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"Geld stinkt nicht": Ursprung und Bedeutung

Geld stinkt nicht: US-Dollar Scheine
© ElenaR / Shutterstock
Wieso die Redewendung "Geld stinkt nicht“ heißt und woher sie stammt, das erfährst du in unserem Artikel.

"Geld stinkt nicht": Beispiele

  • Udo hilft seiner Oma Elisabeth oft im Garten. Am Ende ist er oft sehr erschöpft und eigentlich macht er die Arbeit auch überhaupt nicht gerne. Seine Mutter sagt ihm immer, er soll sich für die Hilfe nicht bezahlen lassen. Schließlich sind sie doch eine Familie und da gehört Hilfe doch wohl an die Tagesordnung. Doch die Oma bietet Udo meist von sich aus einen kleinen Schein an und Udo denkt sich: "Geld stinkt nicht. Und meine Mutter muss es ja nicht wissen.“
  • Maren geht wie immer ihren Weg zur Schule. Dabei kommt sie an vielen Straßengeschäften und Läden vorbei. Oft bilden sich morgens lange Schlangen, sodass die Menschen bis auf den Bürgersteig stehen. Maren sieht, wie einer Person ein 10-Euro Schein aus der Tasche fällt, ohne dass sie es bemerkt. Durch den Wind weht der Schein bis vor die Beine von Maren, die sich noch einige Meter entfernt von der Schlange befindet. Vorsichtig schaut sie sich um, ob niemand schaut und hebt hastig den Schein auf, um ihn sich selbst in die Tasche zu stecken. Sie spart gerade auf eine neue Musikanlage und denkt sich: "Geld stinkt nicht. Ich brauche das Geld gerade dringender als dieser reich aussehende Mann im Anzug.“

"Geld stinkt nicht": Bedeutung

Mit der Redewendung "Geld stinkt nicht“ soll ausgedrückt werden, dass es egal ist, woher das Geld kommt. Es wird unterstellt, dass man ja mit dem Geld nicht in der Öffentlichkeit hausieren gehen muss und es niemanden etwas angehe, woher es kommt.

Insbesondere wenn das Geld aus einer moralisch kritischen oder sogar illegalen Situation heraus "verdient“ wurde, wird die Redewendung gerne als Rechtfertigung genommen.

Barbara über Geld

"Geld stinkt nicht": Herkunft

Die Redewendung "Geld stinkt nicht“ findet ihren Ursprung im alten Rom. Dort wurde Urin als alkalisches Mittel für die Wäschereinigung und Gerbung von Leder verwendet. Damit die entsprechenden Berufsstände genug Urin zur Verfügung hatten, wurde von belebten Straßen amphorenartige Latrinen aufgestellt. 

Diese aus der heutigen Zeit als öffentliche Toiletten bekannten Einrichtungen wurden vom Kaiser Vespasian mit einer Steuer versehen. Der Sohn von Kaiser Vespasian war gar nicht angetan von dieser "Urin-Steuer“ und empfand sie als moralisch verwerflich. 

Doch Kaiser Vespasian entgegnete ihm: "Ad nares, sciscitans num odore offenderetur“ (Stört dich etwa der Geruch?) Schließlich stammte das Geld vom Urin. Doch da das Geld nicht nach Urin roch, verneinte der Sohn.

Aus dieser Situation entstand schließlich die Redewendung "Geld stinkt nicht“, um den Erwerb von Geld aus zweifelhaften Einnahmequellen zu rechtfertigen.

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