Geschwisterzimmer: ja oder nein?
Diese Entscheidung muss ganz klar individuell getroffen werden. Wichtig bei der Überlegung, ob ein geteiltes Zimmer eine gute Idee ist, ist das Alter bzw. der Altersunterschied der Kinder. Sind die Geschwister zu weit auseinander, haben sie unterschiedliche Schlafbedürfnisse, Tagesrhythmen und auch Interessen. Konflikte gehören zwar zum Miteinander dazu, solch eine Konstellation könnte das jedoch verschärfen.
Soll ein Baby bzw. Kleinkind mit einem Geschwisterchen zusammenziehen, ist es wichtig, darauf zu achten, dass das Jüngere bereits durchschläft und das Ältere nicht ständig weckt. Auch hier sollte man gut abwägen, ob dies das Beste für alle ist. Muss das ältere Kind ständig aus seinem Zimmer, weil das Baby einen Mittagsschlaf macht oder deutlich früher zu Bett geht abends, kann es sich schnell ausgeschlossen fühlen. Gibt es räumlich keine andere Möglichkeit, finden sich eventuell andere Lösungen, das Baby schläft beispielsweise tagsüber in einer Wiege im Wohnzimmer.
Für ein gemeinsames Zimmer spricht, dass beide schon früh lernen, Rücksicht zu nehmen und Kompromisse einzugehen. Und einige Geschwister freuen sich über einen Zimmergenossen! Ideen für das Einrichten eines Geschwisterzimmers findet ihr in der Galerie. Weitere Tipps folgen hier!
9 Tipps fürs Geschwisterzimmer
1. Betten
Ein Hochbett ist wohl der Traum von Geschwistern! Ein weiterer riesiger Vorteil liegt auf der Hand: Ist das Zimmer eher klein, spart so ein Modell viel Platz. Andere Stellmöglichkeiten sind, die Bettenden aneinander zu stellen oder wenn es der Raum hergibt, eins an jede Wand. So hat jedes der beiden Kinder seinen eigenen Schlafbereich.
2. Getrennte Bereiche
Um Streit im Vorfeld möglichst zu vermeiden, ist es sinnvoll, für jedes Kind eigene Bereich zu definieren. So hat jedes seine eigene Ecke, von dem es weiß, dass es das eigene Reich ist. Wer möchte, kann diese Bereiche auch optisch trennen, z. B. durch unterschiedliche Wandfarben.
3. Funktionsbereiche einteilen
Ebenfalls hilfreich sind festgelegte Funktionsbereiche, wie bspw. zum Lesen, Spielen oder Hausaufgaben machen.
4. Stauraum nutzen
Zwei Kinder, zweimal Spielsachen, zweimal Kleidung, zweimal Hobbys! Das braucht viel Stauraum. Je nachdem, wie alt die Kids schon sind, sollten die Staumöglichkeiten auf Augenhöhe sein. Sodass die Kinder leicht heran kommen und später auch leicht wieder ihre Sachen verstauen können. Dabei helfen Körbe, Kisten und natürlich Regale. Hier kann es ebenfalls sinnvoll sein, die Bereiche aufzuteilen, wenn der Stauraum nicht eh im Bereich des jeweiligen Kindes liegt. Das kann ein Schrank geteilt in zwei Bereiche sein oder farblich zugeordnete Boxen. So lernen die Kids auch, die Dinge des anderen zu achten.
5. Gemeinsame Spielecke
Schön ist es für die beiden, wenn sie eine gemeinsame Spielecke haben können. Das kann auch einfach ein Spieleteppich oder ein kleiner Tisch zum Basteln und Malen in der Mitte des Raumes sein.
6. Schreibtisch für Schulkinder
Geht mindestens eins der beiden Kinder zur Schule, benötigt es auf jeden Fall einen Schreibtisch, an dem es in Ruhe arbeiten kann. Bei zwei Tischen kann es schon eng werden in einigen Kinderzimmern ... Hier könnt ihr probieren, einen (größeren) Tisch so im Zimmer zu platzieren, dass von jeder Seite ein Kind daran sitzen und arbeiten oder spielen kann.
7. Rückzugsräume schaffen
Zurückziehen zum Lesen oder Kuscheln ist ein Bedürfnis, das nicht unterschätzt werden sollte. Dafür eignen sich Indoor-Zelte, Betthimmel oder auch einfach ein Sessel.
8. Trennen des Raumes
Sind die Kinder schon älter und brauchen mehr Raum für sich, lässt sich das Geschwisterzimmer auch trennen. Wer nicht gleich eine Wand einziehen kann (oder darf), kann sich mit Raumteilern behelfen. Große Regale oder Vorhänge können da schon Wunder wirken (weitere Raumteiler-Ideen gibt es hier).
9. Besuch von Freund:innen
Früher oder später möchten beide Freunde und Freundinnen zu sich zum Spielen einladen. Hier gilt es Verabredungen zu treffen, mit denen alle leben können. Hat der eine Besuch, darf der andere im Wohnzimmer spielen, die Großeltern oder selber Freund:innen besuchen.
Dekoration des Geschwisterzimmers
Die Einrichtung ist sicherlich Geschmackssache. Einige Kinder möchten sich unbedingt abheben und nicht immer das Gleiche wie das Geschwisterchen, andere wiederum tun sich schwer, wenn der andere etwas anderes hat. Hier entscheidet ihr gemeinsam mit den Kindern, ob die Betten, Schränke & Co. gleich sein sollen oder jedes sein eigenes aussucht.
Um Gemütlichkeit ins gemeinsame Kinderzimmer zu holen, sollten Textilien nicht fehlen. Teppiche, Decken und Kissen lassen ein Zimmer gleich wohnlicher wirken. Genauso wie verschiedene Lichtquellen: Decken- und Schreibtischlampe zum Hausaufgaben machen, Nachtlicht zum Schlafen, Lichterkette beim Geschichten lauschen – für jede Situation das richtige Licht.
Im Hinblick auf die Wandgestaltung könnt ihr eurer Fantasie freien Lauf lassen. Unterschiedliche Farben für verschiedene Bereiche, Fotos oder gerahmte Kunstwerke eurer Kleinen, Wandteppiche oder selbst gestaltete Wandmotive, geben dem Geschwisterzimmer eine persönliche Note.
Weitere Einrichtungsideen wie Kinderzimmer gestalten, Montessori-Kinderzimmer, Babyzimmer einrichten oder Leseecke einrichten, findet ihr an dieser Stelle!