Anzeige

Testosteronmangel Symptome und Behandlungen

Testosteronmangel: Rückenansicht eines Mannes
© Ollyy / Shutterstock
Ein Testosteronmangel kann sowohl bei Männern als auch bei Frauen auftreten und für verschiedene Symptome sorgen. Wir verraten, was du wissen solltest.

Was ist ein Testosteronmangel?

Bei einem Testosteronmangel (Hypogonadismus) sind die Werte des Hormons Testosteron im Blut vermindert, was zu verschiedenen Beschwerden wie sexueller Unlust oder Stimmungsschwankungen führen kann. Für einen Testosteronmangel gibt es viele verschiedene Ursachen. Mit einer sogenannten Testosteronersatztherapie kann man den Testosteronspiegel wieder ausgleichen. Schätzungsweise 20 Prozent aller deutschen Männer leiden an einem Testosteronmangel.

Testosteronmangel – nur ein Männerproblem?

Zwar ist Testosteron das wichtigste männliche Geschlechtshormon und prägt auch das Erscheinungsbild eines Mannes, es kann aber auch zu einem Testosteronmangel bei Frauen kommen, der sich durch verschiedene Symptome bemerkbar macht. Bei Frauen wird das Hormon vor allem in den Eierstöcken produziert und beeinflusst unter anderem den Hormonhaushalt und das Muskelwachstum.

Beim Mann wird das Hormon zu 95 Prozent in den Hoden und zu fünf Prozent in der Nebennierenrinde gebildet. Für die Höhe des Testosteronspiegels ist ein komplexes Zusammenspiel aus Hypothalamus (Zwischenhirn), Hypophyse (Hirnanhangsdrüse) und den Hoden verantwortlich, das von zahlreichen Faktoren beeinflusst werden kann. Dazu zählen:

  • Sinnesreize, z. B. Licht und Geruch
  • Umweltfaktoren
  • Persönlicher Lebensstil
  • Erkrankungen
  • Stress
  • Starke Emotionen

Wozu brauchen wir Testosteron?

Bei einem Mann prägt das Testosteron das Erscheinungsbild über alle Lebensphasen hinweg: Beim ungeborenen Kind beeinflusst das Hormon die Entwicklung zum männlichen Geschlecht, in der Pubertät sorgt es für die Ausprägung typischer männlicher Merkmale und erhält diese auch beim Erwachsenen. Außerdem spielt das Geschlechtshormon eine große Rolle bei der Steuerung der Libido: Es erhöht die Anziehungskraft zwischen Mann und Frau und sorgt für Erektionen. Folgende Bereiche werden bei beiden Geschlechtern von Testosteron beeinflusst:

  • Knochenwachstum
  • Libido / Sexualtrieb
  • Fruchtbarkeit
  • Blutbildung
  • Körperwachstum
  • Generelle Stimmung
  • Selbstbewusstsein
  • Bartwachstum / generelle Körperbehaarung
  • Muskelwachstum
  • Eiweißsynthese

Ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein durch viel Testosteron kann sich übrigens auch bei der Karriere bemerkbar machen: Eine Studie belegt, dass erfolgreiche Menschen oft einen überdurchschnittlich hohen Testosteronspiegel haben.

Ursachen für einen Testosteronmangel

Grundsätzlich sinkt der Testosteronspiegel mit zunehmendem Alter – in der Regel wird ab etwa 40 Jahren die Produktion heruntergeschraubt. Bei Frauen fällt dies oft mit dem Start der Wechseljahre zusammen, bei Männern spricht man von der sogenannten Andropause. Abgesehen von diesem natürlichen Prozess gibt es aber noch viele andere mögliche Ursachen für einen Testosteronmangel. Dazu zählen:

  • Bewegungsmangel: Wer beruflich viel sitzt und sich auch nach Feierabend nicht mehrmals pro Woche aktiv bewegt, hat ein erhöhtes Risiko für einen Mangel an Testosteron.
  • Übergewicht: Gut 41 Prozent aller deutschen Männer sind übergewichtig. Viele von ihnen leiden vor allem unter übermäßig viel Bauchfett, was einen Testosteronmangel begünstigen kann.
  • Bequemlichkeit: Unser modernes Leben sorgt dafür, dass wir nicht mehr um jede Mahlzeit kämpfen und uns dafür körperlich fit halten müssen. Auch das verringert die Testosteronproduktion.
  • Stress: Anhaltender Stress kann generell negative Auswirkungen auf den Hormonhaushalt haben und auch die Produktion von Testosteron beeinflussen.
  • Schlafmangel: Auch Schlafstörungen können den Testosteronspiegel beeinflussen. Das Schlafbedürfnis ist zwar individuell verschieden, die meisten Menschen benötigen aber zwischen sieben und acht Stunden Schlaf. Dabei ist auch die Schlafqualität entscheidend: Wir sollten pro Nacht vier- bis sechsmal alle sogenannten Schlafzyklen durchlaufen, um erholt in den Tag zu starten.
  • Schlechte Ernährung: Wer viele industriell verarbeiteten Lebensmittel mit einem hohen Anteil an Zucker, Salz und Fett zu sich nimmt, versorgt den Körper nicht optimal mit benötigten Nährstoffen wie Proteinen und Ballaststoffen. Diese benötigen wir aber zur Produktion verschiedener Hormone wie beispielsweise Testosteron.
  • Genussmittelkonsum: Der Konsum von Alkohol, Zigaretten oder Drogen kann dem Körper auf viele Arten schaden, dazu zählt auch eine Minderung der Produktion von Testosteron.
  • Mangel an Sonnenlicht: Die meisten von uns verbringen den Großteil ihrer Zeit im Haus. Dadurch leiden zum einen viele Menschen an einem Vitamin D-Mangel, denn wir brauchen Sonnenlicht, um dieses Vitamin zu produzieren. Auch die Produktion von Testosteron wird durch fehlendes Sonnenlicht gehemmt.
  • Krankheiten: Auch verschiedene Krankheiten können den Testosteronspiegel beeinflussen und einen Mangel des Hormons hervorrufen. Dazu zählt beispielsweise Diabetes.

