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Guilty pleasure Von wegen peinlich! Darum sind sie gut für uns

Guilty pleasure: Frau sitzt vor dem Fernseher
© Joshua Resnick / Shutterstock
Wahrscheinlich hast auch du mindestens einen guilty pleasure ... Was sich genau hinter dem Begriff verbirgt und warum das nichts Schlechtes ist, erfährst du hier.

Wer nach einem deutschen Begriff für guilty pleasure sucht, wird viele Übersetzungsversuche finden. Wortwörtlich vom Englischen ins Deutsche übersetzt, bedeutet "guilty" schuldig/schuldbewusst und "pleasure" Vergnügen oder Genuss. Also ein schuldiges Vergnügen oder ein schuldbewusster Genuss – wahrscheinlich kannst du dir schon ziemlich gut etwas darunter vorstellen ...

Das steckt hinter einem guilty pleasure

Guilty pleasure durchzieht viele Lebensbereiche, egal ob Food, Kleidung oder Unterhaltungsmedien, wie eine Serie. Typische Beispiele in diesem Kontext sind: liebend gerne Trash-TV schauen oder Schlagermusik hören, aber das soll am besten niemand wissen, eine Tafel Schokolade verputzen, obwohl wir wissen, dass sie ungesund ist oder stundenlang Testberichte lesen, obwohl wir nicht vorhaben, irgendwas davon zu kaufen – und trotz aller Abers und Obwohls machen wir es trotzdem und vor allem liebend gern.

Manche sprechen auch vom heimlichen statt vom schuldigen Vergnügen. Doch nicht jeder guilty pleasure wird auch geheim gehalten. Und manchmal fühlt man sich auch gar nicht schuldig, sondern sehr gut (deswegen macht man es ja!). Wir verwenden den Begriff gerne, wenn uns etwas peinlich ist und wir die Wertung anderer fürchten, wenn wir etwas als sinnlos und damit als Zeitverschwendung ansehen oder wenn wir einem Anspruch an uns selbst, damit nicht gerecht werden.

Alltagsflucht? Ja, bitte!

Zwar fürchten wir nicht immer die Wertung anderer oder fühlen uns schuldig, weil wir Zeit verplempert haben. Der ein oder andere nutzt seine guilty pleasures auch einfach zum Kokettieren oder als Gesprächsaufhänger – denn zum Glück gibt es viele Menschen, die sich ebenfalls kleine Alltagsfluchten gönnen. Die Welt ist schnelllebig und komplex, da sollten wir das Gefühl von FOMO mal hinter uns lassen und uns entspannen können (Tipp: wann Eskapismus ungesund wird und was du dann tun kannst, erfährst du hier). Und die meisten guilty pleasure sind wahrscheinlich harmlos und wir sollten uns fragen: Ist es wirklich so schlimm, wenn Freunde von der eigenen Schlagerliebe erfahren? Muss alles, was wir tun, einen Sinn haben oder effizient sein? Ist der Genuss von einer Tüte Chips tatsächlich ein Grund, sich schlecht zu fühlen? Wahrscheinlich nicht. Nur unsere Wertung macht die guilty pleasures zu etwas Peinlichem oder Sinnlosem. Also lass dir den Schokoriegel schmecken, gucke die anspruchslose Komödie oder sing aus vollem Halse den Mainstream-Popsong mit.

Lesetipp: Hier findest du Buchtipps, die uns in eine andere Welt abtauchen lassen sowie spannende Podcasts zu den unterschiedlichsten Themen!

jda

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