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Flugbegleiter Berufsbild, Gehalt, Ausbildung

Flugbegleiter: Flugbegleiterin im Flugzeug
© ESB Professional / Shutterstock
Hier erfährst du alles, was du über den Beruf eines Flugbegleiters wissen musst — von der Ausbildung bis zur Bewerbung.

Inhaltsverzeichnis

Steckbrief: Flugbegleiter

Art der Ausbildung.

Schulung/Ausbildung

Ausbildungsdauer.

sechswöchiger bis viermonatiger Lehrgang

Durchschnittsgehalt.

 2.100 Euro

Einstiegsgehalt.

 1.500 Euro

Das Berufsprofil:

Wer sich für den Beruf des Flugbegleiters interessiert, sollte auf jeden Fall große Stressresistenz mitbringen. Das Aufgabenfeld sieht nämlich auch trotz fester Arbeitsabläufe jeden Tag anders aus. Täglich begegnet man neuen Gesichtern und neuen Herausforderungen, denen man sich - teilweise im Schichtbetrieb - immer wieder aufs Neue, stellen muss.

Der Servicegedanke sollte für Flugbegleiter zu jeder Zeit im Vordergrund stehen, egal ob auf einem Kurzstrecken- oder einem Langstreckenflug. Flugbereiter und Flugbegleiterinnen sind stets freundlich, gepflegt und aufgeschlossen. Sie betreuen jeden Fluggast mit Leidenschaft und sind bereit für eine enge Zusammenarbeit mit Kollegen und Vorgesetzten. Natürlich gehört das Vorbereiten und Versorgen der Fluggäste mit Getränken und Speisen zu den wichtigsten Aufgaben zum Berufsalltag eines Flugbegleiters. Das ganz besondere Etwas erhält hat der Beruf durch die Tatsache, dass man die ganze Welt bereist und mehr von den beliebtesten Zielen zu Gesicht bekommt als jeder Vielflieger.

Jetlag, Zeitverschiebung und Schichtarbeit sollten – genauso, wie Flug- und Höhenangst – für Flugbegleiter keine Themen sein, denn wer in diesen Bereichen nicht flexibel ist, hat schlechte Karten für eine erfolgreiche Karriere.

Neben der serviceorientierten und verantwortungsvollen Betreuung der Passagiere gehört es auch zu den Aufgaben eines Flugbegleiters, die lebensrettenden Sicherheitsbestimmungen vor, während und nach dem Flug für die Fluggäste verständlich zu erklären und sie selbst natürlich auch einzuhalten. Flugbegleiter sind nicht nur verantwortlich dafür, dass die Passagiere im Falle eines Notfalls über nötige Verhaltensweisen aufgeklärt sind, sondern sind auch immer kompetente Ansprechpartner, wenn es Erste Hilfe zu leisten gilt oder Fluggäste beruhigt werden müssen. Flugbegleiter müssen jederzeit dazu bereit sein, Auskunft zu geben, egal, ob es um den organisatorischen Ablauf des Fluges geht, oder darum, welche Mahlzeit während des Fluges serviert wird.

Der facettenreiche Beruf des Flugbegleiters ist aber nicht ausschließlich auf die Arbeit als Teil einer Flugcrew begrenzt, sondern befähigt auch dazu, als Teil der Bodencrew für eine Fluggesellschaft zu arbeiten. Die Abfertigung und der Check-in für die Passagiere gehört deswegen genauso zur Ausbildung der Flugbegleiter wie die tägliche Routine an Bord.

Vorteile Nachteile
  • Möglichkeit, die ganze Welt zu bereisen
  • Schichtbetrieb
  • Teamarbeit in einer eingespielten Crew
  • keine geregelten Arbeitszeiten
  • kurze Ausbildung zum Flugbegleiter
  • Job ist nichts für Menschen mit Platz-, Höhen- oder Flugangst

Wie wird man Flugbegleiter?

Die Ausbildung zum Flugbegleiter ist nicht einheitlich oder gar gesetzlich geregelt. Je nach Arbeitgeber, sprich Fluglinie, gestaltet sich die Ausbildung entsprechend der Zielgruppe der jeweiligen Fluggesellschaft unterschiedlich. Die Ausbildung zum Flugbegleiter findet in der Regel in einem sechs- bis achtwöchigen Lehrgang statt, der ganztägig absolviert wird. Die Zugangsvoraussetzungen zur Ausbildung sind, genauso wie die Ausbildung selbst, von Airline zu Airline unterschiedlich. Einige Merkmale, die man als angehender Flugbegleiter erfüllen sollte, sind allerdings allgemeingültig.

