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Ayurveda-Rezepte

Ayurveda
© marilyn barbone / Shutterstock
Ayurveda-Rezepte: Herrlich dieses Essen! Duft und Farbe regen den Appetit an. Frische Kräuter und Gewürze machen es leicht bekömmlich. Und die Speisen bringen unsere Kräfte ins Gleichgewicht.

Ayurveda ist eine ganzheitliche Heilweise. Die Ernährung gilt dabei als wichtige Säule für das Wohlbefinden. Mit bestimmten Speisen und Gewürzen lassen sich gesundheitliche Probleme ausgleichen. Art und Zubereitung machen die Speisen leicht verdaulich, alle notwendigen Bausteine (Eiweiß, Kohlehydrate, Fette, Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente) sind enthalten. 

Die Nahrungsmittel, am besten aus biologischem Anbau und im Idealfall ohne Fleisch, werden frisch und ohne chemische Zusätze, Konservierungsmittel oder Farbstoffe zubereitet. Nach ayurvedischer Auffassung sind die sechs Geschmacksrichungen "süß", "sauer", "salzig", "scharf", "bitter", "herb" die Klangfarbe der Nahrungsmittel und sollten deshalb in jeder Mahlzeit vorhanden sein. Aus ihr enthält der Körper die Hauptinformation für eine ausgewogene Ernährung. Und was das Schönste ist: Das Ganze schmeckt auch hervorragend!

Ayurveda-Rezepte: Auf den Typ kommt's an

Ayurveda teilt die Menschen in drei Doshas ein, körperlich und charakterlich festgelegte Typen: 

  • Vata 
  • Pitta 
  • Kapha 

Die meisten sind jedoch Mischtypen. Jeder Typ hat danach spezielle Vorlieben und Bedürfnisse beim Essen. Wer typgerecht isst, bleibt gesund, schlank und ist in Harmonie mit seinem Körper und Geist.

In jedem Menschen sind alle drei Doshas vorhanden. Welches Dosha überwiegt (oder bei Mischtpyen welche), hängt von vielen Faktoren ab, zum Beispiel vom Körperbau, von Haut und Haaren, von der Lust auf Bewegung, von Nervosität, Humor, Perfektionismus oder Dominanzstreben. Zu welchem Typ man gehört, lässt sich anhand eines ausführlichen Fragebogens, den Sie in einem Ayurveda-Zentrum erhalten können, herausfinden. Als Faustregel kann gelten:

  • Vata steht für Bewegung und Fluss, ist verantwortlich für alle Bewegungsabläufe im Körper. Es steuert Wachstum, regelt die Aktivität von Körper und Geist. Vata-Typen haben meist einen leichten Körperbau, Appetit und Verdauung sind oft unregelmäßig, sie mögen keine Kälte und schlafen unruhig. Gut zur Beruhigung von Vata: warme, wohlschmeckende Speisen und Getränke; Süßes, Saures und Salziges; schwere, reichhaltige und ölige Speisen.
  • Pitta regelt die Verdauung, den Stoffwechsel und den Wärmehaushalt. Pitta-Typen haben in der Regel einen mittleren Körperbau, vertragen alle Nahrungsmittel, sind ordentlich, entscheidungsfreudig und gute Redner. Geraten sie aus dem Lot, bekommen sie Hautprobleme, werden gereizt, ärgerlich und perfektionistisch. Gut für Pitta-Typen: süßes Obst, leicht bittere Gemüse, Dhal (Hülsenfrucht-Gerichte), kühle Speisen und Getränke.
  • Kapha ist für die Körperstruktur und den Flüssigkeitsaustausch verantwortlich und steht für Stärke und Ausdauer. Kapha-Typen sind oft von kräftigem Körperbau, nur selten aus der Ruhe zu bringen, beständige Persönlichkeiten mit gutem Schlaf. Zu viel Kapha führt aber zu Wassereinlagerungen im Gewebe, Übergewicht und Verschleimung. Ausgleich schaffen warme Speise, heiße Getränke und scharfe Gewürze. Ideal sind bitter schmeckende Speisen und Dhal-Gerichte. Die Mahlzeiten sollten klein und leicht sein, Fett, Zucker und Salz nur sparsam verwendet werden.
  • Auch ohne seinen Dosha-Typ genau zu kennen, ist ayurvedisches Essen mit seinen vielen Kräutern und Gewürzen ideal, um sich wohler zu fühlen.

