und Frachtgut gelten und wie sie die Meteorologie in ihre Flugplanung zusammen mit der Flugraumüberwachung miteinbeziehen.

Des Weiteren stehen auf dem Lehrplan:

  • Maschinenbau
  • Aerodynamik und Mechanik des Fluges
  • Verschiedene Flugzeugbautypen und Antriebe
  • Technik im Cockpit
  • Luftverkehr und Kommunikation mit der Flugsicherungsbehörde (auch innerhalb Deutschlands ist diese immer auf Englisch zu führen)

Hat man die Ausbildung oder das Studium einmal bestanden, ist man nicht gleich Pilot in Command bei einer großen Fluggesellschaft, sondern muss erst Erfahrungen im Beruf sammeln. Nach 3.000 Flugstunden in der beruflichen Tätigkeit ist es erst möglich, von Co-Pilot zum Pilot in Command aufzusteigen.

Soft Skills: Welche Fähigkeiten sollte ein Pilot mitbringen?

Räumliche Orientierung und Beobachtungsgenauigkeit sind essenzielle Fähigkeiten, deren sich ein Pilot während seiner Tätigkeit im Cockpit stets bedienen muss. Es ist weiterhin wichtig, sich dauerhaft auf eine verantwortungsvolle Aufgabe konzentrieren zu können und die Anzeigen der Messgeräte einschätzen zu können. Daher werden ein analytisches, rechnerisches Denken und ein gutes technisches Verständnis von Piloten und Pilotinnen gefordert.

Neben den analytischen Denkvorgängen muss ein Pilot jedoch auch motorische Fähigkeiten und Reaktionen anwenden, wie Hand-Auge-Koordination und Handgeschick beim Bedienen der Instrumente. Dies ist häufig verbunden mit einer überdurchschnittlich schnellen Reaktionsfähigkeit, um Messwerte zu analysieren und diese zeitnah korrigieren zu können, zum Beispiel bei einem Gewitter in eine Luftschicht mit weniger atmosphärischen Druck. Gerade bei Turbulenzen ist der Pilot auch einem enormen psychischen Druck ausgesetzt, denn die Verantwortung für Menschenleben ist keine Aufgabe die leicht zu schultern ist.

Piloten: Wer braucht sie?

Piloten und Pilotinnen werden für die Durchführung von Linienflugverkehr bei Fluggesellschaften gebraucht. Sie arbeiten auch bei privaten Charterflugunternehmen oder bei anderen Unternehmen als Firmenpiloten. Die Bundeswehr sucht auch immer Piloten, welche sie fest verpflichten will.

Gehalt: Was verdienen Piloten?

Piloten und Pilotinnen verdienen sehr gut. Das Einstiegsgehalt nach der Ausbildung liegt bei 3.000 Eurobrutto monatlich. Zumeist beginnt die Laufbahn eines Piloten als Co-Pilot im Cockpit. Mit wachsender Erfahrung und Beförderungen ist ein Gehalt von 10.000 Euro brutto monatlich keine Seltenheit.

Einstiegschancen: Aussichten von Piloten

Die Einstiegschancen von Piloten sind sehr gut. Es werden immer qualifizierte Piloten und Pilotinnen gesucht, da die Ausbildung eine Weile dauert und viele wichtige Eignungstests auf dem Weg des angehenden Piloten liegen, die nicht von allen Anwärtern bestanden werden. Daher ist die Anzahl der Piloten, welche die Ausbildung schaffen, eher elitär und die Piloten und Pilotinnen werden direkt nach der Ausbildung übernommen.

Die großen Airlines bilden meist ihre Piloten selbst aus. Es gibt jedoch auch die Möglichkeit, die Ausbildung bei einer privaten Flugschule zu absolvieren. Mit einem Studium an der Universität Bremen kann sich der studierte Pilot im gesamten europäischen Luftraum bewerben und brilliert dort mit seiner Sonderstellung unter den Piloten. Mit einem Studium der Luftfahrtsystemtechnikund -management steht den Piloten ebenfalls eine Karriere im Management von Airlines offen.