Durch die vielen möglichen Ursachen kann sich die Suche nach dem jeweiligen Auslöser als schwierig gestalten – sie sollte unbedingt durch den Arzt erfolgen.

Schlafen bei offenem Fenster: So geht es besser

Welche Symptome hat ein Testosteronmangel?

Ebenso unterschiedlich wie die Ursachen können auch die Symptome bei einem Mangel an Testosteron ausfallen. Folgende Symptome können entstehen:

  • Kleine Hoden
  • Zeugungsunfähigkeit beim Mann
  • Geringe Körperbehaarung
  • Verzögerte Pubertät
  • Vergrößerte Brustdrüse beim Mann
  • Abbau von Muskeln und fettfreier Körpermasse
  • Geringe Produktion von Blut
  • Erhöhte Schweißbildung
  • Bluthochdruck
  • Gewichtszunahme
  • Erektionsstörungen
  • Verminderte Lust
  • Stimmungsschwankungen, generell schlechte Laune bis hin zu Depression
  • Rückgang der Knochendichte
  • Hitzewallungen
  • Insulinresistenz sowie Diabetes Typ 2
  • Nächtliche Erektionen nehmen ab
  • Erschöpfung
  • Aggressivität
  • Unruhiger Schlaf, oft mit Albträumen verbunden
  • Gedächtnisstörungen, z. B. Vergesslichkeit

Da einige der Symptome recht unspezifisch sind, wird ein Testosteronmangel nicht immer direkt als mögliche Ursache für die Beschwerden in Betracht gezogen, sondern generellem Stress zugeschrieben. Außerdem sind die Symptome sehr individuell, viele entwickeln sich auch schleichend. Ein ausführliches Gespräch beim Arzt und mit einem entsprechenden Bluttest kann die Diagnose gestellt werden.

Therapie: Was hilft gegen einen Testosteronmangel?

Ist ein Testosteronmangel als Ursache der Beschwerden bestätigt, erfolgt die Behandlung über ein Medikament, das den Testosteronspiegel wieder auf ein normales Level anheben soll. Die entsprechenden Präparate sind verschreibungspflichtig und sollten nur in enger Absprache mit dem Arzt eingenommen werden, der die Entwicklung der Testosteronwerte im Auge behält.

Bis die Symptome merklich zurückgehen, kann es allerdings je nach Beschwerde etwas dauern: Die sexuelle Unlust kann sich schon binnen weniger Wochen verbessern, wurde aber zum Beispiel Muskelmasse abgebaut, kann es mehrere Monate dauern, bis diese wieder ihren ursprünglichen Wert erreicht.

Natürliche Unterstützung für die Testosteronproduktion

Abgesehen von der medikamentösen Therapie kann auch jeder Betroffene selbst etwas dafür tun, seinen Hormonhaushalt inklusive des Testosteronspiegels zu verbessern. Folgende weitere Methoden helfen dabei, einem Mangel an dem Sexualhormon zu behandeln:

  • Bewegung: Wir sollten uns zwei- bis dreimal pro Woche für jeweils mindestens 30 Minuten bewegen. Das verbessert nicht nur unseren allgemeinen Gesundheitszustand, sondern auch die Hormonbalance. Da wir durch einen Testosteronmangel Muskelmasse abbauen, ist vor allem Krafttraining sinnvoll.
  • Gesunde Ernährung: Es ist am besten, auf eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse, Fisch, Ballaststoffen (z. B. aus Vollkornprodukten), Milchprodukten sowie magerem Fleisch zu setzen. Fast Food und Süßigkeiten gehören nur ausnahmsweise auf den Speiseplan.
  • Ausreichend schlafen: Guter Schlaf hält nicht nur gesund, er sorgt auch dafür, dass wir lange leben – denn nur im Schlaf kann sich der Körper regenerieren. Auch für einen ausgeglichenen Hormonhaushalt und die Produktion von Testosteron ist guter Schlaf unerlässlich. Wenn du unter Schlafstörungen leidest, können dir unsere Artikel Einschlaftipps und Gesunder Schlaf helfen.

Lesetipps: Hier erklären wir, was bei einem Testosteronmangel bei Frauen hilft. Außerdem erklären wir, was du gegen eine Konzentrationsschwäche tun kannst und wie dich Atemmeditation gesund hält.

Mehr zum Thema

VG-Wort Pixel