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Schockierend Das passiert wirklich mit unserem Plastikmüll

Plastikmüll
© Aleksandra Suzi / Shutterstock
Du denkst, dass das, was du in den gelben Sack wirfst, zu neuen Verpackungen wird und kaum etwas übrig bleibt? Dann haben wir leider ein paar sehr unangenehme Wahrheiten für dich!

Deckel auf, Joghurtbecher rein, Deckel zu – aus den Augen, aus dem Sinn! Seien wir ehrlich: So handhaben doch die meisten von uns das mit dem Plastikmüll. Anschließend interessiert er uns doch nicht mehr, höchstens mal, wenn wir uns mit unserem Schatz streiten, wer ihn jetzt mal wieder runterbringt.

Kein Wunder also, dass die meisten Verbraucher davon ausgehen, dass aus dem Plastikmüll einfach neues Plastik wird – schließlich haben wir schon früher gelernt, dass der Gelbe Sack oder die Gelbe Tonne für Recycling steht und wo der Grüne Punkt draufsteht, das wird recycelt, nicht wahr? Nicht wahr!

Wo landet unser Plastikmüll?

Auch wenn wir Verbraucher in den meisten Fällen schonmal unsere Pflicht erfüllt haben, indem wir Wurstverpackung und Quarkbecher im Gelben Sack entsorgen: Sie werden nicht ausschließlich zu neuen Plastikmaterialien verarbeitet.

Zunächst einmal kann nur ein Teil unserer Plastikabfälle recycelt werden, ein anderer Teil wird verbrannt. Wenn du das schon schlimm findest, dann müssen wir dich vorwarnen vor dem, was nun kommt. Der dritte Teil ist nämlich nochmal wesentlich schlimmer: Tonnenweise Plastikmüll wird auch ins Ausland exportiert.

Wie bitte, wir verkaufen MÜLL über die Grenzen? Ja, in der Tat: Ein ordentlicher Teil unserer Plastikabfälle wird nach Südostasien verschifft (!) und dort weiterverarbeitet. Ein großes Problem: Offiziell gilt dieser exportierte Abfall als recycelt, selbst wenn in Malaysia, Thailand und Umgebung tonnenweise deutscher Plastikmüll auf illegalen Deponien rumliegt und die Umwelt belastet – oder illegal verbrannt wird und die Menschen krank macht.

Warum wird der Müll nach Asien verschifft?

Für uns mag Müll unappetitlich sein, aber es gibt Menschen, die verdienen gutes Geld damit. Deswegen wird der Abfall zum Teil in Länder exportiert, in denen die Menschen wesentlich weniger verdienen. Abfall, der hier in Deutschland nicht recycelt werden kann (weil er aus verschiedenen Bestandteilen besteht), wird dort teilweise von Hand auseinandergenommen, damit mit den recycelbaren Bestandteilen wiederum Geld verdient werden kann.

Teilweise findet dieser Prozess im Legalen statt, vieles ist allerdings auch verboten. Illegale Deponien werden immer wieder entdeckt, auch verbrannt wird der Abfall in rechtlichen Grauzonen und mit schweren Folgen.

Was sind die Gefahren?

Dieses Plastikmüll-Geschäftsmodell ist aus vielerlei Hinsicht schädlich:

  • Illegale Deponien belasten die Umwelt
  • Wildes Verbrennen des Mülls macht die Menschen in Südostasien krank
  • Immer wieder stürzt Müll beim Transport von den Schiffen und belastet die Weltmeere
  • Beim Transport des Mülls auf Schiffen landet CO2 in der Atmosphäre

Tut da niemand was gegen?

Lange Zeit wurde unser Müll – übrigens genau wie Müll aus anderen Teilen Europas und aus Amerika – nach China verschifft, bis die Chinesen 2018 ein Verbot erließen. Seitdem landen hunderttausende Tonnen Plastikabfall Jahr für Jahr in Malaysia und dem Umland.

Doch auch hier regt sich mittlerweile Widerstand: Indonesien hat damit begonnen, Container mit Müll in die Ursprungsländer zurückzusenden, wenn der Abfall mit Chemikalien oder Restmüll belastet ist (was an sich ja schon schlimm ist).

Auch in Europa läuft der Kampf gegen den Abfall-Export: Umweltschützer fordern immer wieder stärkere Regulierung für den Umgang mit Plastikmüll und höhere echte Recyclingquoten.

Wir Verbraucher merken von alledem kaum etwas. Teilweise, weil die schmutzigen Geschäfte mit dem Müll im Verborgenen passieren und teilweise, weil wir die Augen bewusst davor verschließen.

Videotipp: Wir alle ESSEN Plastik – und zwar erschreckend viel!

Schockierend: Das passiert wirklich mit unserem Plastikmüll

Wenn du in Zukunft plastikfrei leben möchtest, haben wir viele Tipps für dich. Auch die Themen Konsumverzicht und Minimalismus können bei der Vermeidung von Abfall weiterhelfen.

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