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Basaltemperatur – so erkennst du deine fruchtbaren Tage

Basaltemperatur: Zwei Hände halten Thermometer
© Rido / Shutterstock
Du wünschst dir ein Baby oder möchtest natürlich verhüten? Durch das Messen deiner Basaltemperatur kannst du – ganz ohne Ovulationstests – deinen aktuellen Fruchtbarkeitsstatus herausfinden.

In deinem Zyklus gibt es vielfältige Symptome, die den Eisprung anzeigen und Hinweise auf die hormonellen Veränderungen in deinem Körper geben. Neben dem Zervixschleim und dem Muttermund zählt die Erfassung der Basaltemperatur, auch bekannt als Temperaturmethode zu den aussagekräftigsten.

Basaltemperatur – was ist das genau?

Die Basaltemperatur ist deine Körpertemperatur kurz nach dem Aufwachen – also genau die, die du noch im Bett liegend misst. Das ist deshalb so wichtig, weil sich unsere Körpertemperatur im Laufe des Tages ständig ändert und einem 24-Stunden-Rhythmus unterliegt – früh am Morgen ist sie am niedrigsten, am späten Nachmittag am höchsten. 

Um jedoch den Eisprung exakt bestimmen zu können, brauchst du möglichst unverfälschte, vergleichbare Werte. Gehst du beispielsweise erst auf die Toilette oder machst dir einen Kaffee, hat sich dein Körper schon warmgelaufen. 

Daher gilt: Bevor du morgens etwas anderes tust - Temperatur messen!

Basaltemperaturmethode – wie funktioniert das?

  1. Fieberthermometer auf den Nachttisch: Das ist ab heute dein wichtigstes Hilfsmittel. Damit du deine Basaltemperatur unverfälscht messen kannst, lege dir dein Fieberthermometer in Reichweite beispielsweise auf deinen Nachttisch.
  2. Temperaturmessen: Temperatur messen ist deine erste Handlung am Tag. Starte zu Beginn deines Zyklus. Also am ersten oder zweiten Tag deiner Periode mit dem Messen. Deine Basaltemperaturkurve ist erst am Ende deines Zyklus vollständig.
  3. Notiere dir deine Werte sorgfältig: Die Temperatur, die du morgens im Bett gemessen hast, schreibst du dir auf. Dafür kannst du dir entweder selbst ein Diagramm erstellen oder du nutzt ein Zyklusblatt (beispielsweise aus dem Internet). Natürlich sind deine Daten auch in einer App oder einem Zykluscomputer gut aufgehoben. 
  4. Am Ball bleiben: Um eine aussagekräftige Basaltemperaturkurve zu bekommen, folgst du diesem Ablauf nun jeden Morgen. Keine Sorge, am Anfang ist es vielleicht ungewohnt, aber man gewöhnt sich schnell dran. 

Vorteile der Temperaturmethode

  • natürlichen Empfängnisverhütung ohne Eingriffe in die Körpervorgänge durch beispielsweise Hormone
  • die Methode hat entgegen vieler Meinungen einen sehr guten Verhütungssicherheitsindex, wenn sie richtig angewandt wird 
  • du lernst deinen Körper kennen und erweiterst dein Wissen um die Vorgänge im weiblichen Körper
  • die Methode ist nahezu kostenfrei

Richtig messen - darauf sollest du unbedingt achten:

Die Genauigkeit der Methode hängt wesentlich vom korrekten Messen der Basaltemperatur ab. Im Wesentlichen bestimmen diese Faktoren das Ergebnis:

  • Uhrzeit: Gemessen wird direkt nach dem Aufwachen, liegend im Bett, bestenfalls immer zur gleichen Uhrzeit
  • Dauer: Die Messdauer hat entscheidenden Einfluss auf den Wert. Als sicher gilt daher eine Messdauer von drei Minuten.
  • Thermometer: Die meisten digitalen Thermometer schon wesentlich früher piepen, solltest du auf ein analoges Fieberthermometer oder ein speziell für die Basaltemperaturmethode geeignetes Modell zurückgreifen
  • Messorte: unter der Zunge (Mund zu!), vaginal oder rektal. Keinesfalls unter den Achseln! Wenn du dich für einen Ort entschieden hast, dabei bleiben

Temperaturkurve richtig interpretieren

Dein Temperaturniveau hat während eines störungsfreien Zyklus' einen typischen Verlauf, den du anhand deiner Werte nachvollziehen kannst. In der ersten Zyklushälfte ist die Basaltemperatur etwas niedriger, weshalb diese Phase auch Tieflage genannt wird. 

1 bis 2 Tage vor dem Temperaturanstieg kannst du häufig einen leichten Temperaturabfall feststellen. Dieses Temperaturtief liegt kurz vor dem Eisprung. Deine Temperatur bleibt dann bis zur nächsten Menstruation erhöht, weshalb man dieses zweite Phase auch Hochlage nennt. Kurz vor der Periode sinkt die Temperatur wieder ab.

