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Unzufrieden mit dem Leben Was tun, wenn man nicht mehr glücklich ist?

Unzufrieden mit dem Leben: junge Frau sitzt unglücklich auf dem Bett
© StockPhotoPro / Adobe Stock
Wenn du unzufrieden mit dem Leben bist, lohnt es sich, die Gründe dafür zu erforschen. Lerne hier, wie du Hürden überwindest und neue Glücksmomente schaffst.

Inhaltsverzeichnis

Dass wir im Leben gelegentlich unglücklich sind, ist etwas ganz Normales. Was aber, wenn wir eine dauerhafte Unzufriedenheit verspüren? Wenn ein schlechter Tag sich zu einer schlechten Woche, einem schlechten Monat oder sogar zu einem schlechten Dauerzustand entwickelt? So weit muss es aber erstmal nicht kommen – wenn du deine Unzufriedenheit erkennst, einordnest und aktiv daran arbeitest. 

Woher kommt die Unzufriedenheit?

Menschen, die mit sich selbst und ihrem Leben unzufrieden sind, wissen oft nicht genau, warum sie sich so fühlen. Geht es dir genauso? Kein Wunder. Die Gründe sind ja auch vielfältig. 

  • Psychische Gesundheit
    Viele Menschen haben mit Depressionen zu kämpfen, ohne es zu merken. Wenn du feststellst, dass deine Unzufriedenheit plötzlich und intensiv auftritt oder wenn du sogar Suizidgedanken hast, dann schäme dich nicht, professionelle Hilfe in Betracht zu ziehen, die Notaufnahme aufzusuchen oder zumindest im ersten Schritt dich einer dir nahestehenden Person anzuvertrauen. 
  • Du vergleichst dich mit anderen
    Oft vergleichen wir uns mit anderen, meist Gleichaltrigen. Insbesondere in Zeiten von Instagram und Co. flackert uns täglich das vermeintlich perfekte Leben entgegen, wogegen wir nicht anders können als zu "verlieren". Wenn wir das Gefühl haben, schlechter als die anderen zu sein, wirkt sich das auf unsere Stimmung aus. Erinnere dich daran, dass jeder seinen eigenen Weg geht und sich mit anderen zu vergleichen immer dazu führen wird, dass wir uns unglücklich fühlen. 
  • Du trägst ein Trauma in dir
    Nicht jedes Unglücklichsein ist auf ein Trauma zurückzuführen, aber es gibt eindeutige Zusammenhänge zwischen Dingen, die jemand nicht aufgearbeitet hat und seiner gegenwärtigen Stimmung. 
  • Langeweile
    Wenn du dich im Leben langweilst oder das Gefühl hast, dass du nichts hast, worauf du dich freuen kannst, kann sich das drastisch auf deine Stimmung auswirken. Fühlst du dich in deinem Job oder in deinen Beziehungen unerfüllt oder steckst du gerade einfach nur fest, kann dich das unglücklich machen. 
  • Ungesunde Beziehungen 
    Mit ungesunden oder toxischen Beziehungen zu kämpfen, kann ebenfalls belastend sein. Unabhängig davon, ob es sich um romantische, platonische, familiäre oder sogar kollegiale Beziehungen handelt, kann dies deine mentale Gesundheit beeinträchtigen. Menschen, die Zeit mit negativen oder gemeinen Menschen verbringen, stellen oft fest, dass dies negative Auswirkungen auf ihre psychische Gesundheit hat. 
  • Hochsensibilität
    Eine hochsensible Person zu sein, macht dich nicht automatisch trauriger. Da du aber ein erhöhtes Maß an Sensibilität aufweist – insbesondere für die Stimmung anderer, kann deren gegebenenfalls negative Stimmung auch auf dein Gemüt schlagen.
  • (Chronische) Schmerzen
    Wer regelmäßig oder auch gelegentlich mit Schmerzen zu kämpfen hat, kann sich irgendwann unglücklich fühlen. Darüber hinaus haben Studien ergeben, dass Unglücklichsein die Fähigkeit, mit Schmerzen umzugehen, verringern kann. 
  • Einsamkeit
    Das Fehlen eines guten sozialen Unterstützungssystems, kann deine Stimmung beeinträchtigen und dich unglücklicher machen. Angemessene soziale Unterstützung verbessert nicht nur deine Stimmung, sondern nachweislich auch die Gesundheit des Hormonsystems, des Herz-Kreislauf-Systems und des Immunsystems. Hier weiterlesen: Einsamkeit Symptome.
  • Burnout
    Ausgebrannt zu sein bedeutet nicht nur, dass du dich im Job überfordert fühlst, sondern kann auch zu psychischen Problemen und Stimmungsschwankungen führen.

Wie macht sich Unzufriedenheit bemerkbar?

Menschen, die mit sich selbst unzufrieden sind, merken das oft erst, wenn der Unmut schon groß ist. Wie kannst du frühzeitig eingreifen, damit es gar nicht erst so weit kommt? Indem du dich selbst beobachtest! Hier kommen die häufigsten Symptome der inneren Unzufriedenheit. Kommen sie dir bekannt vor?

