Ich trage schon ewig eine Daunenjacke. Was soll daran denn jetzt auf einmal trendy sein?
Bei Skifahrern, Outdoor-Fans und Frostbeulen sind Daunenjacken schon lange die erste Wahl im Winter. Schließlich halten die mit Enten- oder Gänsedaunen gefüllten Jacken und Mäntel, die meistens zusätzlich aus wasserabweisendem Material gefertigt wird, schön warm und sind dabei ziemlich leicht. Ein maximal funktionales und praktisches Kleidungsstück also. Aber nicht unbedingt stylisch. Deswegen machten die um ihren Look besorgten Fashion-Week-Besucherinnen in der Vergangenheit meist einen weiten Bogen um Daunenjacken und bibberten auch bei Minusgraden lieber in Wollmänteln. Doch diesen Winter tut sich was: Die Daunenjacke hat ihr Outdoor-Image abgelegt und wärmt plötzlich allerhand Streetstyle-Stars, Blogger und Models. Die neuen Modelle sind auffallend weit geschnitten und kommen gern in knalligen Farben wie Rot und Blau oder in metallisch glänzendem Silber daher.
Woher kommt der plötzliche Sinneswandel?
Generell sind die Neunziger und Sportswear gerade ein großes Trendthema, man denke nur an das Comeback der XL-Hoodies oder den Hype um das Label Vetements mit seinem "Mode muss nicht schön sein"-Credo. Und ganz konkret hat man bei einem der It-Labels der Stunde, Balenciaga, für Herbst und Winter riesige Daunenjacken entworfen, nach denen sich alle reißen.
Und wie sieht's mit dem Tierschutz aus? Woher kommen denn die Daunen in den Jacken?
Das ist tatsächlich eine wichtige Frage. Laut der Tierschutz-Organisation Vier Pfoten gibt es zwei Arten, Daunen von Gänsen zu gewinnen: Bereits geschlachtete Tiere werden gerupft oder Gänsen werden bei lebendigem Leib die Federn aus dem Körper gerissen. Diese Methode gilt als überaus brutal. Ob Daunen in einer Jacke aus Lebend- oder Totrupf stammen, ist laut Vier Pfoten selbst für Experten nicht zu erkennen. Deswegen empfiehlt die Tierschutz-Organisation, möglichst ganz auf Daunenprodukte zu verzichten. Es gibt inzwischen aber auch eine unabhängige Zertifizierung von Labels, die nur Daunen aus nachhaltiger Herstellung verwenden, für die keine Tiere leiden mussten. Dazu zählen unter anderem Fjällräven, Patagonia, The North Face, Vaude, C&A und Hessnatur. Eine vollständige Liste findet ihr hier.