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Nachhaltig wohnen Lebe lieber grüner – die besten Tipps

Nachhaltig wohnen: Essbereich natürlich eingerichtet
© Photographee.eu / Shutterstock
Du möchtest es zu Hause gemütlich und trotzdem nachhaltig haben? Hier haben wir die besten Tipps parat, mit denen nachhaltig wohnen gelingt.

Bei Wohnaccessoires und Möbeln ist es wie in der Mode: Trends kommen und gehen. Klar möchte man es im eigenen Zuhause gemütlich und ganz nach dem eigenen Geschmack eingerichtet haben – ständig wechselnde Deko-Artikel und Möbel gehen aber nicht nur ins Geld, sondern verschwenden auch Ressourcen und Energie. Immer wieder neue Nippes und wechselnde Möbelstücke schaden so der Umwelt. Setze daher lieber auf Nachhaltigkeit und Klasse statt Masse! Mehr Freude hast du an einem langlebigen, nachhaltig hergestellten Stück, dass dir auch nach mehreren Jahren noch treue Dienste erweist und nicht quietschend und knarrend zusammenfällt. Hier erfährst du die wichtigsten Tipps, um nachhaltig zu wohnen.

Nachhaltig wohnen: Kriterien für nachhaltige Möbel

Wer beim Wohnen auf Nachhaltigkeit achtet, der muss sich irgendwann neben den allgemeinen Prinzipien, wie Strom und Wasser sparen, Müll vermeiden, Recycling etc., auch Gedanken um das Wohnumfeld machen. Hier bieten sich zwei Möglichkeiten an: Entweder wir setzen auf nachhaltige und langlebige Möbel oder wir fokussieren uns auf Second Hand und geben so gebrauchten Möbeln ein neues Leben. Natürlich kann man auch wunderbar beide Sachen kombinieren.

Wenn du dir ein neues nachhaltiges Möbelstück anschaffen möchtest, solltest du auf folgende Punkte achten:

  • Verwendung von ökologischen und nachhaltigen Materialien: z. B. Baumwolle, Wolle oder Hanf aus biologischem Anbau, FSC-Zertifizierung – aber auch ohne Zertifizierung ist Holz aus heimischen Wäldern oftmals besser statt Tropenholz, schadstofffreie Leime oder Kleber, Holzbehandlung mit natürlichen Produkten etc.
  • Verarbeitung von recycelten, recycelbaren oder biologisch abbaubaren Materialien
  • verantwortungsvolle Gewinnung der Rohstoffe
  • energieschonende und verantwortungsbewusste Verarbeitung
  • faire Arbeitsbedingungen
  • kurze Transportwege (Produktion in Deutschland oder Europa)

Im Bereich Öko-Möbel gibt es viele Siegel und Label, die jeweils eine unterschiedliche Ausrichtung haben. Hier findest du einen kurzen Überblick:

  • Blauer Engel: Wird vom Umweltbundesamt für besonders schadstoffarme Produkte einmalig vergeben.
  • Goldenes M: Wird von der Deutschen Gütergemeinschaft Möbel (DGM) vergeben. Es werden die gleichen Anforderungen wie die für den Blauen Engel berücksichtigt, allerdings wird die Qualität des Produkts kontinuierlich überprüft.
  • ÖkoControl: Siegel, das vom Europäischen Verband ökologischer Einrichtungshäuser vergeben wird. Kennzeichnet hochwertige, schadstoffgeprüfte Möbel aus nachwachsenden Rohstoffen und nachhaltiger Forstwirtschaft.
  • FSC®: Wird vom Forestry Stewardship Council vergeben und bestätigt, dass das Holz aus umweltgerechten und sozial verträglichen Wäldern stammt, die dazu ökonomisch bewirtschaftet werden.
  • PEFC: Das Siegel steht für Papier- und Holzprodukte, die Standards für eine ökologische, ökonomische und soziale Waldbewirtschaftung berücksichtigen.
  • Naturland: Wird vom Verband für ökologischen Landbau e. V. vergeben. Kennzeichnet, dass die Materialien zu 95% aus ökologisch erzeugten Naturfasern bestehen und die Produktion und Verarbeitung soziale Anforderungen erfüllt.
  • GOTS: Das GOTS-Siegel (Global Organic Textile Standard) soll weltweit einheitliche, kontrollierbare, soziale und ökologische Standards für Textilien gewährleisten. Dabei wird die gesamte Produktionskette berücksichtigt.
  • SA8000: Das Siegel wird von der internationalen Nichtregierungsorganisation Social Accountability International (SAI) vergeben und steht für die Verbesserungen der Arbeits- und Sozialbedingungen. Da nicht alle Firmen, die in der Produktion involviert sind, ausgezeichnet sein müssen, ist das Siegel nicht auf dem Endprodukt zu finden. Es handelt sich daher um eine Fabrikzertifizierung.
  • BSCI: Auch dieses Siegel ist nicht auf den Produkten zu finden. Die Mitglieder der Business Social Compliance Initiative (BSCI) verpflichten sich, die weltweite Verbesserung der Arbeitsbedingungen voranzutreiben. Dafür wird der BSCI-Verhaltenskodex in der Lieferkette angewendet.
  • Standard 100 by OEKO-TEX®: Das Siegel kennzeichnet Textilprodukte, die sozialverträglich und umweltfreundlich hergestellt wurden. Das Hauptanliegen ist dabei die Reduktion von Schadstoffen. Es wird von der Internationalen OEKO-TEX®-Gemeinschaft (Zusammenschluss von Textilforschungs- und Prüfinstituten) vergeben.
  • Grüner Knopf: Steht für einen festgelegten Verhaltenskodex in der Produktion von Textilwaren und bezieht ökologische und soziale Standards mit ein. Es handelt sich dabei um ein staatliches Label, das durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zusammen mit der Deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit entwickelt wurde.