Piloten: Tipps für die Bewerbung

Die Ausbildung zum Piloten bzw. zur Pilotin erfordert die Hochschulreife. Daher sollte jeder angehende Pilot sein Abiturzeugnis bei dem Bewerbungsgespräch vorlegen. Für die Zugangsberechtigung zur Ausbildung gibt es diverse Kriterien und Nachweise, die ein angehender Pilot vorlegen muss.

Darunter sind ein polizeiliches Führungszeugnis, ein sogenanntes flugmedizinisches Tauglichkeitszeugnis, welches unter anderem Sehfähigkeit und Reaktionsfähigkeiten in Stresssituation testet und ein Nachweis über eine Ausbildung in erster Hilfe. Zudem muss der Pilot bzw. die Pilotin in Ausbildung Auskunft darüber geben, ob gegen ihn eventuell Strafverfahren vorliegen, welche ihn untauglich für die verantwortungsvolle Arbeit als Pilot machen würden.

Karriere: Entwicklungs- und Aufstiegschancen als Pilot

Zumeist beginnt die Laufbahn eines Piloten als Co-Pilot. Später kann der Pilot dann ein Flugfahrzeug als Hauptverantwortlicher und Verkehrsflugzeugführer führen. Weitere Aufstiegsmöglichkeiten in der Pilotenlaufbahn ist die Position des Chefpiloten, der ebenfalls Verantwortung für Mitarbeiter übernimmt und mit seiner langjährigen Erfahrung im Fluggeschäft brilliert.

Zudem wurde im modernen Flugbetrieb der Beruf des Simulatorpiloten geschaffen, der die Flugsimulatoren bedient und diese auch im Bereich der Software-Ebene mitentwickelt. Durch die digitale Entwicklung wurde auch das Berufsprofil des Softwareentwicklers für pilotiertes und autonomes Fahren und Parken geschaffen, in denen heute auch schon Piloten zu finden sind und ihre praktischen Kenntnisse in die Zukunft der Luftfahrt einbringen.

Pilotinnen: Chancen für Frauen in der Luftfahrt

Die erste Frau, die ein Flugzeug steuerte, betrat 1988 das Cockpit eines Lufthansa Linienflugzeugs. Zuvor wurde die Ausbildung noch nicht einmal für Frauen angeboten. 60 Jahre lang saß keine Frau hinter dem Steuer eines Flugzeugs und im Verkehrsflugfahrzeugswesen. Erst im Jahre 2000 hat das erste Mal eine Frau als Chefpilotin einen Airbus geflogen. Nur 7 Prozent des gesamten Cockpitpersonals sind weiblich.

Historisch gesehen ist der Beruf des Piloten also größtenteils von Männern dominiert. Doch seitdem die erste Frau das Cockpit betreten hat, ändert sich dies. Immer mehr Frauen nehmen die Ausbildung zur Pilotin auf. Mittlerweile arbeiten bereits über 300 Frauen als Co-Pilotin oder Pilotin in Command. Dies ist eine Zahl, welche allen Frauen, welche sich für eine Laufbahn als Pilotin interessieren, sehr viel darüber sagen sollte, wie sich das Arbeitsumfeld in den nächsten Jahren verändern sollte.

Arbeitsmarkt: Wie hat sich das Berufsfeld von Piloten entwickelt?

Auch wenn heute in den seltensten Fällen noch die Fluggäste dem Piloten applaudieren, ist die Tätigkeit immer noch eine enorm wichtige und verantwortungsvolle.

Durch den Trend im autonomen Steuern von Fahrzeugen wird sich sicherlich in Zukunft auch das Berufsbild von Piloten und Pilotinnen dahingehend verändern, dass diese weniger mit dem aktiven Steuern der Maschine zu tun haben, sondern sich mehr auf die Ereignisse vor, während und nach dem Flug einstellen müssen. Erfahrene Piloten gehen heute davon aus, dass in naher Zukunft nur noch ein Pilot im Cockpit sitzen wird, um eventuelle Technikausfälle zu beheben, und dann das Steuer wieder zu übernehmen.

Ähnliche Berufe wie Pilot:

Quellen:

mystipendium.de, ausbildung.de, berufenet.arbeitsagentur.de, planet-beruf.de, planet-beruf.de, wiwo.de, dw.com

Mehr zum Thema

VG-Wort Pixel