Ayurveda-Rezepte: Richtig würzen - eine Kunst

Aus ayurvedischer Sicht sind Gewürze und Kräuter Nahrungsmittel mit besonderen Eigenschaften, die die Verdauung anregen, die Darmflora regulieren und die Abwehrkraft stärken. Mit ihrer Brennkraft können Gewürze die Verdauung und den Stoffwechsel aktivieren. Über den Geschmackssinn kommunizieren sie mit den drei Doshas, die so mit Gewürzen und Kräutern reguliert werden können. 

Angeregtes, nervöses Vata verlangt zum Beispiel nach Süßem, zu viel Kapha möchte reinigende Bitterstoffe. Es gibt aber auch schon fertige Gewürzmischungen zu kaufen, die "Churnas". Praktisch vor allem, wenn Sie für mehrere Menschen mit unterschiedlichen Doshas gleichzeitig kochen. Diese Gewürzmischungen sind nach den Doshas benannt, die sie besänftigen und normalisieren. Kapha-Churna reduziert beispielsweise einen Überschuss an Kapha, der sich vor allem in Verschleimung und Müdigkeit oder Schweregefühl nach dem Essen zeigt. Fertige Gewürzmischungen und typgerechte Tees bekommen Sie in Ayurveda-Zentren, teilweise auch in Bio-Läden. In der Regel sollten Kräuter aber frisch verwendet werden.

Ayurveda-Rezepte: Praktische Tipps

  • Mehrmals täglich klares heißes Wasser in kleinen Schlucken trinken. Das Wasser (evtl. auch Mineralwasser ohne Kohlensäure) zehn Minuten lang abkochen. Das reinigt Körper und Haut, nimmt Hungergefühle zwischen den Mahlzeiten, beseitigt Kopfschmerzen und Verdauungsstörungen. Ein wahres Wundermittel!
  • Schwer verdauliche, eher süße, saure und gehaltreiche Nahrungsmittel zu Beginn der Mahlzeit essen. Leichter verdauliche, bittere, scharfe oder herbe Speisen erst gegen Ende.
  • Lieber warmes Essen und warme Getränke zu sich nehmen, niemals direkt aus dem Kühlschrank essen oder trinken. Das Verdauungssystem arbeitet optimal bei Körpertemperatur.
  • Abends keine Rohkostsalate essen, sie sind schwer verdaulich. Kurz gedünstetes Obst ist leichter verdaulich als rohes (das hitzeempfindliche Vitamin C wird nur in den Randschichten zerstört).
  • Auf Körpersingnale wie Hunger und Sättigungsgefühl achten.
  • Immer erst dann essen, wenn die vorherige Mahlzeit verdaut und wieder Hunger vorhanden ist (etwa nach vier Stunden).
  • In angenehmer, ruhiger Umgebung essen, nicht zu schnell und nicht zu langsam.
  • Mittags die Hauptmahlzeit einnehmen, abends nur wenig und leicht Verdauliches essen (keine Rohkost oder fett Gebratenes).
  • Das Essen sollte alle sechs Geschmacksrichtungen (süß, sauer, salzig, scharf, bitter, herb) enthalten.
  • Wenn abends schwer gegessen wurde, am nächsten Morgen kein Frühstück, nur etwas Tee oder heißes Wasser, damit der Körper den Rest verdauen kann.
  • Bei großer Hitze heißen süßen Pfefferminztee trinken, er beruhigt und kühlt.
  • Honigwasser ist stoffwechselanregend.

