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Crêpes Suzettes: Hauchdünn und köstlich

Crêpes Suzettes: Hauchdünn und köstlich
© Thomas Neckermann
Crêpes Suzettes sind für Lea Linster die köstlichste Art und Weise, Pfannkuchen zu genießen. Hier verrät die Spitzenköchin ihr Rezept für Crêpes Suzettes.

Ehrlich gesagt liebe ich Pfannkuchen ganz besonders, weil es mir immer so viel Spaß gemacht hat, damit anzugeben. Normalerweise lassen sich einfache Pfannkuchen nämlich wunderbar in der Pfanne drehen, indem man sie in die Luft wirft. Und mit dieser Vorstellung habe ich mich früher gern am Limit zwischen Selbstsicherheit und Angeberei bewegt - und alle haben gern zugeschaut und mich bewundert. Ein herrliches Gefühl! Ein Spaß übrigens, der mit den Pfannkuchen der Haute Cuisine (in Frankreich Crêpes, in Italien Crespelle genannt) natürlich nicht zu haben ist: Diese Exemplare sollen hauchdünn sein und müssen mit der Palette gewendet werden, weil sie so leicht am Pfannenboden kleben.

Voilà, hier kommt mein Crêpes-Rezept: Zunächst gebe ich 150 Gramm Mehl durch ein Sieb, damit es keine Klümpchen bildet. In die Schüssel kommen außerdem vier Eier und 250 Milliliter Milch. Alles zusammen wird zu einem glatten Teig verrührt. Ich gebe einen Teelöffel Zucker und eine Prise Salz dazu und passiere den Teig durch ein Haarsieb. Dieser Teig muss dann eine halbe Stunde ruhen. Zum Ausbacken nehme ich eine beschichtete Pfanne (18 cm Durchmesser) und erhitze 30 bis 35 Gramm Butter darin, bis sie hellbraun ist, und rühre sie mit einem Schneebesen unter den Crêpes-Teig.

Die Pfanne ist nun von der Butter erhitzt und bleibt auf der warmen Platte. Jetzt kommen noch 100 Milliliter Mineralwasser (kräftig sprudelnd!) zum Teig, und sofort fängt das Ausbacken an - jeweils eine kleine Kelle voll nehmen und den Teig schön gleichmäßig durch die Pfanne laufen lassen, indem man sie anhebt. Die Unterseite goldbraun backen lassen und mit einer Palette wenden. Die Crêpes werden so ganz dünn und haben kleine Löcher, als seien sie aus Spitze. Man kann sie stapeln und zum Eintopf reichen. Mit braunem Zucker bestreut und wie eine Zigarre aufgerollt mag ich sie auch. Manche meiner Freunde mögen dann sogar einen Hauch Zimt zum Zucker.

Ganz besonders fantastisch sind Crêpes natürlich als Crêpes Suzettes! Für dieses berühmte Dessert zerlasse ich zwei Teelöffel Butter in einer Pfanne. Dann wasche ich eine Bio-Orange und reibe ungefähr zehn bis zwölf Stückchen Zucker kräftig an der Schale, bevor ich die Zuckerwürfel in die heiße Butter gebe. Außerdem kommen noch 200 Milliliter frisch gepresster Orangensaft hinein. Alles muss jetzt schön zu einer sirupartigen Soße einkochen. Die Crêpes dann einen nach dem anderen dazugeben und jeden zweimal zusammenklappen, so dass es Viertel ergibt.

Der Clou dabei ist: Danach werden die Crêpes in der Pfanne mit einer Mischung aus Cognac und einem Orangenlikör, flambiert. Ich liebe Crêpes Suzettes mit Vanilleeis dazu oder einfach mit etwas geschlagener Sahne. Oder ich nehme den Basisteig, aber mit kleinen Veränderungen: Das Mineralwasser lasse ich weg und gebe stattdessen eine ganz kleine Messerspitze Backpulver dazu. Und statt der vier Eier tue ich nur die vier Eigelb hinein. Die Eiweiß schlage ich zu Schnee steif und hebe sie zum Schluss unter den Teig. Daraus werden dann kleine, runde, ganz luftige Pancakes. Und die kann man mit allem, was das Herz begehrt, bestreuen und bestreichen - süß oder salzig.

Bon appétit und bis zum nächsten Mal!

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