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Gärtnern mit Kindern Spielend leicht die Natur entdecken

Gärtnern mit Kindern: Mädchen hält Jungpflanze in den Händen
© Halfpoint / Shutterstock
Spielerisch den eigenen Garten entdecken: Worauf es beim Gärtnern mit Kindern ankommt. Wir geben Ideen und Tipps für passende Pflanzen und Projekte an die Hand.

Inhaltsverzeichnis

Kinder für Natur und Garten zu begeistern ist gar nicht so schwer. Wenn ihr selber gerne gärtnert, färbt die Leidenschaft wahrscheinlich auf euren Nachwuchs ab. Und: Kinder ahmen ihre Bezugspersonen nach, die perfekte Gelegenheit, ihr Interesse für das Gärtnern zu fördern.

Gärtnern mit Kindern: Tipps für den Anfang

Kinder gehen von Natur aus ihrer Neugierde nach. Wer ein paar simple Tipps beherzigt, kann hier sogar noch ein wenig nachhelfen:

  1. Am besten bezieht ihr sie von Anfang mit ein: Fragt sie, was sie gerne essen oder was sie sonst noch mögen und schaut, ob sich das bei euch pflanzen lässt.
  2. Lasst die Kinder (kleine Dinge) mitentscheiden! Die Motivation erhöht sich dadurch ungemein.
  3. Kinder wollen entdecken, erleben, experimentieren. Es kann sein, dass sie am Anfang eher beobachten, früher oder später wollen sie jedoch mitmachen. Gebt ihnen also kleine altersgerechte Aufgaben (z. B. Gießen), die sie leicht erfüllen können. So erzielen sie schnell kleine Erfolge und verknüpfen Positives mit dem Gärtnern.
  4. Die Aufgaben dürfen gerne spielerisch ausgelegt sein, so verliert der Nachwuchs nicht so schnell das Interesse. 
  5. Beachtet, dass bei (kleineren) Kindern die Konzentrationsfähigkeit noch nicht der eines Erwachsenen entspricht. Bei Kindern zwischen fünf und sieben Jahren sind das durchschnittlich 15 Minuten, bei Sieben- bis Zehnjährigen ca. 20 Minuten und etwa fünf Minuten mehr bei Zehn- bis Zwölfjährigen. Seid geduldig und erwartet nicht zu viel.
  6. Probieren lassen! Kinder testen aus. Um sie von Gartenarbeit zu überzeugen, sprecht ihr am besten alle Sinne an: Lasst sie an Blumen riechen, Beeren naschen, in der Erde wühlen und Pflanzen anfassen.
  7. Auch ungewöhnliche Sorten können das Interesse wecken, zum Beispiel alte Gemüsesorten wie blaue Kartoffeln!
  8. Damit das Gärtnern auch Spaß macht, ist die Anschaffung von Kinderwerkzeug eine Überlegung wert. Die Geräte für Erwachsene sind wahrscheinlich zu groß, zu schwer und zu unhandlich für die Kleinen.
  9. Sind die Kinder schon ein bisschen größer, können sie sich schon selbst um kleine Projekte kümmern und Verantwortung. Wie viel Anleitung und Unterstützung sie benötigen, hängt auch etwas vom Alter ab. Für ältere Kinder kann es ein kleines eigenes Beet oder Hochbeet sein, in dem sie Saatgut aussäen und die Pflänzchen pflegen dürfen. Jüngere haben vielleicht Spaß daran, ein Mini-Gewächshaus selber bauen zu dürfen.

Auch die Sicherheit sollte nicht zu kurz kommen, giftige Pflanzenschutzmittel und Pflanzen (z.B. Fingerhut) sind natürlich keine gute Idee fürs Gärtnern mit Kindern. Auch Wasserquellen, wie Regentonnen oder Teiche, sollten gut abgesichert sein. Achtet auch auf Bienen- oder Wespennester im Garten.

Welche Pflanzen?

In ein Kinderbeet passen Pflanzen, die neugierig machen und den Kindern bzw. der ganzen Familie schmecken. Für das Gärtnern mit Kindern sind außerdem pflegeleichte und schnellwachsende Pflänzchen ideal.

Pflegeleicht sind bspw. Radieschen, Sonnenblumen oder Kräuter wie Petersilie oder Schnittlauch. Auch essbare Blumen wie Veilchen, Taglilien oder Tagetes wecken sicherlich die Neugier der Kleinen.

Tipp: Lakritz-Tagetes duftet auch nach der Leckerei!

Dieses Obst und Gemüse passt ebenfalls in einen kindergerechten Garten:

  • Topftomaten
  • Kartoffeln
  • Kohlrabi
  • Erbsen
  • Zuckererbsen

Ihr könnt auch eine extra Naschecke nur für die Kinder mit leckeren Beeren, wie Erdbeeren, Himbeeren oder Brombeeren, aber natürlich auch mit Gemüse und Kräutern einrichten. 

Sind die Kinder bereits alt genug, sich mehr einzubringen und ein wenig Grundwissen zu verstehen, ist es ratsam ihnen ein paar Basics zu vermitteln, wie z. B.:

  • Welchen Standort braucht die jeweilige Pflanze?
  • Welche Pflanzen lassen sich problemlos roh naschen, welche nicht?
  • Wie wird richtig gegossen?
  • Wann ist der richtige Zeitpunkt zum Aussäen?

