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Die Klassiker der Kneipp-Therapie zum Nachmachen

Die Klassiker der Kneipp-Therapie zum Nachmachen
© Getty Images
Kneippen fördert die Selbstheilungskräfte und stärkt die Abwehrkräfte. Die Anwendung ist denkbar einfach. Wir stellen die neun Klassiker der Kneipp-Therapie vor.

1. Kaltes Armbad - gegen das Nachmittagstief

Wirkung: zugleich anregend und beruhigend. Anwendung: morgens oder am frühen Nachmittag. So geht's: Waschbecken mit kaltem Wasser füllen (es soll sich angenehm anfühlen, Temperatur 12 Grad oder wärmer), Arme bis zur Mitte der Oberarme 30 Sekunden lang eintauchen. Falls die Kälte unangenehm ist, die Arme früher rausnehmen. Nicht abtrocknen, das Wasser nur abstreifen. Die Arme bewegen, bis sie wieder warm sind. Tipp: Nicht anwenden, wenn Hände und Arme kalt sind.

2. Wechselwarmes Armbad - bei Kreislaufproblemen

Wirkung: entkrampfend und entspannend, hilft bei Kreislaufproblemen, Erschöpfung, Nervosität, regelmäßig angewendet stärkt es das Immunsystem. Anwendung: dreimal pro Woche. So geht's: Ein Waschbecken (oder Kneipp-Armbadewanne) mit warmem, eins mit kaltem Wasser füllen. Die Temperaturen am Anfang eher moderat wählen, am besten 36 bis 38 Grad für das warme Wasser und 12 bis 18 Grad für das kalte. Die Arme bis zur Mitte der Oberarme erst ins warme Wasser eintauchen. Einige Minuten so bleiben, bis es angenehm warm ist. Dann die Arme maximal zehn Sekunden ins kalte Wasser tauchen. Den gesamten Vorgang zwei weitere Male wiederholen. Nicht abtrocknen, das Wasser nur abstreifen. Warm anziehen und ins Bett legen oder durch Bewegung aufwärmen.

3. Gesichtsguss - für schöne Haut

Wirkung: frische und straffere Haut, hilft bei Erschöpfung und Kopfschmerzen. So geht's: Vor die Badewanne setzen, ein Handtuch um den Hals legen und nach vorne beugen. Die Temperatur so einstellen, dass Sie sie als kühl bis kalt empfinden. Den Wasserstrahl von der rechten Schläfe über die Stirn zur linken Schläfe führen, den gleichen Weg wieder zurück. Dann die rechte Gesichtshälfte dreimal begießen, als würden Sie senkrechte Striche ins Gesicht malen, dasselbe links wiederholen. Zum Abschluss mit dem Strahl dreimal um das Gesicht kreisen. Gesicht abtupfen, fertig. Tipp: Das Badezimmer sollte für diese Anwendung angenehm warm sein. Ein Kneipp-Aufsatz für den Duschkopf erleichtert die Anwendung.

4. Wechselwarmer Schenkelguss - für schöne Beine

Wirkung: trainiert die Gefäße, erfrischt müde, angelaufene Beine, stärkt das gesamte Immunsystem. So geht's: Die Wassertemperatur sollte angenehm warm sein. Den Wasserstrahl vom rechten Fuß außen bis zur Hüfte führen, dort kurz halten und vorne-innen am Bein wieder abwärts führen. Dasselbe links wiederholen. Dann das Wasser auf kalt/ kühl stellen, mit beiden Beinen wiederholen. Diesen ganzen Vorgang mit beiden Beinen zunächst mit warmem, dann mit kaltem Wasser wiederholen. Tipp: Kneipp-Gießrohr als Aufsatz verwenden.

5. Wechselarmguss - als Erfrischung

Wirkung: vertreibt Müdigkeit und Erschöpfung. So geht's: Den rechten Arm vom Handrücken aufwärts bis zur Schulter mit warmem Wasser begießen, dort bleiben, bis sich der Arm schön warm anfühlt. Dann den Strahl innen von der Achsel bis zur Handfläche abwärts lenken. Auf der linken Seite wiederholen. Die Prozedur mit kaltem Wasser wiederholen, dabei an der Schulter aber nur kurz verweilen. Dann das Ganze noch einmal erst warm, dann kalt wiederholen. Zum Schluss nicht abtrocknen. Das Wasser nur abstreifen, anziehen und durch Bewegung aufwärmen (z.B. Arme vor und zurück pendeln). Tipp: Fortgeschrittene vertragen kälteres Wasser und längere Kaltwasser-Phasen.

6. Wadenwickel - für Ruhe und Gelassenheit

Wirkung: entzündungshemmend, gewebestraffend, schmerzlindernd. Nach zwanzig Minuten zudem beruhigend und ausgleichend (hilft z.B. bei Einschlafstörungen und Nervosität). So geht's: Sie brauchen zwei Leintücher (ca. 30x70 cm), zwei Baumwolltücher (ca. 34x70 cm) und zwei Wolltücher (ca. 32x70 cm). Leintuch in kaltes Wasser tauchen, leicht auswringen und straff, aber nicht zu fest, um einen Unterschenkel wickeln. Darüber erst das trockene Leintuch, dann das Wolltuch wickeln. Vorgang mit dem anderen Bein wiederholen. Wichtig: Nicht bei kalten Füßen anwenden. Tipp: Es schadet nicht, wenn Sie mit den Wickeln einschlafen. Die Wickel können so lange angelegt bleiben, wie es sich angenehm anfühlt.

7. Wassertreten - für Harmonie und Balance

Wirkung: erfrischt, hilft bei Nervosität, Stress, Erschöpfung, Kopfschmerzen, Einschlafstörungen, müden Beinen und Schweißfüßen, stärkt die Abwehrkräfte. So geht's: Suchen Sie sich einen Bach, ein flaches Seeufer, ein Kneipp-Becken - oder einfach die Badewanne zu Hause. Das Wasser soll kalt sein und bis zwei Handbreit unters Knie reichen. Stapfen Sie wie ein Storch, bei jedem Schritt einen Fuß ganz aus dem Wasser heben. Wird die Kälte unangenehm, besser aufhören. Füße nicht abtrocknen, Wasser mit den Händen abstreifen und herumlaufen, damit die Füße wieder warm werden. Wichtig: Nur bei warmen Füßen anwenden.

8. Tautreten - zum Wachwerden

Wirkung: macht wach und fit, kräftigt die Venen, verbessert die Durchblutung und stärkt das Immunsystem. So geht's: Einfach morgens ein paar Minuten barfuss laufen durch taufeuchten Rasen. Anschließend sofort Strümpfe und Schuhe anziehen und die Beine bewegen, bis sie wieder warm sind. Wichtig: Wenn sich die Kälte unangenehm anfühlt, aufhören.

9. Schneetreten - zum Wachwerden für Fortgeschrittene

Wirkung: wie beim Tautreten, macht wach und fit, kräftigt die Venen, verbessert die Durchblutung und stärkt das Immunsystem. So geht's: Statt durch teufeuchtes Gras gehen Sie ein paar Minuten barfuss über eine schneebedeckte Wiese. Tipp: Ideal für Skiläufer und Winterwanderer, die sich vorher warm gearbeitet haben.

Zum Weiterlesen: www.kneippbund.de

Foto: Getty Images

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