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Konsumverzicht Weniger kaufen, mehr leben

Konsumverzicht: Frau mit Baumwollbeutel Tragetasche
© MaddyZ / Shutterstock
Geld sparen, das Leben bewusster leben, verantwortlicher mit unserem Planeten umgehen - es gibt viele Gründe für Konsumverzicht. Wir verraten, wie auch du bewusster leben und weniger konsumieren kannst.

Was bedeutet Konsumverzicht?

In unserer heutigen Gesellschaft steht Konsum für viele Menschen im Mittelpunkt des Lebens - auch wenn es uns nicht immer bewusst ist. Vielleicht kennst du ja den passenden Spruch aus dem Film "Fight Club" dazu. Er lautet: "Wir kaufen Dinge, die wir nicht brauchen, von Geld, das wir nicht haben, um Menschen zu beeindrucken, die wir nicht mögen."

Wer seinen Konsum kritisch hinterfragt und beschließt, auf (unnötigen) Kram zu verzichten, tut das meistens, nachdem er genau das für sich erkannt hat. Viel zu oft kaufen wir Sachen aus den falschen Gründen: Wir gönnen uns neue Schuhe, weil wir uns belohnen (oder trösten) wollen, nicht, weil wir sie brauchen. Wir bestellen uns die neueste Trend-Hose, weil wir dazugehören wollen und nicht, weil wir keine intakte Hose mehr haben. Oder wir kaufen uns eine Kleid, um unsere Freundinnen zu beeindrucken und nicht, weil ein anderes Kleid kaputtgegangen ist.

So werden wir langfristig nicht glücklich

Das Problem: Wann immer wir nur für den Kick konsumieren, ist der von uns erwünschte Effekt nicht von Dauer. Ein neues Paar Schuhe macht glücklich - aber wie lange? Nach zwei Wochen haben wir uns an die Treter gewöhnt und wir geiern auf den nächsten kleinen Kick, aufs neue Glücksgefühl - bis der Kleiderschrank quietscht.

Anhänger der Bewegung gehen deswegen dazu über, nur noch dann Geld auszugeben, wenn sie etwas brauchen. Glücksmomente ziehen sie stattdessen aus kleinen Situationen im Alltag. Ein zwitschernder Vogel, ein lachendes Baby in einem Kinderwagen, ein bunter Schmetterling - wer die Augen aufhält, sieht eine Menge Dinge, die glücklich machen können!

Hat das etwas mit Minimalismus zu tun?

Ja, Konsumverzicht ist auch ein Teilaspekt von Minimalismus als Lebensstil. Allerdings kann man auch bewusster konsumieren, ohne gleichzeitig ein Minimalist zu sein. Zumal es für den bewussten Verzicht auch weitere Motive gibt - sei es ein nachhaltiger Lebensstil oder auch schlicht und ergreifend der Wunsch, Geld zu sparen. Dabei geht es auch gar nicht um die totale Askese, sondern um bewusstere Entscheidungen für oder gegen etwas.

Geht's bei Konsumverzicht nur ums Einkaufen?

Nein, auch wenn der Verzicht auf Shoppingtouren und Einkaufen als "Belohnung" ein wesentlicher Bestandteil ist. Aber wir können auch auf mehr verzichten - beispielsweise auf Fernsehen, Essen gehen, Soziale Medien oder Werbung im Allgemeinen (die Grenzen sind hier heutzutage fließend). Klingt wie eine Mutprobe? Ein entsprechendes Experiment kann aber sehr befreiend sein!

Hat dieser Lebensstil auch Nachteile?

Während ein nachhaltigeres Verhältnis zum Glück, gespartes Geld und weniger Krempel zu Hause sicher klare Vorteile sind, hat diese Lebenseinstellung auch seine Schattenseiten. Die gehen allerdings fast immer von den lieben Mitmenschen aus.

Wer auf Shoppingtouren verzichtet und sich nichts aus Mode-Trends macht, muss naturgemäß versuchen, auf anderem Wege Kontakt zu Freunden zu halten und Gemeinsamkeiten zu finden. Wer einen anderen Lebensstil als die Mehrheit verfolgt, muss immer mit Skepsis oder schlimmstenfalls Ablehnung rechnen. Das sollte allerdings niemanden abschrecken - schließlich sollten wir niemals nur deswegen eine gute Freundin sein, weil wir mit zum Stadtbummel kommen!

Tipps und Tricks: So kannst du anfangen!

Wenn auch du nun Lust bekommen hast, dich aus welchem Grund auch immer in Zurückhaltung zu üben, haben wir hier noch ein paar ganz praktische Tipps für dich, mit denen du dein Konsumverhalten noch heute ändern kannst:

  • Vermeide Werbung, wo immer es geht! Bestelle Onlineshop-Newsletter ab, schmeiß nervige Briefsendungen weg und lass dich nicht von Plakaten in Versuchung führen. Meistens werden wir durch Werbung nur auf Produkte aufmerksam, die wir noch nicht kannten und von denen wir vorher noch nicht wussten, dass wir sie "brauchen".
  • Nutze auch Soziale Medien kritisch! Auch hier ist ein großer Teil des Inhalts pure Werbung. Auch unterhaltsame Haul-Videos, in denen Youtuber zeigen, was sie gekauft haben, können einen Kauf-Impuls in dir wecken!
  • Kaufe nur, was du wirklich brauchst! Dein Kleiderschrank braucht nicht noch ein weiteres Kleid. 😉 Hinterfrage jede Anschaffung vorher kritisch. Die "Power Pause"-Methode hilft, vor einem Kauf nochmal in sich zu gehen. 
  • Es ist kein Grund, etwas zu kaufen, weil es im Sale ist. Wenn du das Produkt nicht zum Originalpreis kaufen würdest, ist es auch den Angebotspreis nicht wert
  • Kaufe nichts, was du schon mehrfach zu Hause hast: Wenn du schon sechs Kaffeetassen hast, brauchst du keine siebte - und wenn auch noch so niedliche Katzencomics drauf sind!
  • Wenn du Kleidung kaufst, dann nur solche, die dir im Moment passt! Lass die Hose einfach da, wenn du noch "reinschrumpfen" musst.
  • Generell gilt: Bei dir sollte nur "einziehen" dürfen, was dich wirklich glücklich macht! Wenn es sich magisch anfühlt, dann greif zu!

Buch-Tipps zum Thema:

Wenn du mehr zu den angesprochenen Themen lesen möchtest, können wir dir folgende Bücher empfehlen:

  • Nunu Kaller: "Ich kauf nix - Wie ich durch Shopping-Diät glücklich wurde" 
  • Robert Wringham: "Ich bin raus: Wege aus der Arbeit, dem Konsum und der Verzweiflung"
  • Robert Levine: "Die große Verführung"

Leseempfehlung: Hier findest du weitere Tipps zum Thema sparsam leben und einfach leben.

Brigitte

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