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Wildkräuter Tipps zum Sammeln und leckere Rezepte für Kräuter aus der Natur

Wildkräuter – Tipps und Rezepte
© Natalia Lisovskaya / Shutterstock
Essbare Wildkräuter sind sowohl als Tee, als Pesto, im Smoothie oder als Wildkräutersalat eine würzige und gesunde Speise. Hier findet ihr Tipps für die Ernte und leckere Rezepte.

Inhaltsverzeichnis

Essbare Wildkräuter kann man fast das ganze Jahr über in der freien Natur sammeln. Man kann sie aber auch gezielt im eigenen Garten oder auf dem Balkon anpflanzen. Es gibt viele Liebhaber:innen der Wildkräuter, denn sie lassen sich in der Küche auf vielfältige Weise verwenden und überzeugen mit ihrem würzigen Aroma. Zudem sind viele reich an Vitaminen, Mineralstoffen und bioaktiven Pflanzenstoffen und einige haben heilsame Wirkungen.

Welche Wildkräuter sich zum Essen eignen, wann die beste Zeit ist, um Wildkräuter zu sammeln, warum Wildkräuter gesund sind und wie man sie verwenden kann, verraten wir hier.

Diese Wildkräuter kann man essen

Frühling

  • Löwenzahn treibt schon früh nach dem Winter aus und kann vielerorts wild gesammelt werden. Er ist reich an Vitamin C und A und eignet sich hervorragend für die Zubereitung eines leckeren Wildkräutersalats oder auch für einen Smoothie. Mehr Inspiration findet ihr in unseren Löwenzahn-Rezepten.
  • Bärlauch schmeckt lecker würzig und aromatisch. Sein typischer Knoblauchgeschmack macht ihn so beliebt für Pestos und Suppen. Aber auch klein gehackt im Salat kann er eine würzige Ergänzung sein. Beim Sammeln bitte Vorsicht vor Verwechslung! Essbarer Bärlauch kann schnell mit den Giftpflanzen Maiglöckchen und Aronstab verwechselt werden. Ein genauer Blick und der Geruch nach Knoblauch kann helfen, den leckeren Bärlauch von giftigen Zwillingen zu unterscheiden. Leckere Bärlauch-Rezepte findet ihr hier.
  • Giersch-Blüten eignen sich als essbare Deko oder als Würzmittel für Suppen. Aus den Blättern kann Salat und Pesto zubereitet werden. Giersch hat eine entzündungshemmende Wirkung.
  • Knoblauchrauke schmeckt zu Salat, als Gemüsebeilage oder als Pesto und überzeugt mit dem würzigen Geschmack, der an eine Mischung aus Knoblauch und Kresse erinnert.
  • Brennnesseln wachsen, sobald der Schnee verschwindet. Die beste Erntezeit ist von März bis Mai und dann lässt sich aus Brennnesseln leckerer Brennnesseltee selber machen oder auch eine Suppe sowie Smoothies zubereiten. Brennnesseln sollen bei Beschwerden durch Arthrose, Blasenleiden sowie Bluthochdruck helfen.
  • Spitzwegerich wächst auf Wiesen und am Wegesrand. Die zarten Blätter schmecken lecker zu Salat, in Suppen, in Quark oder unter Rührei gemischt. Außerdem hilft Spitzwegerich als Heilpflanze gegen Husten und soll Insektenstiche lindern. Die Blütenknospen lassen sich am besten vor der Blüte roh oder in Öl angedünstet essen. Gekocht erinnert der Geschmack an Champignons, als Rohkost schmecken sie leicht nussig.

Sommer

  • Wilder Majoran (Dost, Oregano) eignet sich als Gewürz für Suppen und Eintöpfe. Dazu die Blätter und Blüten abstreifen, trocknen und zerkleinern.
  • Rot-Klee kann von Juni bis September auf fast allen Wiesen geerntet werden. Die Blüten machen sich gut über Salaten und über Gemüsegerichte gestreut und schmecken süß.

Herbst

  • Sauerampfer ist reich an Vitamin C und hat einen leicht säuerlichen Geschmack, ähnlich wie Rhabarber. Sauerampfer-Blätter können in Salat und sogar als feine Geschmacksnote in Desserts gegessen werden. Unsere besten Sauerampfer-Rezepte gibt's hier. Achtung: Am besten sollten nur sehr junge Blätter und nicht in zu großen Mengen gegessen werden. Durch die enthaltene Oxalsäure könnte übermäßiger Verzehr gesundheitsschädlich sein.
  • Waldsauerklee besticht durch seine zitronige Note wunderbar erfrischend und wächst in Laubmischwäldern. Die Blätter sind ein leckerer Snack während Wanderungen, können aber auch als Würzkraut über Salate gegeben werden.

