Anzeige

Kartoffeldiät Wie funktioniert sie?

Kartoffeldiät: Frau hält drei frische geerntete Kartoffeln in beiden Händen
© Hortimages / Shutterstock
Die Kartoffeldiät verspricht schnelles Abnehmen ohne Hungern, da wir sehr viele Kartoffeln essen dürfen. Aber ist das gesund? Und wie funktioniert das?

Wie funktioniert die Kartoffeldiät?

Bei der Kartoffeldiät gibt es verschiedene Varianten. Gemeinsam haben sie, dass wir uns während der Diät hauptsächlich von fettarm zubereiteten Kartoffeln ernähren. Je nach Variante essen wir ca. 600 bis 1000 Gramm Kartoffeln am Tag, dazu kommen täglich ca. 100 Gramm Magerquark oder drei Eier auf den Teller. Die Kombination führt dazu, dass der Körper Eiweiß besonders gut aufnehmen und verwerten kann, wodurch man länger satt bleibt.

In ihrer Urform sieht diese Diät Kartoffeln zu jeder Mahlzeit vor. Wer morgens aber absolut keinen Appetit auf die Wunderknolle hat, frühstückt eine Portion Vollkorn-Haferflocken mit etwas Magerjoghurt und frischem Obst oder zwei Scheiben Vollkornbrot mit Hüttenkäse. Eine etwas weniger strenge Variante erlaubt auch frisches Gemüse, mageres Fleisch oder gedünsteten Fisch als Beilage – was die Diät gar nicht mehr so eintönig erscheinen lässt. Da die Kartoffeldiät aber dennoch zu den Monodiäten zählt, sollte man sie nicht länger als eine Woche durchführen.

Wie soll ich die Kartoffeln zubereiten?

Wie wir die Kartoffeln zubereiten, bleibt uns überlassen – ganz klassisch gekocht oder als Ofenkartoffel oder Kartoffelwedges. Und: Während der Kartoffeldiät muss viel getrunken werden – mindestens 2,5 bis 3 Liter stilles Wasser oder Kräuter- und Früchtetee sind ideal. Da die Diät vor allem entwässert, purzeln schnell die ersten Pfunde. Hier liegt allerdings auch gleich ein großer Nachteil der Kartoffeldiät: Sie schwemmt in erster Linie Wasser aus und geht nicht an die Fettreserven. Außerdem birgt sie wie alle anderen Monodiäten auch ein hohes Risiko für den Jojo-Effekt, wenn man sich nach der Diät wieder wie vorher ernährt.

Warum helfen uns Kartoffeln beim Abnehmen?

Früher dachte man, Kartoffeln wären echte Dickmacher – ein Irrtum, wie man heute weiß. Diese Vorteile haben die leckeren Knollen beim Abnehmen:

  • Kartoffeln gehören zur Gruppe der basischen Lebensmittel und finden ihre Verwendung daher auch oft beim Basenfasten. Das Kalium macht sie wertvoll für unseren Säure-Basen-Haushalt. Außerdem hilft es beim Entwässern.
  • Kartoffeln stecken voller Ballaststoffe und wertvoller Kohlenhydrate. Das zusammen sorgt für ein langes Sättigungsgefühl und die Gefahr von Heißhungerattacken ist gering.
  • Unser Blutzuckerspiegel sinkt beim Verzehr von Kartoffeln sehr langsam, was sich positiv auf unsere Fettverbrennung auswirkt und zusätzlich beim Abnehmen hilft.
  • Ebenso gut für unseren Fettstoffwechsel ist Vitamin C. Und tatsächlich steckt in Kartoffeln jede Menge davon: Ganze 20 Milligramm Vitamin C sind in 100 Gramm Kartoffeln enthalten.
  • Die Knollen sind wunderbare Eiweißlieferanten – das ist wichtig für unseren Muskelaufbau und regt unseren Stoffwechsel an.
  • Weil sie zu fast 80 Prozent aus Wasser bestehen, sind Kartoffeln sehr kalorienarm.
Diät-Fehler

Die Kartoffeldiät im Alltag

Das Gute an der Kartoffeldiät: Sie lässt sich super vorbereiten und in den Alltag integrieren. Die Kartoffelportionen sind schnell gekocht und noch schneller für das Büro verpackt. Bei der Wahl der Kartoffeln während der Kartoffeldiät greift man am besten auf die festkochenden Erdäpfel zurück. 

Welche Vorteile hat die Kartoffeldiät?

Aus folgenden Gründen kann sich die Kartoffeldiät lohnen:

  • Kartoffeln sind generell gesund.
  • Man verliert schnell Gewicht.
  • Da in der nicht zu strengen Variante Gemüse und gedünsteter Fisch erlaubt sind, ist die Diät nicht ganz so eintönig.

Gesundheit: Welche Nachteile hat die Kartoffeldiät?

Natürlich hat die Diät auch Nachteile. Dazu zählen:

  • Die Kartoffeldiät gehört in ihrer einfachsten Form zu den sogenannten Monodiäten, man isst also sehr einseitig. Es droht ein Nährstoffmangel: In Kombination mit Eiern und Quark sind wir während der Kartoffeldiät zwar mit Eiweiß, Kalium und Kohlenhydraten versorgt, andere wichtige Nährstoffe wie Eisen fehlen uns jedoch völlig.
  • Man baut in erster Linie Wasser und kein Fett ab.
  • Die Gefahr des Jojo-Effektes nach Ende der Diät ist hoch.

Außerdem weicht die Zusammensetzung der Diät von den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) ab: Diese rät unter anderem, dass die tägliche Ernährung zu 30 Prozent aus Fett und zu 55 Prozent Kohlenhydraten bestehen sollte. Bei der (strengen) Kartoffeldiät nehmen wir meist nur zwei bis drei Prozent Fett und zwischen 80 und 85 Prozent Kohlenhydrate zu uns.

Aufgrund der vielen Nachteile können wir die Kartoffeldiät nicht empfehlen, wenn man nachhaltig und gesund abnehmen möchte. Anstatt auf nur kurzfristig wirkende Diäten zu setzen, ist es besser, langfristig die Ernährung umzustellen und mehr Bewegung in den Alltag einzubauen.

Lesetipps: Noch mehr Abnehmtipps findest du hier. Außerdem erklären wir die Glyx-Diät, die Hormondiät und die DASH-Diät und verraten, ob man damit nachhaltig abnehmen kann.

Quellen

Hajeck-Lang, B.: Handbuch Diäten, Urban und Fischer Verlag, 1. Auflage 2011

Deutsche Gesellschaft für Ernährung: Die Kartoffel – ein wertvolles Lebensmittel

Mehr zum Thema

VG-Wort Pixel