Wann ist der Eisprung?

  • wenn, ein treppenartiger oder steiler Temperaturanstieg innerhalb von 48 Stunden oder weniger folgt
  • wenn, deine Aufwachtemperaturen von drei aufeinanderfolgenden Tagen um mindestens 0,2°C höher als in den vorangehenden sechs Tagen liegen

Exakt voraussagen lässt sich der Eisprung durch die Methode zwar nicht, allerdings kann man anhand von Erfahrungswerten vorausgegangener Zyklen die Wahrscheinlichkeit des Eisprungs eingrenzen. Je mehr Zyklen beobachtet wurden, desto besser. 

Warum ändert sich die Basaltemperatur überhaupt?

Ab der Zyklusmitte, also nach dem Eisprung, wird das Geschlechtshormon Gestagen gebildet. Das wiederum hat Einfluss auf das Wärmeregulationszentrum des Körpers und lässt die Körpertemperatur ansteigen. Daher liegt das Temperaturniveau der ersten Zyklushälfte niedriger als in der zweiten.

Gestagene wiederum werden nur gebildet, wenn tatsächlich ein Eisprung stattgefunden hat, weshalb der Temperaturanstieg ein ziemlich sicheres Indiz dafür ist. Insgesamt bleibt die Temperatur etwa 13 bis 14 Tage auf diesem Niveau, um kurz vor der Periode wieder abzusinken. Ist das Temperaturniveau während des ganzen Zyklus gleich niedrig, ist es wahrscheinlich nicht zu einem Eisprung gekommen.

Basaltemperatur und Kinderwunsch

Wenn du gerade in der Familienplanung steckst, kann dich diese Methode durchaus dabei unterstützen, deinen Kinderwunsch schneller wahr werden zu lassen. So kannst du mithilfe der Basaltemperaturmethode dein entscheidendes Fruchtbarkeitsfensteridentifizieren - also den Zeitraum, in dem du dann bestenfalls mit deinem Partner Sex haben solltest, um schwanger zu werden. 

Wenn du eine Schwangerschaft planst, kannst du deine unfruchtbaren und fruchtbaren Tage noch präziser eingrenzen, indem du NFP als symptothermale Methode anwendest und zusätzlich zur Basaltemperatur entweder deinen Muttermund oder den Zervixschleim beobachtest.

Erhöhte Basaltemperatur als Schwangerschaftsanzeichen

Bist du schon mitten in der Familienplanung und wartest ungeduldig, ob es geklappt hat, kann die Temperaturmethode auch erste Hinweise auf eine Schwangerschaft liefern. Eine erhöhte Basaltemperatur ist nämlich eines der ersten Schwangerschaftsanzeichen. Dein Kinderwunsch könnte also schon bald in Erfüllung gehen. Bei einer gesunden Frau sinkt die Basaltemperaturkurve kurz vor der Periode. Falls deine Temperatur nicht sinkt, sondern konstant hoch bleibt (etwa wie beim Eisprung), ist eine Schwangerschaft sehr wahrscheinlich.

Verhüten mit der Temperaturmethode

Wenn du natürlich verhüten und auf die Einnahme von Hormonen, wie beispielsweise durch die Pille oder Hormonspirale verzichten möchtest, ist diese Methode eine empfehlenswerten Verhütungsmethoden. Am einfachsten funktioniert die Basaltemperaturmethode mit einem Zykluscomputer, der die Fruchtbarkeitsanalyse für dich übernimmt und dir anzeigt, wann du besser zusätzlich anders verhüten oder auf Geschlechtsverkehr verzichten solltest. Noch sicherer als die Temperaturmethode ist NFP oder auch die symptothermale Methode, die einen ähnlich hohen Pearl Index wie die Pille aufweist. 

Diese Störfaktoren können die Temperatur beeinflussen:

  • Ortswechsel und Reisen können die Temperatur verfälschen.
  • bei fieberhaften Erkrankungen und leichten Erkältungen kann das Messen ausgesetzt werden.
  • Medikamente, wie unter anderem Schlafmittel, Psychopharmaka und hormonhaltige Präparate verändern die Körpertemperatur.
  • nach größerem Alkoholkonsum ist die Körpertemperatur verändert.
  • Schlaf von weniger als fünf Stunden oder auch schlechter Schlaf, sowie eine zu warme Schlafumgebung können Einfluss auf die Temperatur habe

Anfangs dauert es natürlich etwas, bis du deine Basaltemperaturkurve interpretieren kannst. Nach zwei bis drei Monaten wirst du aber ein Gefühl dafür entwickeln und ein Muster erkennen. So weißt du rechtzeitig, wann sich deine fruchtbaren Tage ankündigen. 

Videotipp:

So trägst du eine Babyschale NICHT richtig!

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