Winter

  • Gänseblümchen sehen nicht nur schön aus, sie sind auch lecker und gesund. Gänseblümchen blühen das ganze Jahr und machen sich gut in Salaten. Vor allem die weißen Blüten liefern Vitamin C, Magnesium und Eisen. Besonders gesundheitsförderlich ist das in Gänseblümchen enthaltene Inulin. Dieser Ballaststoff gelangt unverdaut in den Dickdarm und fördert die Verdauung.
  • Vogelmiere ist ganzjährig verfügbar und hat ein sehr mildes Aroma. Sie schmeckt roh und frisch am besten. Zum Beispiel in einem Wildkräutersalat, einem grünen Smoothie oder als Pesto verarbeitet. Vogelmiere schmeckt aber auch gedünstet als Suppe oder unter Aufläufe gemischt. Die Pflanze enthält viele Mineralstoffe und Vitamine wie Eisen und Vitamin C.
  • Labkraut ist ein leckeres Blattgemüse, was sich gut für Salate eignet. Die Stängel und Blätter sind essbar und haben einen milden Geschmack.

Wildkräuter: Würzige Rezepte für Salate, Pestos und Co.

Wildkräuter schmecken herrlich würzig und runden Gerichte als buntes Topping oder mit ihrem kräftigen Aroma ab. Aber auch Wildkräutersalat ist sehr beliebt, leckere Brote lassen sich backen und sogar Desserts verfeinern. 

Essbare Wildkräuter sammeln und aufbewahren – Tipps und Infos

Beim Sammeln von essbaren Wildkräutern sollten einige Regeln beachtet werden, damit man nicht aus Versehen eine giftige Pflanze erwischt oder die Umwelt schädigt. Das Wichtigste ist, dass man nur das sammelt, was man wirklich kennt! Einige giftige Kräuter sehen den essbaren Wildkräutern nämlich zum Verwechseln ähnlich. Zum Beispiel Maiglöckchen, mit denen man Bärlauch leicht verwechseln kann. Zudem stehen einige Kräuter unter Naturschutz und dürfen nicht gepflückt werden.

Tipp: Um Verwechslungen zu vermeiden, sind spezielle Pflanzenführer und Ratgeber für Wildkräuter hilfreich. Diese gibt es im Buchhandel, im Internet oder in speziellen Apps. Wer Lust hat, kann auch mit Expert:innen geführte Kräuterführungen machen und dabei das Bestimmen von Pflanzen erlernen.

Wann Wildkräuter sammeln?

Wildkräuter können das ganze Jahr über gesammelt werden.

Wo Wildkräuter sammeln?

Ob auf Wiesen oder Äckern, in Flussauen, Gärten oder Wäldern – Wildkräuter kann man fast überall finden. Sammeln sollte man die wilden Kräuter aber nur abseits viel befahrener Straßen (aufgrund der Abgasverpestung) und klassischer Hundegassi-Routen. Ebenso sollten Wildkräuter nicht von gedüngten Wiesen und Weiden gepflückt werden.

Auch in Naturschutzgebieten darf nicht gesammelt werden. Sammelt aus Respekt vor der Natur immer nur kleine Mengen für den Eigenbedarf und reißt die Kräuter niemals mit der Wurzel aus. Schneidet die Wildkräuter bestenfalls mit einem Messer oder einer Schere ab.

Beachtet: Zu Hause solltet ihr alle Kräuter vor dem Weiterverarbeiten gründlich waschen.

Womit Wildkräuter sammeln?

Zum Sammeln von Wildkräutern eignet sich am besten ein Körbchen, eine Dose oder ein Leinenbeutel.

Wildkräuter lagern und aufbewahren

Wildkräuter sollten möglichst frisch verarbeitet werden. Wenn ihr sie trotzdem für ein paar Tage lagern müsst, wickelt ihr sie am besten in ein feuchtes Tuch (Küchenpapier oder ein Geschirrhandtuch) und lagert die Wildkräuter im Kühlschrank.

Um Wildkräuter lange haltbar zu machen, könnt ihr sie entweder zu Pesto verarbeiten, fein hacken und mit Öl übergießen und so ein Würzöl erhalten oder ihr friert sie portionsweise in Eiswürfelbehältern oder Gefrierbeuteln ein. Durch das Einfrieren verlieren sie allerdings Aroma. Ihr könnt die Wildkräuter natürlich auch trocknen. Alles zum Thema Kräuter trocknen lest ihr hier.

Wo Wildkräuter kaufen?

Wenn ihr keine Lust habt, selbst sammeln zu gehen oder bei der Bestimmung auf Nummer sicher gehen wollt, könnt ihr Wildkräuter bei einigen lokalen Bauernhöfen, Spezialversendern, Apotheken oder Reformhäusern kaufen.

Wildkräuter anbauen – So klappt‘s

Ihr könnt auch selbst Wildkräuter anbauen, um sicherzugehen, dass ihr die richtigen Pflanzen pflückt. Praktisch für den Anbau von Wildkräutern ist ein eigener Kräutergarten oder sie in einem Beet anzubauen, das nicht gerade frisch gedüngt wurde. Wer keinen Garten hat, kann Wildkräuter auf dem Balkon anbauen. Für den Wildkräuteranbau auf dem Balkon könnt ihr spezielle Kräutererde verwenden. Die wilden Kräuter sind sehr robust, sowohl gegenüber schlechter Witterung als auch gegen Schädlinge. Zudem sind sie sehr pflegeleicht und wachsen "wie Unkraut“. 

Brigitte

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