Nachhaltig Wohnen: Aus alt mach neu

Besonders nachhaltig ist es, alte Möbel wiederzuverwenden: Denn statt Neues zu kaufen und somit erneut Energie und Ressourcen zu beanspruchen, können alte Gegenstände einem neuen Nutzen zugeführt werden. Ganz nebenbei macht es auch einfach Spaß, umzugestalten und den Dingen einen neuen Glanz zu verleihen. Upcycling ist hier das Motto und das versetzt Handwerker:innen schnell in Verzückung. Ein schöner alter Ohrensessel, den du mit einem neuen Stoff bespannst, oder ein alter Nierentisch, der in neuem Glanz erstrahlt … alte Möbel wurden oft von regionalen Manufakturen in Handarbeit gefertigt und zeugen daher von guter Qualität. Um so schöner, wenn dies auch weiterhin wertgeschätzt wird und eine neue Verwendung findet. Aber wo bekommt man die alten Schätze her? Da gibt es viele Möglichkeiten:

  • Dachboden: Glanz klassisch bietet sich hierfür zum Stöbern der Dachboden an. Frag doch mal bei Familie und Freunden, was sich noch so alles auf den Dachböden stapelt – da wirst du mit Sicherheit fündig!
  • Flohmarkt: Es gibt doch nichts über einen gemütlichen Flohmarkt-Bummel – und was sich da alles an Schätzen finden lässt freut nicht nur uns, sondern im Sinne der Wiederverwertung auch die Umwelt!
  • Kleinanzeigen und Online-Shops: Für Schnäppchenjäger:innen, Sammler:innen und Hobby-Handwerker:innen sind die örtlichen Kleinanzeigen eine Goldgrube. Was andere nicht mehr haben wollen, könnte das perfekte Stück für deine Wohnung sein. Neben lokalen Zeitungen und Schwarzen Brettern in Supermärkten findet sich eine Bandbreite an Onlineauftritten für gebrauchte (oder auch neue) Möbel: ebay-kleinanzeigen.de, etsy.de (Rubrik "Vintage"), quoka.de, moebelkeller.de, markt.de, shpock.de, used-design.com
  • Second-Hand-Läden und An- und Verkäufe: In Städten finden sich oft Läden verschiedener gemeinnütziger Organisationen (z. B. Caritas, Deutsches Rotes Kreuz), in denen nicht mehr benötigte Möbel abgegeben und günstig erstanden werden können. Dazu lohnt sich auch immer ein Besuch in Second-Hand-Läden oder Vintage-Shops.

Lesetipp: Upcycling-Ideen für Möbel

Hinweis: Prüfe die Möbel vor dem Kauf und lass dich ggf. im Baumarkt über die geeignete Behandlungsmethode beraten. Viele Mängel und Gebrauchsspuren lassen sich leicht reparieren oder umgestalten. Nur alte Sperrholzmöbel solltest du nach Möglichkeit vermeiden, da eventuell Formaldehyd (gilt als krebserregend!) in der Verarbeitung verwendet wurde.

Mehr Nachhaltigkeit im Alltag mit diesen Tipps

Um nachhaltig zu wohnen zählen neben der Einrichtung natürlich noch weitere Faktoren. Hier findest du noch einen generellen Überblick, wie du deinen ökologischen Fußabdruck minimieren kannst:

  • Wasser sparen (vor allem Warmwasser)
  • Strom sparen (Haushaltsgeräte mit guter Energiebilanz verwenden, Standby-Modus beenden etc.)
  • grünen Strom beziehen
  • sparsam mit Ressourcen umgehen
  • nachhaltig konsumieren (z. B. regionale BIO-Lebensmittel, ökologisch und fair produzierte Konsumgüter, Second-hand-Mode etc.)
  • Müll richtig trennen
  • nachhaltig heizen (konstante Basistemperatur ist besser, statt die Heizung immer wieder hoch aufzudrehen)
  • Plastik vermeiden und auf wiederverwendbare Produkte setzen 
  • reparieren statt Wegwerfen
  • ökologisch putzen (Hier erfährst du, wie du Putzmittel selber machen kannst)

Du interessierst dich für weitere Tipps rund um Nachhaltigkeit im Alltag? Hier erklären wir, wie du Naturkosmetik selber machen kannst, wie plastikfrei leben gelingt und wie einfach nachhaltig einkaufen ist.

Verwendete Quellen: klimaretter.info, utopia.de, schoener-wohnen.de

Brigitte

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