Alle Bewerber, die sich für den Beruf interessieren, sollten mindestens 18 Jahre alt sein. Einen guten Hauptschulabschluss muss jeder Anwärter ebenfalls mindestens mitbringen. Des Weiteren verlangen die meisten Fluggesellschaften, dass ihre Flugbegleiter und Flugbegleiterinnen bestimmte körperliche Voraussetzungen erfüllen. Eine Körpergröße von 1,60 m bis zu 1,95 m ist hier genauso vorgegeben wie ein angemessenes Körpergewicht und eine Sehschärfe von +/- 5 Dioptrien. Besonders wichtig für international operierende, deutsche Fluggesellschaften ist bei der Bewerberauswahl auch, dass die angehenden Flugbegleiter mindestens fließend Deutsch und Englisch sprechen.

Die Ausbildung zum Flugbegleiter besteht aus mehreren Teilbereichen, die den Auszubildenden in einem Trainingsprogramm vermittelt werden. Ein Großteil der Ausbildung findet als Präsenzveranstaltung statt. Es gibt vereinzelt allerdings auch Online-Kurse, mit deren Hilfe sich Interessierte zum Flugbegleiter ausbilden lassen können.

Fester Bestandteil der Ausbildung bei allen Airlines sind vor allem der tägliche Umgang mit Passagieren, die geltenden Sicherheitsbestimmungen im Rahmen des Flugverkehrs und das Verhalten im Notfall. Im Rahmen der Ausbildung zum Flugbegleiter absolvieren die Teilnehmer und Teilnehmerinnen auch eine Zahl von Trainingsflügen, um das Erlernte auch unter realistischen Bedingungen zu üben.

Die Ausbildung zum Flugbegleiter bzw. zur Flugbegleiterin lässt sich unter diesen Lehreinheiten zusammenfassen:

  •  Service am Fluggast
  •  Erste Hilfe Lehrgang für Flugbegleiter
  •  Sicherheitsbestimmungen vor, während und nach dem Flug
  •  Praktische Sicherheitseinweisungen
  •  Notfall-Hilfe
  •  kulturelle Einweisung
  •  professioneller Umgang mit Passagieren

Wegen der nicht einheitlich gestalteten Ausbildung ist der Beruf des Flugbegleiters bestens für Quereinsteiger geeignet, die sich beruflich verändern oder weiterbilden wollen.

Die Ausbildung zum Flugbegleiter endet in der Regel mit einer Abschlussprüfung durch den Arbeitgeber, also die Fluggesellschaft. Wer den Lehrgang erfolgreich besteht, kann sich dann auf eine Festanstellung freuen.

Welche Fähigkeiten sollten Flugbegleiter mitbringen?

Flugbegleiter und Flugbegleiterinnen sind während ihres Dienstes ständig mit einer Vielzahl von Passagieren in Kontakt. Ein hohes Maß an Empathie ist deswegen genauso wichtig wie eine ausgeprägte kommunikative Ader. Sie sind das Aushängeschild einer Fluggesellschaft und ihr Auftreten muss daher auch besonders gepflegt sein. Neben einem adretten Äußeren gehört dazu auch ein offenes, freundliches Wesen. Der Servicegedanke muss für jeden Flugbegleiter stets im Vordergrund stehen.

Da Flugbegleiter im Schichtdienst tätig sind, ist eine hohe Stressresistenz genauso unerlässlich wie Flexibilität und Spontanität. Besonders eng, vor allem während langer Flüge, ist nicht nur der Kontakt zu Fluggästen, sondern auch zu den eigenen Kollegen. Deswegen sollten Flugbegleiter Spaß an Teamwork haben. Auch in schwierigen Situationen sollten Stewards und Stewardessen einen kühlen Kopf bewahren und professionell allen Passagieren zur Seite stehen. Zuverlässigkeit und Verantwortungsgefühl dürfen ebenfalls keine Fremdwörter sein.

Arbeitgeber: Wer sucht Flugbegleiter?

Flugbegleiter und Flugbegleiterinnen finden ihr Betätigungsfeld bei Fluggesellschaften. Das Beschäftigungsverhältnis ist bei allen Fluggesellschaften eine Festanstellung. Je nachdem, ob es sich um ein internationales oder nationales Unternehmen handelt, sind die Arbeitsbedingungen aber von Airline zu Airline unterschiedlich. Interessante Arbeitgeber für Flugbegleiter sind zum Beispiel:

  • Deutsche Lufthansa
  • Eurowings
  • Germanwings
  • TUIfly
  • Cityline
  • Condor
  • SunExpress Deutschland
  • Sundair

Ein weiterer großer Arbeitgeber ist die Deutsche Bundeswehr. Hier kann man im Rahmen eines eigenen Ausbildungsprogramms - entweder im Laufe einer Offiziers- oder einer Feldwebellaufbahn - eine Ausbildung zum Flugbegleiter absolvieren.

