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Morgenseiten Mehr Kreativität gefällig? Diese Methode hilft dir

Morgenseiten: Junge Frau im Bett mit Stift und Notizbuch
© Syda Productions / Shutterstock
Kreativ sein ist nur etwas für Künstler? Pah! Wir zeigen dir eine Methode, die dabei hilft, die eigene Kreativität zu entfalten. Und für die Methode der Morgenseiten brauchst du nur wenige Minuten am Tag ...

Inhaltsverzeichnis

Nicht nur im Job, auch im Alltag wird immer häufiger Kreativität gefordert, sei es, weil man Familie und Arbeit unter einen Hut bringen muss oder einen Kuchen für den Besuch backen wollte, aber keine Eier mehr hat (hier gibt es Improvisierungshilfe: Kuchen ohne Ei). Aber kreativ sein auf Knopfdruck? Okay, ganz so einfach ist es meist nicht, aber Kreativität lässt sich lernen und fördern. Warum du für neue Kreativitätsschübe nur etwas Papier und Stift brauchst, erfährst du hier.

Das steckt hinter den Morgenseiten

Kreativ zu sein scheint einigen Menschen leichter zu gelingen als anderen. Das bedeutet jedoch nicht, dass es nur kreative und unkreative Leute gibt und diese Einteilung in Stein gemeißelt ist! Die US-amerikanische Autorin Julia Cameron ist unter anderem durch ihren 1992 erschienen Selbsthilfe-Ratgeber "The Artist's Way" ("Der Weg des Künstlers", Knaur Verlag) bekannt geworden. Dort beschreibt sie ein 12-Wochen-Programm, das dabei helfen soll, die eigene Kreativität freizusetzen. Und ein wichtiger Bestandteil sind die Morgenseiten. 

Die Kreativitätsmethode ist lange kein Geheimtipp mehr, sie wird genutzt, um die eigenen (Schreib-)Blockaden zu überwinden. Wer sich die Erfahrungsberichte im Netz ansieht, findet so manch positive Beispiele.

Neugierig, ob es bei dir auch wirkt? Alles was du für die Morgenroutine brauchst, sind drei unbeschriebene Zettel pro Tag und selbstverständlich einen Stift.

So gehst du vor:

  1. Reserviere dir jeden Morgen einen Slot für die Morgenseiten (ca. 20 bis 30 Minuten).
  2. Lege dir Papier und Stift griffbereit, am besten ans Bett und setze dich gleich nach dem Aufwachen daran ...
  3. ... und schreibe einfach drauf los, bis alle drei Seiten restlos gefüllt sind.

Es ist vollkommen (!) egal, was du schreibst! Es geht bei der Schreibmethode nicht darum eine perfekte Geschichte zu schreiben, oder überhaupt eine Geschichte schreiben zu müssen, sondern darum, deine Gedanken aufzuschreiben. Das kann alles sein, was dir so in den Sinn kommt, wie

  • ... Erlebnisse deines vergangenen Tages
  • ... die To-Dos deines kommenden Tages
  • ... ein Streit, der dich belastet
  • ... eine fiktionale Geschichte
  • ... unzusammenhängende Sätze
  • ... Gefühle, die gerade in dir walten
  • ... Traumfetzen der letzen Nacht
  • ... Gedanken, wie doof diese Methode doch ist.

Warum das Ganze, wenn es eh egal ist, was ich schreibe? Die Methode mag erstmal banal wirken und keinen offensichtlichen Zweck verfolgen, doch die Vorteile stellen sich nach einiger Zeit ein.

