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Queer Travel Die entspanntesten Urlaubsziele für LGBTQIA+-Reisende

Queer Travel - welche Länder sind okay?
© Rido / Shutterstock
Wo können queere Menschen unbeschwert Urlaub machen? Hier kommen Reiseziele, wo sich alle sicher und willkommen fühlen können – und solche, die man besser meidet.

Sei, wer du bist, liebe, wen du willst? Schön wär's!

Familien mit gleichgeschlechtlichen Elternteilen, schwule, lesbische, non-binäre und trans Menschen sind nicht überall gern gesehen auf der Welt - in einigen Ländern droht für gleichgeschlechtliche Liebe sogar die Todesstrafe. Was für uns völlig absurd klingen mag, kann auf Reisen tatsächlich gefährlich werden. Deshalb ist es wichtig, sich vor der Urlaubsplanung die Gesetze des Wunschreiseziels anzuschauen, wenn man sich unsicher ist.

Was die Reiseplanung zusätzlich verkompliziert: Ein Land ist immer mehr als seine Gesetze. Auch wenn etwa die gleichgeschlechtliche Ehe in den USA legal ist, heißt das nicht, dass man sich überall problemlos outen kann. Und wenn in Malaysia homosexuelle Handlungen unter Strafe stehen, bedeutet das nicht automatisch, dass gleichgeschlechtliche Paare dort keinen großartigen Urlaub erleben können.

Deshalb müssen queere Menschen sich leider doppelt gut über ihr Reiseland informieren, bevor sie ihren Urlaub buchen: Wo fühle ich mich sicher und willkommen, wo treffe ich Gleichgesinnte, wo kann ich meine Liebe leben, wo problemlos ein Hotelzimmer mit dem Partner, der Partnerin beziehen, wo einschlägige Dating-Apps verwenden, ohne dass ich Ärger mit der Bevölkerung oder der Polizei bekomme? Wir geben einen Überblick.

Die angenehmsten Reiseziele für LGBTIQ+-Menschen

Wer sich nicht verstecken möchte und ohne Angst vor Aggressionen, Gewalt oder Strafen reisen möchte, kann sich vor allem Länder und Regionen der sogenannten westlichen Welt vornehmen: West-, Süd- und Nordeuropa, die USA, Kanada, Südafrika, Australien und Neuseeland.

1) Queer Travel: Europa

Ihr wollt im Urlaub gern mit anderen queeren Leuten in Kontakt kommen? Zu den Hotspots der Lesben- und Schwulen-Community in Europa zählen in Griechenland Mykonos, Santorin und die Insel Lesbos, wo jedes Jahr eine der größten Lesben-Partys der Welt steigt: das International Eressos Women’s Festival.

In Spanien stehen Gran Canaria, Ibiza, und das ehemalige Fischerdorf Sitges in der Nähe von Barcelona, das ebenfalls ein beliebtes Ziel der LGBTQIA+-Community ist, ganz oben auf der Liste. Auf Mallorca wird jedes Jahr das internationale Lesben-Festival Ella gefeiert, und auch Madrid und Valencia besitzen eine florierende LGBTQIA+-Community.

Eine große Szene gibt es auch in Städten wie Lissabon, Paris, Amsterdam, London, Manchester und Brighton. In der Stadt am Meer gibt es die meisten gleichgeschlechtlichen Haushalte in England. Und in der finnischen Hauptstadt Helsinki heißen Clubs, Restaurants und Läden queere Gäste mit kleinen Regenbogenflaggen willkommen.

Auch auf der französischen Insel La Réunion vor der Ostküste Afrikas ist die LGBTQIA+-Community gern gesehen, die Insel hat sogar einen staatlich finanzierten Reiseführer für ein schwul-lesbisches Publikum herausgegeben.

Island zeichnet sich ebenfalls als besonders lesbenfreundliches Reiseziel aus. Kein Wunder: Mit Jóhanna Sigurðardóttir bekam das Land 2009 die erste offen homosexuelle Regierungschefin der Welt. Als eines der queer-freundlichsten Länder gilt Schweden: Hier dürfen Lesben und Schwule bereits seit 2009 heiraten, und es werden pro Kopf mehr Pride Festivals gefeiert als sonstwo auf der Welt. In allen größeren Städten gibt es längst geschlechtsneutrale Shops und Toiletten.

2) Queer Travel: Asien

In Asien ist Thailand ein angenehmes Ziel für homo- oder transsexuelle Menschen. Vor allem in Bangkok, Phuket und Koh Samui könnt ihr entspannt mit Gleichgesinnten Urlaub machen, und mit Glück an einer der Pride- oder Drag-Queen-Paraden teilnehmen. Auch Bali und Taiwan sind liberal, was die LGBTQIA+-Szene betrifft. Taiwan hat als erstes asiatisches Land die gleichgeschlechtliche Ehe legalisiert.