Flugbegleiter und Flugbegleiterinnen sind ebenfalls in der Ausbildung angehender Kollegen tätig und geben hier ihr Wissen und ihre Fachkenntnis an die nächste Generation weiter.

Gehalt: Was verdient ein Flugbegleiter?

Wie viel man als Flugbegleiter im Monat verdient, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Zum einen von der Größe und der Art des Arbeitgebers, zum anderen auch von der bisher erlangten Berufserfahrung. Das Einstiegsgehalt variiert natürlich auch von Fluggesellschaft zu Fluggesellschaft. Allerdings kann man als Berufseinsteiger mit einem monatlichen Bruttogehalt von ca. 1.500 Euro rechnen. Mit steigender Berufserfahrung steigt dann auch das monatliche Gehalt recht schnell an. Realistisch ist ein Gehalt von 2.500 Euro für Flugbegleiter mit Berufserfahrung.

Zum Grundgehalt kommen dann, je nach Fluggesellschaft, noch unterschiedliche Zulagen und Provisionen dazu. Da Flugbegleiter im Schichtdienst tätig sind, ist auch mit Nacht- und Feiertagszuschlägen zu rechnen. Manche Fluggesellschaften bieten auch Gewinnbeteiligungen oder Provisionen für verkaufte Speisen oder Getränke an.

Für Flugbegleiter stehen auch viele Vergünstigungen für die Angestellten selbst sowie für Freunde und Familie zur Verfügung. Vergünstigte Flugtickets, Hotelzimmer und Mietwagen sind hier beispielsweise keine Seltenheit. Ein Urlaub lässt sich zudem oft gut mit dem Arbeitsalltag verbinden und bringt sie an die schönsten Urlaubsorte.

Wer regelmäßig an Weiterbildungen und Seminaren teilnimmt, vergrößert seine Chancen auf eine Beförderung und eine damit verbundene Gehaltserhöhung noch mehr.

Beachten sollte man jedoch auch, dass man während der Ausbildung zum Flugbegleiter keine Vergütung erhält. In manchen Fällen muss man sogar für Arbeitsmaterialien und Lehrgänge in die eigene Tasche greifen.

Einstieg: Aussichten von Flugbegleitern

Bis zum Beginn der Corona-Pandemie hatten Flugbegleiter auf dem Arbeitsmarkt beste Chancen. Fachpersonal war auch in der Luftfahrt knapp und deswegen suchten selbst große Unternehmen, wie die Lufthansa, händeringend nach Nachwuchs.

Auch die Ausweitung des Billig-Flug-Sektors von vielen Fluggesellschaften führte dazu, dass viele Flugbegleiter gesucht wurde. Im Zuge des weltweiten Lockdowns im Frühjahr 2020 änderte sich die Situation jedoch schlagartig. Der Flugverkehr kam fast vollständig zum Erliegen und zahlreiche Fluggesellschaften mussten im Laufe des Jahres Personal entlassen oder sogar Insolvenz anmelden.

Wie sich die Berufsaussichten für Flugbegleiter in Zukunft entwickeln werden, lässt sich im Moment noch nicht absehen. Ob und wann die Luftfahrt ihr altes Level wieder erreichen wird, hängt stark von der Entwicklung eines Impfstoffes ab, aber auch davon, wie das „neue Normal“ aussehen wird.

Bewerbung: Womit punkten Flugbegleiter?

Der Weg zu einer erfolgreichen Karriere als Flugbegleiter führt, wie in fast jedem anderen Job auch, über eine ansprechende und sorgfältig zusammengestellte Bewerbung.

Zur schriftlichen Bewerbung sollte man einen tabellarischen Lebenslauf anfertigen, der stichpunktartig die bisherigen Stationen des Arbeitslebens beschreibt. Darüber hinaus sollte ein persönliches Anschreiben erstellt werden, das die eigenen Stärken herausstellt und deutlich macht, warum man gut für die Stelle als Flugbegleiter geeignet ist. Im letzten Schritt sollte man der Bewerbung auch noch alle relevanten Zeugnisse beilegen.

Sollten die Bewerbungsunterlagen überzeugt haben, wird man zu einem persönlichen Kennlerngespräch eingeladen. Hier können angehende Flugbegleiter dann direkt mit einer offenen Art und einem gepflegten Äußeren überzeugen und so zeigen, dass sie bestens für den Beruf geeignet sind.