Ayurveda: Die Grundrezepte

  • Lassi ist ein klassisches indisches Sauermilchgetränk aus frischem Joghurt, Wasser und Gewürzen. Es ist leicht verdaulich und stärkt das Immunsystem.
  • Grundrezept: Ein Drittel milden stichfesten Bio-Joghurt ohne Konservierungsstoffe und ohne Bindemittel (flüssiger Joghurt ist nicht geeignet) und zwei Drittel Wasser mit einem Schneebesen so lange verrühren, bis das Ganze leicht schaumig ist. Anschließend entweder süß mit Vollrohrzucker, Ahornsirup oder Honig, pikant oder scharf mit Nelken, Piment, Safran, Muskat, Sternanis, Kardamom, Ingwer, Zimt, Kokos, Bourbon-Vanille, Rosenwasser, Mandelmus oder Zitronenmelisse würzen. Oder mit pürierten Früchten wie Banane, Mango oder Ananas verrühren. In kleinen Schlucken zum oder nach dem Mittagessen trinken.
  • Yogi-Tee, der Muntermacher:
  • Grundrezept: Einen halben Liter Wasser mit einem viertel Teelöffel Zimt und Ingwer, einer Messerspitze Kardamom und Kurkuma, einer Prise Safran, Nelkenpulver und schwarzem Pfeffer zehn Minuten kochen. Einen halben Liter Milch zugeben, aufkochen, mit Rohrzucker süßen, durchseihen.
  • Dhal werden alle Hülsenfrüchte und die Gerichte daraus genannt. Sie sind wichtige Eiweißquelle und Lieferant von B-Vitaminen und Eisen. Als dickes Püree werden sie als Ergänzung zu Reis- oder Gemüsegerichten gegessen, flüssig gekocht als Suppe oder auch als Vorspeise.
  • Grundrezept: Hülsenfrüchte (z. B. Linsen, Kichererbsen, Mungobohnen) unter fließend kaltem Wasser waschen und mindestens sechs Stunden, am besten über Nacht, in Wasser einweichen. Einweichwasser wegschütten und nochmals auf einem Sieb kalt abspülen. Anschließend Dhal und Gewürze bis einen Fingerbreit mit salzfreiem Wasser bedecken (ohne Salz garen sie schneller) und ohne Deckel bei kleiner Hitze garen. Die Garzeit beträgt, je nach Hülsenfruchtart, zwischen 20 und 60 Minuten. Dhal salzen, frische Kräuter zugeben und nach Bedarf pürieren. Sie können die Gewürze vorher auch in etwas Ghee (Butterfett) andünsten und Gemüse wie zum Beispiel Möhren, Staudensellerie oder Spinat mitgaren.
  • Reis, speziell der feine Basmatireis, gleicht alle drei Doshas aus, egal ob gekocht, gedämpft oder gebacken. Grundrezept: Den Reis unter fließend kaltem Wasser abspülen, bis das Wasser klar ist. In leicht gesalzenem Wasser etwa 30 Minuten einweichen. Das Wasser abgießen. Den Reis anschließend in kochendes Salzwasser geben (eine Tasse Reis auf zwei Tassen Wasser) und bei kleiner Hitze etwa 15 bis 20 Minuten garen. Abwandlungen: Koriander, Sesam, Kokosraspel, Rosinen, Senfkörner oder Kurkuma (Gelbwurz) in ein bisschen Ghee andünsten und mit dem Reis garen.
  • Ghee ist reines Butterfett, der Butter wurden also Wasser und Eiweiß entzogen. So geht's: Butter in einem Topf bei mittlerer Hitze erwärmen. So lange ohne Deckel köcheln lassen, bis sich ein weißer Bodensatz gebildet hat und das Fett ganz klar ist. Zwischendurch den Schaum abschöpfen. Zum Schluss durch eine Kaffeefiltertüte oder durch ein mit einem Mulltuch ausgelegtes Sieb gießen und abkühlen lassen. In einem Schraubverschlussglas kühl und lichtgeschützt lagern. Hält sich so mindestens vier Wochen.

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