3) Queer Travel: USA und Kanada

In den USA heißen die klassischen Hotspots der Community San Francisco, LA und Palm Springs, wo jeden Frühling mit dem Dinah Shore Weekend das weltgrößte Lesben-Festival steigt. Aber auch New York oder Las Vegas sind beliebte Reiseziele, genau wie New Orleans, wo die Gay Community so bunt ist wie die Stadt. An diesen Orten gibt es nicht nur entsprechende Events, Bars, Clubs und Pride Festivals, sondern auch Hotels speziell für Lesben und Schwule.Toll sind auch Seattle, Chicago, Austin und Portland. Northampton in Massachusetts hat sich als "Lesbianville" einen Namen gemacht. Und im liberalen Kanada stehen Toronto, Montreal und Vancouver ganz oben auf der LGBTQ-Hitliste. Ob man wirklich noch nach Key West und Miami Beach reisen möchte, wo der republikanische Gouverneur Ron DeSantis mit queer-freindlichen Gesetzen sein Unwesen treibt, muss jede:r selbst entscheiden. Im "LGBTIQ+ Travel Safety Index" sind die USA im Vergleich zu vergangenem Jahr jedenfalls von Platz 20 auf Platz 25 abgerutscht.

Laut LGBTIQ+ Travel Safety Index 2023 sind das die 25 besten Reiseländer:

  1. Kanada
  2. Schweden
  3. Niederlande
  4. Malta
  5. Norwegen
  6. Portugal
  7. Spanien
  8. Dänemark
  9. Belgien
  10. Großbritannien
  11. Frankreich
  12. Island
  13. Schweiz
  14. Irland
  15. Luxemburg
  16. Südafrika
  17. Deutschland
  18. Chile
  19. Uruguay
  20. Österreich
  21. Australien
  22. Finnland
  23. Guam
  24. Neuseeland
  25. USA

4) Queer Travel: Karibik

Bei der Karibik muss man genauer hinschauen, denn auf den sonnengeküssten Trauminseln ist das Leben nicht für alle easy. Anders als auf dem lateinamerikanischen Festland sind vor allem die ehemals britisch besetzten Inseln der LGBTQIA+-Community feindselig gegenüber eingestellt. In Jamaika und Barbados etwa kann gleichgeschlechtliche Liebe einen lebenslänglich hinter Gitter bringen. Auch die Cayman Inseln haben schwul- und lesbenfeindliche Gesetze erlassen, ebenso wie Antigua und Barbuda, Dominica, Grenada, St. Kitts und Nevis, St. Vincent, die Grenadinen und die Dominikanische Republik.

Wer trotzdem von einem Karibikurlaub träumt, kann aber relativ bedenkenlos nach Kuba, Puerto Rico, Curaçao, Martinique, auf die Jungferninseln, die Karibischen Niederlande, Aruba, Saint-Barthélemy und an die mexikanische Karibikküste reisen.

5) Queer Travel: Die No-Go-Nations

In 71 (von 195) Ländern der Welt sind gleichgeschlechtliche Handlungen illegal. Schlimmstenfalls droht die Todesstrafe. Sich öffentlich als Paar erkennen zu geben oder einschlägige Dating-Apps zu nutzen, kann dort schon gefährlich werden, wenn auch eher für Männer. Doch wer möchte in einem Land Urlaub machen, in dem gleichgeschlechtliche Liebe verfolgt und bestraft wird?

Es handelt sich dabei vor allem um Länder, in denen die Religion eine zentrale Rolle spielt. Brunei, das islamisches Recht (Scharia) anwendet, hat noch 2019 verfügt, dass schwule Männer zu Tode gesteinigt werden dürfen, während lesbischer Sex mit 40 Stockhieben und zehn Jahren Gefängnis bestraft werden kann.

Ein homophobes Klima herrscht auch in dem konservativ christlich geprägten Uganda und auf Jamaika. Auch in Ländern wie Malaysia oder Singapur hat die Community wenig zu lachen. Oman, Iran, Myanmar, die Vereinigten Arabischen Emirate, Gambia und Tansania sollte man ebenfalls besser meiden.

Auch in Osteuropa ist große Vorsicht geboten. In Polen und Ungarn wird zunehmend Stimmung gegen gleichgeschlechtliche Paare gemacht, und auch in Rumänien, Bulgarien und Ex-Jugoslawien zeigen Lesben und Schwule ihre sexuelle Neigung besser nicht in der Öffentlichkeit.

Quellen: everyqueer.com, queerintheworld.com, Spartacus Gay Travel Index, overtherainbow.de, onceuponajrny.com, reisenexclusiv.com, asherfergusson.com/lgbtq-travel-safety

sar Brigitte

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