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Downshifting Solltest du weniger arbeiten?

Downshifting: Frau arbeitet am Laptop.
© Josep Suria / Shutterstock
Downshifting soll uns dabei helfen, eine bessere Work-Life-Balance zu entwickeln. Was hinter dem Trend steckt und was er bewirkt, erfährst du hier.

Der Leistungsdruck wächst und wächst. Wir werden darauf getrimmt im Job weiterkommen zu wollen. Das Streben nach Mehr bestimmt den Alltag von vielen – der zugehörige Druck auch. Hat dieses Modell langsam ausgedient? Die Downshifting-Bewegung stellt eine übersteigerte Arbeitsmoral in Frage.

Downshifting: Lebst du schon oder arbeitest du noch?

Schneller, weiter, besser: In unserer Gesellschaft werden häufig jene angehimmelt, die eine steile berufliche Karriere vorzeigen können. Die nächste Beförderung ­– das ist schon fast so etwas wie ein Ritterschlag, dem viele hinterher jagen. Aber macht eine bessere berufliche Stellung wirklich glücklicher? Nicht unbedingt!

Wir hetzen der höheren Position hinterher und verlieren uns dabei selbst. Wir haben kaum noch Zeit für das, was uns wirklich wichtig ist. Und genau deshalb schließen sich auch immer mehr Menschen dem sogenannten Downshifting-Trend an. Ein Lebensmodell, bei dem ein beruflicher Aufstieg nur noch Nebensache ist.

Downshifting: Was ist das genau?

Unter Downshifting versteht man – kurz und knapp gesagt – die Verkürzung der Arbeitszeit. Es geht also nicht darum, den Beruf zu schmeißen oder zu wechseln. Downshifter verbringen ganz einfach weniger Zeit damit. Das Ziel: Ein selbstbestimmteres, harmonisches Leben, in dem man mehr Zeit für eigene Interessen und Hobbys hat. 

Das bedeutet natürlich auch, dass man auf einen Teil seines Einkommens verzichten muss. Weniger Arbeitsstunden bedeuten natürlich auch weniger Gehalt. Dafür entfällt aber auch ein großer Teil vom Stress, der sich durch die zusätzlichen Stunden ergeben würde. Und genau diese Entlastung wünschen sich die Downshifter.

Die Folgen des Downshifiting-Trends

Downshifting bewirkt, dass man sich ganz bewusst damit auseinandersetzt, was man vom Leben wirklich erwartet. Dabei hinterfragt man auch, welchen Stellenwert die eigene Arbeit hat oder haben sollte. Was ist dir wichtig und wo willst du noch hin? Das entspricht vielleicht nicht immer dem, was von uns erwartet wird. Trotzdem müssen wir unseren Weg finden – und ihn dann auch gehen!

Manche Menschen lieben ihren Job und hängen sich gerne rein. Andere schätzen den eigenen Beruf, würden ihre Zeit aber trotzdem viel lieber mit anderen Dingen verbringen. Und genau hier kommt das Thema Downshifting ins Spiel. Du gibst deine Arbeit nicht auf – du veränderst lediglich ihren Stellenwert in deinem Leben.

Diese Anzeichen sprechen dafür, dass Downshifting für dich in Frage kommt

Hast du dich schon mal gefragt, ob du zu viel arbeitest und was dir die ganze Arbeit eigentlich bringt? Eventuell kommt Downshifting auch für dich in Frage. Jeder von uns stellt die eigene Arbeit mal ganz kritisch in Frage – das ist völlig normal. Bist du aber schon länger unzufrieden und unmotiviert, lohnt es sich, die eigenen Prioritäten zu hinterfragen.

Folgende Merkmale sprechen dafür, dass du Downshifting in Betracht ziehen könntest:

  • du hast seit längerem kaum noch Lust, zur Arbeit zu gehen
  • du fühlst dich täglich gestresst, sogar am Wochenende
  • sonntags bist du öfters schlecht gelaunt, weil montags die Arbeit ansteht
  • dass in Zukunft mehr Arbeit und Verantwortung auf dich zukommt, macht dir Sorgen
  • es besteht kein Drang nach einer Beförderung 
  • du bist zufrieden mit deinem Job, willst aber weniger Zeit damit verbringen
  • gerne verzichtest du auf einen Teil deines Einkommens
  • die Arbeit ist nicht alles für dich – du würdest lieber andere Interessen verfolgen

Manchmal ist nicht die Dauer der Arbeit das Problem – du könntest auch im falschen Job festhängen. Hier erfährst du, ob ein Jobwechsel das Richtige wäre.

: Chirurgin

Downshifting: Was auf dich zukommt

Wahrscheinlich entscheidest du dich nicht von heute auf morgens fürs Downshifting. Da diese Entscheidung jede Menge Veränderungen mit sich bringt, sollte man gut darüber nachdenken. Solltest du dir dann aber sicher sein, steht als erstes das Gespräch mit dem Chef an.

Einfach weniger, aber genauso gut arbeiten – das klingt in der Theorie sehr simpel. Nicht immer ist das allerdings so einfach umzusetzen. Der Boss muss erstmal überzeugt werden – dabei gilt es, den richtigen Ton zu finden und Kommunikationsfehler zu vermeiden.

Hier kommen ein paar Tipps fürs Gespräch mit dem Chef:

  • verdeutliche, dass du die Arbeit sehr schätzt, deine Zeit aber aktuell anders planen möchtest
  • hebe hervor, dass deine Leistung und Arbeitsmotivation davon profitieren würde, wenn du weniger arbeitest
  • biete (wenn möglich) an, dass du bei der verkürzten Zeit flexibel bist – zumindest am Anfang
  • schlage vor, einen Testmonat zu machen, in dem sich dein Chef davon überzeugen kann, dass das Konzept funktioniert
  • gewähre deinem Chef Bedenkzeit

Der letzte Punkt ist besonders wichtig: Lass dich nicht verunsichern, wenn dir dein Boss nicht sofort ein Go fürs Downshifting gibt. Nicht vergessen: Eine verkürzte Arbeitszeit bringt viele bürokratische Veränderungen fürs Unternehmen mit sich und das muss gut geplant werden.

Es kann außerdem sein, dass sich dein Chef querstellt und nicht nachgeben kann, weil die Firma zwingend einen Festangestellten in Vollzeit braucht. Sollte dieses Szenario eintreffen, kannst du immer noch darüber nachdenken, eine andere Stelle zu suchen.

Da das Thema Downshifting allerdings immer populärer wird, kann es auch gut sein, dass dir dein Chef entgegenkommt. Gehe also positiv an die Sache ran und lass dich nicht entmutigen. Wenn du weißt, dass eine verkürzte Arbeitszeit das Richtige für dich wäre, wirst du einen Weg finden!

Nun weißt du, was sich hinter dem Downshifting-Trend verbirgt. Hier erfährst du außerdem, was gegen eine akute Unzufriedenheit im Job hilft. Fehlt aktuell die Arbeitsmotivation? Dann erfährst du hier, wie man sich selbst motivieren kann.

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