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"Die Leviten lesen": Ursprung und Bedeutung

Die Leviten lesen: Frau spricht Klartext mit Tochter
© fizkes / Shutterstock
Wenn du jemandem die Leviten lesen möchtest, dann musst du nicht gut lesen können. Was hinter der Redewendung steckt und woher sie stammt, erfährst du hier.

"Die Leviten lesen": Beispiele

  • Monika hat ihre Hausaufgaben schon den ganzen Tag vor sich hergeschoben. Entweder schaut sie TV oder sie beschäftigt sich mit ihrem Smartphone. Es ist zwar Wochenende, doch die Lehrer erwarten die Hausaufgaben pünktlich am Montag um 8 Uhr. Am Abend kommt die Mutter von Monika in das Zimmer und fragt, ob die Hausaufgaben erledigt sind. Als sie sieht, dass Monika noch nichts gemacht hat, fängt sie an, ihr die Leviten zu lesen und macht ihr klar, dass sie in Zukunft noch strenger kontrollieren und sogar Nachhilfe anordnen wird, wenn in Zukunft weiter Probleme mit der Disziplin auftreten.
  • Julius hat während der Pause auf dem Schulhof einen Mitschüler mit einem Stein beworfen. Sofort informieren andere Mitschüler den Lehrer, der Julius ins Lehrerzimmer bestellt. Er liest ihm gehörig die Leviten und kündigt an, dass bei einem weiteren Vergehen die Eltern Bescheid bekommen und sogar ein Schulverweis in Erwägung gezogen werden könnte.

"Die Leviten lesen": Bedeutung

Die Redewendung "Jemandem die Leviten lesen“ bedeutet, jemanden zu tadeln und auf ihn zu schimpfen, beziehungsweise zu ermahnen. Dadurch möchte man die Person wieder zur Vernunft bringen, ihr das Fehlverhalten deutlich aufzeigen und das zukünftige Verhalten positiv beeinflussen.

Fallback-Bild

"Die Leviten lesen": Herkunft

Die Redewendung "Jemanden die Leviten lesen“ hat ihre Ursprünge in der Bibel. Die Leviten waren einer von vielen Stämmen in Israel. Sie erledigten den Dienst in den Tempeln und sorgten auch dafür, dass die Vorschriften dort eingehalten wurden.

Im Alten Testament gibt es das Buch "Levitikus“, wo die Vorschriften benannt sind. Dort stehen beispielsweise moralische und soziale Gebote, die für die Bevölkerung in Israel grundlegend waren. Zudem geht es auch um spezielle Opferhandlungen.

Im Mittelalter gab es dann den Brauch, ungehorsamen Mönchen aus dem Alten Testament vorzulesen, um ihre Disziplin zu verbessern. Das sollte vor allem über das Buch "Levitikus“ passieren, da es als relativ langweilig galt. Sozusagen war eine lange Lesung eine Strafe für Mönche, die sich nicht an die Regeln gehalten hatten.

Ähnliche oder verwandte Redewendungen:

  • Klartext sprechen
  • Jemandem die Meinung geigen
  • Jemanden zurecht weisen

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