Heiserkeit: Ursachen und die besten Tipps

von Stephanie Pingel

11.10.2022, 11:15 3 Min.

Heiserkeit nehmen wir oft nicht ernst – dabei kann sie langwierige Folgen haben. Doch wie entsteht sie und wie bekommt man die Reibeisenstimme in den Griff?

Tina Turner hat sie und die Schauspielerin Jessica Schwarz auch: eine raue, etwas heisere Stimme, die schön sexy klingt. Weshalb es manche Frauen erst mal gar nicht so stört, wenn die Stimme bei einer Erkältung belegt ist und wie ein Reibeisen klingt. Schließlich sind die typischen Symptome einer Erkältung wie die laufende Nase ohnehin meist unangenehmer als eine Stimmstörung wie Heiserkeit. 

"Wer sich elend fühlt, Husten und Kopfweh hat, nimmt den Infekt viel ernster, als wenn nur die Stimme kratzt" sagt Dr. Michael Deeg von der Deutschen Gesellschaft für HNO-Heilkunde. "Da haben viele das Gefühl: ist ja nicht so schlimm." Ein Irrtum, denn Heiserkeit ist ein durchaus ernst zu nehmendes Symptom. 

Was sind die Ursachen von Heiserkeit?

Viren und Bakterien greifen bei Erkrankungen wie Erkältungen sehr häufig auch Stimmbänder, Kehlkopf und Luftröhre an. Liegt ja auch nahe: Sie sind über den Rachen direkt mit Mund und Nase verbunden. Viren und Bakterien sind dementsprechend auch die häufigste Ursache für Heiserkeit. Aber auch verschiedene Medikamente, beispielsweise gegen Bluthochdruck, können Heiserkeit begünstigen.

Was tun gegen Heiserkeit?

Wenn die Stimme bei einer Erkältung zu kratzen beginnt oder man direkt an Heiserkeit leidet, tun wir ihr also am besten möglichst schnell Gutes. Vor allem bedeutet das: 

Wenn du das Gefühl hast, dass du unter einem Räusperzwang leidest und dich ständig räuspern musst, versuche das Sprechen möglichst ganz zu vermeiden.

Wenn die Krächz-Stimme bleibt

Verschleppen solltest du Stimmprobleme, Hustenreiz und Co. auf keinen Fall, denn wer die infizierten Stimmbänder ignoriert, bleibt auch bei einem simplen Schnupfen länger krank. Im schlimmeren Fall entstehen Verdickungen auf den Stimmbändern bis hin zu Stimmlippenknötchen – die Heilung der Heiserkeit kann sich dann monatelang hinziehen. Und ist das Immunsystem wegen einer angegriffenen Stimme erst einmal geschwächt, fängt man sich leichter eine neue Erkältung ein. 

Wann sollte ich Heiserkeit ärztlich untersuchen lassen?

Wenn die Heiserkeit länger als ein bis zwei Wochen bleibt, ist eine ärztliche Untersuchung ratsam. Mit einem Minispiegel schaut der Arzt oder die Ärztin in den Rachen und betrachtet Kehlkopf und Stimmbänder. Sind sie gerötet? Angeschwollen? Ist die Schleimhaut verdickt? Oder liegt Schnupfensekret auf den Stimmbändern und lässt die Stimme heiser und brüchig klingen? Hat ein Virus die Erkältung ausgelöst, ist dieses Sekret hell und klar. In diesem Fall helfen keine Medikamente wie Antibiotika. Ein bakterieller Infekt allerdings, der am dickeren und verfärbten Schleim erkennbar ist, kann mit Antibiotika erfolgreich kuriert werden.

Heiserkeit am besten vorbeugen

Die Heizungswärme macht die Luft in der Wohnung im Winter extrem trocken. Um gesund und widerstandsfähig zu sein, müssen die Schleimhäute in Nase und Rachen jedoch feucht sein. Zu Hause und im Büro sollte die Luftfeuchtigkeit deshalb nicht unter 55 Prozent liegen. Das lässt sich mit einem speziellen Messgerät prüfen, das du für etwa 10 Euro in jedem Elektromarkt erhältst. Ein gesünderes, feuchteres Raumklima erreichst du auch durch große Schalen mit Wasser, Verdunster oder nasse Tücher an den Heizkörpern sowie Grünpflanzen. 

Und was mache ich draußen?

Wenn es richtig kalt wird: Mund zu und durch die Nase atmen, um Heiserkeit und andere Stimmprobleme zu vermeiden. Dann trocknen die Schleimhäute weniger stark aus, und die eisige Luft wird erwärmt, bevor sie auf unsere sensiblen Stimmlippen trifft. Diese Stimmlippen formen unsere Töne beim Atmen und sind zum Sprechen dementsprechend unerlässlich. 

Räusperzwang? Vorsicht vor der Kehlkopfentzündung (Laryngitis)!

Der Kehlkopf ist wesentlich an der Bildung von Lauten beteiligt. Bei einer Kehlkopfentzündung (die auch eine chronische Form haben kann) ist die Schleimhaut des Kehlkopfes entzündet, was zu Husten, Halsschmerzen und Heiserkeit führen kann. Neben einem unangenehmen Räusperzwang macht sich die Kehlkopfentzündung auch durch ein Kloßgefühl im Hals bemerkbar.

Sie entwickelt sich meist durch virusbedingte Entzündungen der Atemwege, aber es gibt auch speziellere Ursachen wie Rauchen oder die Reflux-bedingte Kehlkopfentzündung, bei der der saure Mageninhalt in die Speiseröhre und in den Rachen zurückfließt. Der Arzt oder die Ärztin kann die Laryngitis im Rahmen einer Kehlkopfspiegelung (Laryngoskopie) erkennen. Eine akute Kehlkopfentzündung heilt meist nach ein paar Tagen von alleine aus. Vorsicht geboten ist allerdings bei einer chronischen Laryngitis, diese kann eine Vorstufe von Kehlkopfkrebs sein. Um Kehlkopfkrebs vorzubeugen, ist eine regelmäßige ärztliche Kontrolle wichtig. Betroffene sollten außerdem unbedingt das Rauchen einstellen.

Ist deine Nase verstopft, leidest du an Schüttelfrost, nervt dich starker Husten? Hausmittel gegen Erkältung, Omas Hausmittel gegen Husten und Hausmittel gegen Halsschmerzen können sanft helfen!

Quellen