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Heimische Superfoods Kraftpakete aus der Region

Heimische Superfoods: Kraftpakete aus unserer Region
© Alexander Raths / Shutterstock
Superfoods aus fernen Ländern liegen immer noch im Trend. Doch auch unser heimisches Superfood kann da locker mithalten. Wie ihr Açai, Matcha und Co. umweltfreundlich und regional ersetzen könnt, zeigen wir euch im Artikel.

Inhaltsverzeichnis

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Superfoods, wie Goji-Beeren oder Chiasamen werden als besonders nährstoffreich vermarktet und sollen fit und gesund halten.
  • Exotische Superfoods belasten allerdings durch lange Transportwege die Umwelt und sind oft sehr teuer.
  • Heimische Superfoods wie Blaubeeren, Hirse, Walnüsse und Co. können die Exoten aus fernen Ländern preisgünstig und umweltschonend ersetzen und sind genauso nährstoffreich.

Superfoods: Sie sollen überdurchschnittlich nährstoffreich sein und fit und gesund halten. Hörte man zeitweise ständig etwas von exotischen Superfoods, wie Goji-Beeren, Chiasamen oder Açai-Beeren, wurden schnell auch Stimmen laut, die den weiten Transport aus fernen Ländern und nicht zuletzt auch ihren teuren Preis ankreideten. Zu Recht: Denn hierzulande gibt es ausreichend viele heimische Superfoods, die mindestens genauso nährstoffreich und dazu auch noch frischer, preisgünstiger und umweltschonender sind. In diesem Artikel zeigen wir euch, welche Kraftpakete (fast) direkt vor unserer Haustür wachsen und welche Exoten sie easy ersetzen können.

Vorteile heimischer Superfoods

Die Bezeichnung "Superfood" wurde ursprünglich von der Lebensmittelindustrie erfunden, um überwiegend exotische Lebensmittel mit hohem Nährstoffgehalt besser vermarkten zu können. Die Produkte werden von den Hersteller:innen mit zahlreichen Gesundheitsversprechen beworben: Sie sollen beispielsweise schlank, fit, gesund und schön machen. Wissenschaftlich bewiesen werden konnten diese gesundheitlichen Vorteile allerdings nicht. Vor allem konnte zwischen den Exoten und heimischen Lebensmitteln kein signifikanter gesundheitlicher Mehrwert ermittelt werden.

Dazu kommt, dass viele der exotischen selbsternannten Superfoods in Deutschland in getrockneter Form verkauft werden, wodurch viele der beworbenen Vitamine verloren gehen. Weitere negative Aspekte von Goji-Beere, Açai-Beere und Co. sind ihr Preis und die Umweltbelastung durch weite Transportwege. Für heimische Superfoods zahlt man zum Teil nur einen Bruchteil und durch hiesigen Anbau wird auch die Umwelt geschont. Also her mit den heimischen Alternativen!

Liste heimischer Superfoods

  • Ackersenf
  • Brennnessel
  • Feldsalat
  • Grünkohl
  • Heidelbeere
  • Himbeere
  • Johannisbeere
  • Leinsamen
  • Meerrettich
  • Rote Bete
  • Pastinake
  • Portulak
  • Radicchio
  • Sonnenblumenkerne
  • Topinambur
  • Walnüsse

Unsere top 5 Alternativen zu den beliebtesten Superfoods

1. Wildkräuter statt Matcha

Das grüne Matcha-Pulver wird vor allem zum Kochen, Backen oder für Smoothies verwendet. Matcha wird auch als gesundes Superfood vermarktet, mit dem Claim, es würde den Blutdruck senken, die Cholesterinwerte verbessern und Stress reduzieren. Dabei handelt es sich bei Matcha lediglich um zu Pulver vermahlenen Grüntee. Der Tee enthält zwar den sekundären Pflanzenstoff Catechin sowie die Vitamine C, D, A und E, ist damit aber nicht besser aufgestellt, als beispielsweise regionale Teesorten wie Bitteres Schaumkraut, Brunnenkresse, Pfennigkraut, Gundermann, Vogelmiere und Brennesselsamen.

2. Blaubeere statt Açai-Beere

Ob fancy Frühstücksbowl oder lilafarbenes Pulver für Shakes und Co.: Die aus Brasilien stammende Açai-Beere ist zum Alltime-Superstar in der gesunden Küche geworden. Vor allem ihr hoher Gehalt an Anthocyanen verhalf ihr zum Ruf als Superfood. Der blaue Pflanzenfarbstoff Anthocyan schützt die Körperzellen vor Oxidationsprozessen, was für gesunde Zellen sorgt. Allerdings ist dieser Farbstoff auch in heimischen Lebensmitteln mit blauer und violetter Farbe enthalten. Blaubeeren zum Beispiel, aber auch Holunder- und Brombeeren, blaue Trauben und Rotkohl stehen der Açai-Beere in nichts nach.

3. Leinsamen statt Chiasamen

Hersteller:innen von Chiasamen werben oft mit einem hohen Gehalt an gesundenOmega-3-Fettsäuren, Protein und Ballaststoffen. Dabei übertrumpfen unsere heimischen Leinsamen die Schwester aus dem Süden in einigen Punkten. Leinsamen enthalten nicht nur mehr Alpha-Linolensäure (eine Omega-3-Fettsäure), sondern auch mehr Kalium und Vitamin E. Ebenso stehen die Leinsamen in Sachen Ballaststoffe den Chiasamen in nichts nach. Beim Kauf der Leinsamen sollte allerdings auf die Herkunft geachtet werden: Einige Leinsamen in Supermarktregalen sind Importware aus China.

4. Schwarze Johannisbeere statt Goji-Beere

Der asiatischen Goji-Beere wird in der traditionellen Medizin ein heilender Effekt auf Krankheiten wie Hyperglykämie (zu hoher Blutzuckerspiegel) oder Leber- und Nierenfunktionsstörungen nachgesagt. Neben einem hohen Gehalt an Kalzium und Eisen ist die Goji-Beere auch reich an Vitamin C. Dort kann die schwarze Johannisbeere ihr asiatisches Pendant jedoch auf jeden Fall in den Schatten stellen. Auch ihre antioxidative, also zellschützende Wirkung, übersteigt die der Goji-Beere.

5. Hirse statt Quinoa

Vor allem in der veganen Küche kommt Quinoa aufgrund des hohen Eisen- und Eiweißgehaltes und der guten biologischen Wertigkeit (Aufnahmefähigkeit in den Körper) viel zum Einsatz. Zusätzlich zum Proteingehalt trumpft die südamerikanische Getreidealternative damit auf, dass sie kein Gluten enthält und somit für Menschen mit einer Glutenunverträglichkeit hervorragend geeignet ist. Unsere heimische Alternative, die der Quinoa in nichts nachsteht, ist die Hirse. Sie kann sogar noch zusätzlich punkten: Sowohl der Zink- als auch der Eisengehalt in der Hirse sind höher als der der Quinoa. Alte Sorten der deutschen Alternative sind ebenfalls glutenfrei, besitzen eine vergleichbare Makronährstoffverteilung und denselben Vitamin E-Gehalt wie der brasilianische Exot.

Quellen: verbraucherzentrale.de und ecodemy.de

Brigitte

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