Mineralwasser heißt so, weil es viele Mineralien enthält? Nicht unbedingt: Laut Stiftung Warentest sind in zwei von drei getesteten stillen Mineralwässern kaum Mineralstoffe enthalten. Dasselbe gilt für jedes zweite Mineralwasser mit Kohlensäure. Bis 1980 gab es eine Vorschrift, nach der Mineralwasser mindestens 1000 Milligramm Mineralstoffe pro Liter enthalten musste. Die Zeiten sind vorbei: Inzwischen dürfen sich auch die mineralstoffärmsten Wässer noch Mineralwasser nennen. Wie Stiftung Warentest herausgefunden hat, enthält in manchen Regionen sogar Leitungswasser mehr Mineralstoffe als die Wasserflaschen aus Supermarkt oder Discounter.
Stille Wässer ohne Kohlensäure sind anfälliger für Keime als Wässer mit Kohlensäure. Der Grund: Kohlensäure hemmt das Keimwachstum und macht Wasser länger haltbar. Lässt man eine angebrochene Flasche mit stillem Wasser eine Woche lang in der Sonne stehen, können sich genügend Keime bilden, um Durchfall oder sogar eine Lebensmittelvergiftung auszulösen. Wer ein geschwächtes Immunsystem hat (z. B. Babys, alte Menschen, Krebs- oder Aidskranke) sollte sicherheitshalber jedes Wasser - egal ob aus der Flasche oder aus dem Hahn - vorher abkochen.
Ausdauersportlerinnen haben einen erhöhten Bedarf an Natrium, Magnesium und Kalzium, da sie durch das Schwitzen beim Sport Mineralstoffe ausscheiden. Sie sollten bei längeren Trainingseinheiten oder Wettkämpfen besonders darauf achten, Mineralwasser mit hohem Mineralstoffgehalt zu trinken - oder zum Leitungswasser eine Prise Kochsalz geben, um Krämpfen vorzubeugen. Gut mineralisierte Wässer sind zum Beispiel Heppinger Extra, Gerolsteiner, Apollinaris Medium, Rosbacher (Medium) und Brohler. Wie gut Ihr Mineralwasser ist, können Sie mit dem Mineralienrechner von Gerolsteiner herausfinden. Mehr Tipps zum richtigen Trinken bei Wettkämpfen gibt es hier: Marathon-Vorbereitung: Essen und Trinken am Wettkampftag. Tipp: Außerhalb von Wettkämpfen versorgt uns gesunde und abwechslungsreiche Ernährung besser mit Mineralstoffen als jedes Wasser, so liefern z. B. Milchprodukte viel Kalzium, Vollkornprodukte, Nüsse und Bananen sorgen für Magnesium.
Natürliches Mineralwasser darf sich nur Wasser aus unterirdischem Vorkommen nennen, das natürlich rein ist. Im Gegensatz zum Tafelwasser, das auch aus Seen, Flüssen oder dem Meer gewonnen werden darf und bei dem Mineralstoffe und Kohlensäure zugesetzt werden dürfen. Tafelwasser darf aus Zapfanlagen oder Containern ausgeschenkt werden, Mineralwasser muss in der Flasche serviert werden. "Echtes" Mineralwasser erkennt man auch an der Bezeichnung "natürliches Mineralwasser" sowie der Angabe von Namen und Ort der Quelle auf der Flasche. Heilwasser ist eine Sache für sich. Es stammt wie natürliches Mineralwasser aus unterirdischem Wasservorkommen, gilt aber aufgrund der bestimmten Zusammensetzung mit Mineralstoffen als Arzneimittel und braucht deshalb eine Zulassung.
Es gibt rund 40 verschiedene Heilwässer im Handel. Darunter welche, die die Verdauung fördern, den Blutdruck normalisieren oder Mineralstoffmangel vorbeugen. Wer mag, kann auch seinen Zusatzbedarf an Jod oder Kalzium über spezielle Heilwässer decken. Obwohl Heilwässer eine extra Zulassung benötigen, kann man sie einfach wie normales Wasser trinken. Welche Heilwässer es gibt und wie diese zusammengesetzt sind, erfahren Sie unter www.heilwasser.com.
Ja. In Deutschland gelten für Leitungswasser die strengen Vorgaben der Trinkwasserverordnung. Große Versorger müssen die Wasserqualität mehrmals täglich überprüfen. In manchen Regionen stammt das Leitungswasser aus Grund- oder Quellwasser, in anderen ist es aufbereitetes Flusswasser. Vorsicht ist bei alten Bleirohren angesagt und wenn das Wasser länger in der Leitung stand. In beiden Fällen sollten Sie das Leitungswasser, bevor Sie es trinken oder Kaffee damit kochen, so lange ablaufen lassen, bis es kalt ist.
Je nach Region kann Leitungswasser sogar mehr Mineralstoffe enthalten als Mineralwasser aus der Flasche. Allerdings kann es in seltenen Fällen auch zu unerwünschten Inhaltsstoffen im Leitungswasser kommen. Etwa Escherichia Coli-Bakterien oder Antibiotika (mehr dazu unter Antibiotika im Trinkwasser - wie gefährlich ist das?)
In manchen Regionen enthält das Wasser viel Kalk, was den Geschmack, vor allem von Tee, negativ beeinflußt. Wer Leitungswasser trinkt, fürchtet vielleicht auch, dass sich unerwünschte Stoffe wie Schwermetalle, Medikamentenreste oder gesundheitsschädliche Bakterien im Wasser befinden. Kann ein Wasserfilter in solchen Fällen Abhilfe schaffen? Aus Sicht der Verbraucherzentrale Hamburg ist es nicht nötig, das Leitungswasser in Deutschland zu filtern. Im Gegenteil: Ein häufigeres Problem seien Keime im Filter, wenn diese nicht häufig genug gewechselt würden. Dann ist Trinkwasser vor dem Filtern sauberer als danach. Wer sicher gehen will, dass sein Leitungswasser in Ordnung ist und auch über die Leitungen nicht verschmutzt wird, kann eine Wasseranalyse in Auftrag geben - am besten bei einem für die Untersuchung von Trinkwasser akkreditierten Wasserlabor.
Vier von fünf Mineralwässern werden in PET-Flaschen gekauft. Die beste Ökobilanz haben PET-Mehrwegflaschen. Bei den Discountern erhält man in der Regel PET-Einwegflaschen. Zwischen Glas- und PET-Mehrwegflaschen herrscht Gleichstand was die Ökobilanz betrifft - sofern die Wässer aus der Region kommen. Bei langen Transportwegen verschlechtert das hohe Gewicht der Glasflaschen ihre Ökobilanz. Für die Glasflasche spricht, dass sie aus unproblematischen Rohstoffen hergestellt wird und bis zu 50-mal wiederbefüllt werden kann. Auch ist Glas geschmacksneutral und hält die Kohlensäure länger als eine Kunststoffflasche.
Immer nur Wasser trinken, ist langweilig. Immer häufiger findet man deshalb im Getränkeregal Mineralwässer mit Zusätzen wie Vitaminen, Aromen oder Fruchtsäften. Allerdings gibt es einige Studien, die von Vitaminen aus dem Labor grundsätzlich abraten. Und künstliche Zusatzstoffe wie Aromen sind auch nicht jedermanns Sache. Unser Tipp: Stellen Sie doch mal Ihren eigenen Durstlöscher her, mit unseren Rezepten für natürliche Limonade.