Im Auswahlverfahren müssen Bewerber unterschiedlichen Kriterien entsprechen. In der Regel muss man im Rahmen des Bewerbungsprozesses auch einen Sprachtest absolvieren, bevor man für die Ausbildung zum Flugbegleiter zugelassen wird.

Karriere: Aufstiegschance für Flugbegleiter?

Für Flugbegleiter gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten, sich innerhalb des eigenen Berufsbildes weiterzubilden. So sammelt man nicht nur tiefergehende Berufserfahrungen, sondern qualifiziert sich auch für eine Beförderung.

Da die Ausbildung zum Flugbegleiter nicht besonders zeitaufwendig ist, bietet es sich natürlich an, in regelmäßigen Abständen an Weiterbildungen teilzunehmen, um seine theoretischen und praktischen Berufserfahrungen zu vertiefen. In der sogenannten Flugbegleiterschule werden zu diesem Zweck spezialisierte Schulungen angeboten, die beispielsweise die Erste-Hilfe-Kenntnisse verbessern. Auch Schulungen im Umgang mit Passagieren in der Premium-Klasse sind sehr begehrt.

Eine weitere Möglichkeit der beruflichen Weiterentwicklung als Flugbegleiter ist der Aufstieg zum leitenden Flugbegleiter, dem sogenannten Purser. Mit mehrjähriger Berufserfahrung arbeitet man als leitender Flugbegleiter als Bindeglied zwischen Cockpit, Crew und Bodenpersonal. Zu den täglichen Aufgaben gehört auch die Planung und Koordination des Teams. Die höhere Verantwortung wird selbstverständlich auch mit einem höheren Gehalt vergütet.

Flugbegleiterinnen: Welche Chancen haben Frauen in der Luftfahrt?

Wenn man an Flugbegleiter denkt, denken wahrscheinlich die meisten Menschen an eine adrette, gepflegte Frau. Dieses Bild ist auch nicht ganz falsch, denn die Mehrzahl der Personen, die als Flugbegleiter arbeiten, sind, mit einem Anteil von ca. 68 %, Frauen. Das heißt zwar nicht, dass es keine männlichen Flugbegleiter gibt, die Branche wird trotzdem weitgehend von Frauen dominiert.

Die Einstiegschancen als Flugbegleiterin waren deshalb bis zum Beginn der Corona-Pandemie bestens. Nicht nur, weil ein Fachkräftemangel bestand und händeringend Flugbegleitpersonal gesucht wurde, sondern auch, weil es Fluggesellschaften gab, die aktiv nur nach Flugbegleiterinnen gesucht haben. Es gab also für Frauen, die zeitlich flexibel sind und kein Problem mit einem Arbeitsalltag im Schichtdienst haben, keine großen Hürden zu überwinden, um eine Karriere als Flugbegleiterin zu beginnen.

Schwieriger sah es allerdings für Frauen aus, die versuchen wollten, Beruf und Familie miteinander zu verbinden, denn der zeitliche Aufwand ist bei einer Anstellung als Flugbegleiterin relativ hoch. Dafür waren aber auch die Karriereaussichten sehr gut.

Arbeitsmarkt: Wie hat sich das Berufsfeld des Flugbegleiters entwickelt?

Seit den 90er Jahren stieg der Bedarf an Flugbegleitern in Deutschland stetig. Die Lufthansa stellte im Jahr 2014 ein Rekordhoch an Anstellungszahlen fest. Der hohe Bedarf an Fachpersonalbedarf bestand auch noch bis zu Beginn der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020. Doch auch damals stagnierte die Anzahl der Berufseinsteiger bereits, was nicht zuletzt daran lag, dass die Zukunft der Luftfahrt vor dem Hintergrund von Klimakrise und einer sich wandelnden Umweltpolitik unsicher war. Mit dem Ausbruch der Pandemie rückten all diese Themen jedoch zunächst in den Hintergrund und die Luftfahrt brach völlig ein.

Rechnete die Lufthansa noch Anfang 2020 mit einem Bedarf an ca. 1.500 neuen Flugbegleitern für das Jahr 2021, mussten im Laufe des Jahres überall Stellen gestrichen und Personal entlassen werden. Monatelang gab es nur einen sehr eingeschränkten Flugverkehr und zahlreiche Airlines mussten Insolvenz anmelden. Wie es für die Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter nun weitergeht, ist noch völlig unklar.

Ähnliche Berufe wie Flugbegleiter:

Servicekraft
Hotelfachangestellter
Bodensteward
Purser

Quellen:

de.statista.com, bundeswehrkarriere.de, berufnet.arbeitsagentur.de

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