  • Du beklagst dich exzessiv – auch über Situationen, die objektiv betrachtet gar nicht beklagenswert sind.
  • Du bist lustlos und fühlst dich im Alltag völlig überfordert, weil du nicht weißt, wie du mit deiner Unzufriedenheit umgehen sollst.
  • Du spürst eine innere Unruhe und hast das Gefühl, dass du noch nicht an dem Ort im Leben angekommen bist, an dem du sein willst. Vielleicht weißt du auch nicht so recht, wo genau das überhaupt ist.
  • Du fühlst dich ständig gestresst und reagierst schnell über, um Druck abzubauen.
  • Du neigst zu depressiven Gedanken, Angstzuständen und Momenten der Panik.
  • Du hast das Gefühl, dich nicht mehr auf deinen Körper verlassen zu können, weil der innere Stress deinen Stoffwechsel oder dein Immunsystem belastet.

Was tun, wenn man unzufrieden mit dem Leben ist?

Wie du siehst, kann es viele verschiedene Gründe dafür geben, dass du unzufrieden mit dem Leben bist. Bestimmte psychische Erkrankungen wie Depressionen, Angstzustände oder eine Posttraumatische Belastungsstörung, können zu schweren Gefühlen der Unzufriedenheit, mangelnder Motivation und Desinteresse an Aktivitäten führen, die früher Freude bereitet haben. Schwere psychische Erkrankungen werden am besten von Expert:innen behandelt. Wenn deine Unzufriedenheit jedoch weniger schwerwiegende Auslöser hat, könnten dir die folgenden Tipps helfen.

  • Verbinde dich mit anderen: Wenn du einen stabilen Freundes- und Familienkreis um dich herum hast, der dich unterstützt, wirkt sich das positiv auf deine Gesundheit aus. Überlege dir auch, wie du den Menschen in deinem Leben etwas Gutes tun kannst (natürlich in gesundem Maße). Wer Gutes gibt, bekommt meist auch Gutes zurück. 
  • Beobachte deine Gesundheit: Behalte deine physische und mentale Gesundheit im Auge. So kannst du verhindern, dass sie sich unbeobachtet verschlimmert und eine unbewusste Unzufriedenheit beschert, die du nicht einordnen kannst.
  • Tu, was dich glücklich macht: Der Druck, Dinge zu tun, die andere glücklich machen – Stichwort People Pleaser – kann dazu führen, dass du frustriert bist, wenn diese Dinge bei dir hingegen nicht funktionieren. Gehen deine Freund:innen gerne feiern, aber deine Vorstellung von Spaß ist das nicht? Dann suche nach Alternativen oder Kompromissen. Stehe für das ein, was du brauchst und sorge für deine eigenen Glücksmomente. 
  • Beobachte, was du konsumierst: Wenn du zu viel Alkohol trinkst, zu viel Koffein zu dir nimmst oder zu viel Zucker isst, könntest du dich am nächsten Tag träge oder traurig fühlen. Auch der Medienkonsum kann sich negativ auf die Stimmung auswirken. 
  • Erkenne deine Gefühle an: Indem du negative Gefühle unterdrückst, verschwinden sie leider nicht. Im Gegenteil, sie verschlimmern sich und geraten irgendwann wieder an die Oberfläche. Akzeptiere, dass du auch mal negative Emotionen durchleben darfst.
  • Verarbeite ungelösten Stress oder Traumata: Wenn du dir die Zeit nimmst, dich mit deiner Vergangenheit zu befassen, könntest du ungelöste Gefühle, die zu deiner derzeitigen Stimmung beitragen, aufarbeiten. 
  • Lebensmodell hinterfragen: Machen dich dein Wohnort, Freundeskreis oder Beruf wirklich glücklich? Oder versuchst du dich einfach nur anzupassen, weil andere vielleicht dieses Leben führen und du denkst, dass es dementsprechend auch dein Lebensentwurf sein sollte? Passen die Rahmenbedingungen deines Lebens nicht zu dir, folgt Unzufriedenheit. 
  • Dankbarkeit erlernen: Wenn du lernst, jeden Tag für Kleinigkeiten in der Gegenwart dankbar zu sein, zahlt das positiv auf dein Zufriedenheitskonto ein. Das geht vielleicht nicht von heute auf morgen – Dankbarkeit will nämlich gelernt sein. Ein Dankbarkeitstagebuch kann dir jedoch dabei helfen. 

Ist Unzufriedenheit eine Depression?

Unzufriedenheit muss nicht immer direkt eine Depression sein. Es kommt vor – und ist völlig normal – dass wir mal einen oder mehrere schlechte Tage haben. In diesem Fall ist es allerdings wichtig, diese Gefühle anzunehmen und zu überlegen, was der Auslöser ist. Manche Dinge lassen sich schon aus der Welt schaffen, wenn wir uns einfach mal etwas mehr Zeit für uns selbst nehmen, Selbstfürsorge praktizieren oder sonstige Dinge tun, die uns Lebensmut und Energie schenken. Hält der Zustand der Unzufriedenheit an und empfindest du kaum bis gar keine Glücksmomente? Oder helfen nicht mal mehr die Strategien, die dir sonst Zufriedenheit beschert haben? Dann könnte dies mit einer Depression zu tun haben. Zögere in diesem Fall nicht, dir professionelle Hilfe zu suchen. Je früher du damit startest, desto schneller geht es dir wieder besser. Dieser Schritt ist niemals ein Zeichen von Schwäche. Im Gegenteil: Er zeigt, dass du mutig genug bist, dich deinen inneren Konflikten zu stellen. 

Informationen zu Hilfsangeboten

Erkennen Sie bei sich Anzeichen einer Depression? Beim überregionalen Krisentelefon unter 0800 1110111 wird schnell und anonym geholfen! Weiterführende Informationen gibt es außerdem bei der Stiftung Deutsche Depressionshilfe.

Verwendete Quellen:

Brigitte

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