Gärtnern mit Kindern auf dem Balkon

Zum Gärtnern braucht es nicht zwingend einen eigenen Garten. Es gibt etliche Sorten, die auch in Kästen auf dem Balkon oder der Fensterbank gedeihen. Regrowing nennt man das Nachwachsen lassen von Gemüseresten: Ihr legt den Strunk oder Kern in ein Glas mit Wasser (regelmäßig austauschen), lasst ihn keimen und pflanzt ihn anschließend in einen Topf um. Schneller gedeihen Kapuzinerkresse

Bei wenig Platz bietet sich ein vertikaler Garten auf dem Balkon an, dort (oder auf der Fensterbank) gedeihen Kräuter wunderbar. Radieschen, Frühlingszwiebeln, Salat, Spinat und Zuckererbsen gelingen auch im Balkonkasten.

Dass man nicht auf dem Land leben muss, um sich fürs Gärtnern zu begeistern, wissen wir spätestens seit dem Trend Urban Gardening. Dafür braucht es weder einen eigenen Garten oder Balkon. Vielerorts gibt es mittlerweile Gemeinschaftsgärten, die häufig offen für alle sind. Hiervon profitieren auch Kinder, wenn sie sich beim Buddeln und Pflanzen mit anderen austauschen können.

Ideen für Gartenarbeit für Kinder

Im Garten bzw. beim Gärtnern auf dem Balkon fallen verschiedene Aufgaben an. Bei diesen können auch Kinder schon helfen:

  • Laub harken
  • Löcher für Jungpflanzen buddeln
  • Kästen und Kübel mit Erde befüllen
  • Samen aussäen
  • Beim Ernten helfen

Sind sie schon etwas größer, können sie schon die Verantwortung für ein eigenes Kinderbeet übernehmen. Auch da gilt: Kinder nicht überfordern, Hilfe anbieten, ausprobieren und eigene Erfahrungen machen lassen – und den Spaß an der Sache erhalten. 

Weitere Ideen rund ums Gärtnern mit Kindern

Nicht nur im Frühjahr und Sommer wird gegärtnert, eigentlich lässt sich zu jeder Jahreszeit etwas für den Garten machen. 

  • Eine Samenbombe selber machen
  • Auch ein Insektenhotel zu bauen ist ein spannendes Projekt, bei dem die Kinder viel über Bienen und Natur lernen können.
  • Ein Igelhaus bauen ist z. B. ein spannendes Projekt für den Herbst, vielleicht sichtet ihr schon bald den ersten Bewohner?!
  • Was lässt sich im Herbst noch alles anstellen? Es gibt noch vieles zum Ernten (und Naschen), einige Pflanzen können zurückgeschnitten werden oder ihr pflanzt Frühblüher für das Frühjahr ein.
  • Vielleicht bastelt ihr in der kalten Jahreszeit schon mal ein Vogelhäuschen?
  • Auch Vogelfutter selber machen, sorgt bei den Kleinen für freudige Gesichter. Die Arbeit findet zwar nicht direkt im Garten statt, dennoch könnt ihr bald gemeinsam die Piepmätze beim Naschen draußen beobachten.
  • Für kreativen Bastelspaß könnt ihr zusammen Blumentöpfe bemalen – Muster, Gesichter oder Obstmotive machen richtig Laune!

Leckeres aus der Ernte zaubern

Gärtnern macht hungrig! Haben die lieben Kleinen ihr Obst und Gemüse vom Säen, Pflegen bis zum Ernten begleitet, schmecken die Früchte gleich viel leckerer, wetten? Hier findet ihr zwei kinderleichte Rezepte, die ihr zusammen kochen und verspeisen könnt:

Saftige Beerenmuffins aus Eis

Zutaten:

  • 250 g Mehl
  • 300 g Blaubeeren
  • 3 TL Backpulver
  • 0,5 l Vanilleeis
  • 2 TL Sahne
  • 1 EL Puderzucker
  • 1 Prise Salz
  • Etwas Butter

Zubereitung:

  1. Alle trockenen Zutaten in eine Schüssel geben und mit dem Schneebesen verrühren.
  2. Das leicht geschmolzene Eis hinzugeben und gut vermengen. Wenn die Masse zu dick ist, Sahne hinzufügen. Blaubeeren vorsichtig unterheben.
  3. Ein Muffin-Backblech buttern und mit dem Teig bis zu ¾ befüllen. Bei 180 Grad 30 Minuten im Ofen backen.
  4. Die Muffins aus dem Blech heben, auf Teller setzen und mit Puderzucker bestäuben. Dazu jeweils eine Kugel Eis, ein Minzblatt und ein paar frische Blaubeeren hineingeben.

Knusprige Pommes aus Karotten

Zutaten:

  • 4 Karotten
  • 3 EL Olivenöl
  • 2 EL flüssiger Honig
  • 2 EL Parmesan
  • Salz und Pfeffer
  • Thymian

Zubereitung:

  1. Backofen auf 200 Grad Umluft vorheizen. Backbleck mit einem Backpapier auslegen und im Ofen vorwärmen.
  2. Öl, Honig und Thymian zusammenmischen.
  3. Karotten schälen, halbieren und in dicke Streifen zerschneiden.
  4. Die Honigmischung unter die Möhrenpommes mischen und ca. 15 Minuten durchziehen lassen. Rausnehmen, auf das Backblech legen und mit Parmesan bestreuen.
  5. Karottenpommes 20 Minuten auf das Backblech legen und im Backofen aufbacken. Ein bis zwei Mal umrühren.
  6. Rausnehmen, mit Salz und Pfeffer würzen. Guten Appetit!
Gärtnern mit Kindern: Buchcover "Das Gartenbuch"
© Wunderhaus verlag Gmbh

Diese und weitere Rezepte findet ihr im Buch "das Gartenbuch" von Holly Pond Hill (2021, Band 3) aus dem Wunderhaus Verlag.

Ihr wollt mehr über Gartengestaltung und Pflanzen erfahren? Hier gibt es Wissenswertes zum Heidelbeeren pflanzen, Erdbeeren pflanzen, Radieschen pflanzen und Thymian pflanzen.

Brigitte

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