Vorteile und Wirkung der Kreativitätsmethode

Du musst beim Schreiben nichts entwickeln, bewerten, gut formulieren, nicht auf Orthographie achten, du musst die Morgenseiten nach dem Schreiben nicht mal mehr zur Hand nehmen. Du kannst sie gerne aufbewahren, musst du aber nicht. Es geht nicht um das Geschriebene, sondern darum, dass du geschrieben hast. Was folgende Vorteile und Wirkungen dieser Morgenroutine haben kann:

  1. Du hast keinen Druck, denn es gibt kein anderes erklärtes Ziel, als einfach nur diese paar Zettel zu füllen. Es gibt kein Richtig oder Falsch, du schreibst einfach drauf los, egal, was dir in den Sinn kommt und das hilft überhaupt erstmal loszulegen und in einen Flow zu kommen.
  2. Du kannst deinen Kopf richtig freimachen und Klarheit gewinnen – so wie es auch beim Braindump praktiziert wird. Nur, dass du hier im Nachhinein nicht weiter mit dem Aufgeschriebenen arbeitest (darfst du natürlich auch ...). Du kannst alles zulassen, ob du Dampf ablässt, aufschreibst, wofür du dankbar bist oder was du heute noch machen willst.
  3. Nicht nur Schriftsteller und Hobbyschriftsteller haben mal Blockaden, auch bei anderen Hobbys oder im Beruf fehlt manchmal einfach der kreative Funke. Ein Grund für die Blockade sind wir selbst! Wir bewerten und verwerfen, bevor wir ausprobiert – bevor wir überhaupt angefangen – haben und lassen unsere Kreativität erst gar nicht zu! Mit dieser Methode stoppst du deinen inneren Kritiker.
  4. Vielleicht fallen dir durch die täglichen Morgenseiten Muster auf oder Themen, die dich zum Beispiel stark beschäftigen – die Seiten können ebenfalls ein Mittel der Selbstreflexion sein.
  5. Wer kennt es nicht, man ist kurz davor einzuschlafen und hat auf einmal eine gute Idee! Diese Entspannung ist morgens nach dem Aufwachen normalerweise noch da, bevor wir uns in den hektischen Alltag stürzen – und genau die gilt es zu nutzen. Und wer weiß, vielleicht schreibst du Ideen nieder, auf die du vorher nie gekommen wärest?

Die Morgenseiten abends schreiben?

Morgens bist du nicht so fit und eher so der Morgenmuffel? Damit bist du sicherlich nicht alleine. Es steht dir frei, die Methode so zu nutzen, wie es dir gefällt. Dabei solltest du jedoch bedenken, dass sie aus einem bestimmten Grund Morgenseiten heißen und zu dieser Tageszeit geschrieben werden sollten: 

  • Morgens bist du noch nicht ausgepowert
  • Du profitierst von der morgendlichen Ruhephase
  • Dein Kopf ist noch nicht überladen mit Eindrücken, Problemen und Ereignissen
  • Der Tag liegt noch vor dir – du kannst jetzt Weichen dafür stellen

Do's and Dont's der Morgenseiten

  • Nicht an den PC setzen: Schreibe die drei Seiten komplett mit der Hand!
  • Nicht aufhören zu schreiben, bis die Zettel beschrieben sind. Setze am besten nicht ab, sondern schreibe einfach weiter.
  • Denke nicht nach! Der Tipp erinnert an das Phänomen des rosa Elefanten, schon klar! Das Denkverbot "Denke nicht an einen rosa Elefanten" erreicht genau das Gegenteil. Der Tipp verfolgt jedoch das Ziel, dass du überhaupt erst in den richtigen Fluss kommst und dich z. B. nicht unnötig mit Formulierungen oder Themenauswahl aufhältst.
  • Schreibe morgens nach dem Aufstehen. Du kannst auch erst mal die Waschmaschine anmachen, die Mails checken und ... schon steckst du mitten im Tag und hast nicht mehr den Kopf frei. Sind die Seiten am Morgen das Erste, was du tust, bist du noch freier und deine Gedanken ungefiltert.
  • Dranbleiben! Nach einem oder zwei Tagen mit den Morgenseiten verspürst du vielleicht noch keine Wirkung, keine bahnbrechende Veränderung in dir oder deinem Leben. Gib dem Ganzen eine Chance und bleibe vier Wochen dran. 

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