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Guido Maria Kretschmer über guten Stil

Guido Maria Kretschmer über guten Stil
© Frazer Harrison / Getty Images
Guido im Gespräch: Der Modedesigner unserer Herzen hat uns verraten, welche Trends auf uns zukommen und was guten Stil ausmacht.

"Ray of Life" ist das Motto seiner Show auf der Fashion Week in Berlin. Wir haben Guido Maria Kretschmer vor dem Event getroffen und mit ihm über die Trends 2016, guten Stil und seine modischen Vorlieben gesprochen.

Auf welche Trends dürfen wir uns in diesem Jahr am meisten freuen?

In diesem Jahr wird es sehr gemütlich und die Schnitte und Farben bewegen sich wieder in Richtung "Back to Basics". Es darf zwar auch immer mal wieder farbenfroh werden, aber überwiegend sehen wir in 2016 klassische Farbtöne. Weiß, beige und dunkelgrün – die ganze Range an Erdtönen gehört für mich zu den Trendfarben. Aber auch Beerentöne sind wieder sehr angesagt. Nicht nur an der Kleidung, auch die Haare dürfen jetzt in Rot und Lila leuchten. Besonders freuen tut mich, dass in diesem Jahr viele klassische und cleane Schnitte im Trend liegen. Dadurch kann man die Mode aus 2016 auch noch über viele weitere Jahre tragen.

Welcher Trend gefällt dir persönlich am meisten?

Redakteurin Laura im Gespräch mit Guido. Folgt Laura auf @brigittemagazin auf Instagram!
Redakteurin Laura im Gespräch mit Guido. Folgt Laura auf @brigittemagazin auf Instagram!
© Brigitte

Ich mag Capes total gerne und habe deshalb auch viele Capes und Ponchos in meine neue Kollektion eingebracht. Aus weichen und gemütlichen Stoffen. Die umspielen die Figur immer so toll und mit einem Cape darf man auch mal schwanger werden oder ein Kilo mehr haben. Sie sind außerdem so schön vielfältig, es gibt sie in kurz, in lang, in bunt oder mit Bommeln dran. Das passt einfach immer. Genau so gern mag ich schöne Wollröcke, die gerade im nächsten Herbst und Winter wieder überall zu sehen sein werden. Ob lang oder kurz – so ein Rock ist immer ein schönes Basicteil, das gut kombiniert werden kann. Wer es ein wenig raffinierter mag, wählt einen Rock aus Samt. Auch der Stoff wird uns in 2016 erhalten bleiben.

Ob Schlaghosen, Trompetenärmel oder Wildleder – 2015 war aus modischer Sicht vielfältig und retro. Gibt es einen Look, bei dem du froh bist das er in diesem Jahr nicht mehr trendy ist?

Viele Looks aus dem letzten Jahr sind einfach zeitlos. Froh bin ich allerdings, dass die Crop Tops so langsam verschwinden werden. Ich habe zwar in meiner neuen Kollektion auch einen Pulli, der zu kurz geraten ist, aber da das Model einen schönen Bauch hatte, habe ich es so gelassen. Dennoch ist das immer eine heikle Angelegenheit, gerade wenn man das ein oder andere Kilo zu viel hat.

Dann finde ich Crop Tops schwierig. Außerdem halte ich die Shirts für eine schlechte Message, denn selbst im Winter sieht man jetzt die ganzen kleinen Mädchen mit den kurzen Shirts rumrennen. Und das ist für die Gesundheit nicht gerade förderlich. Da muss man als Designer auch Vorbild sein. Ansonsten bin ich kein großer Freund von Sneaker. Damit sind im letzten Jahr zwar alle rumgelaufen, richtig anfreunden konnte ich mich damit allerdings nicht. In 2016 wird der Hype auch ein wenig zurückgehen.

Was ist für dich guter Stil?

Guter Stil ist für mich, wenn man mit seinem Look zeigen kann, wer man eigentlich ist. Ob sozialer Hintergrund, Selbstbild oder die Einstellung zum Leben – der Look sollte die Persönlichkeit mit allem Drum und Dran widerspiegeln. Für mich hat guter Stil deshalb auch immer etwas mit Selbstreflektion zu tun. Ausgenommen sind davon für mich Veranstaltungen wie zum Beispiel eine Hochzeit. Bei jedem Event, bei dem man weiß, es gibt eine Nummer 1 die im Mittelpunkt steht, hat man sich modisch unterzuordnen. Und dann ist es egal wie sexy zu bist, dann ist eben auch mal deine Freundin Uschi dran.

Und wenn es keine Hochzeit ist, sondern ein Date? Was trägt man da, um stilsicher zu sein und einem Mann zu gefallen?

Vor allem ist es auch hierbei wichtig sich treu zu bleiben. Männer merken sofort, wenn eine Frau nicht sie selbst ist und irgendwas trägt, was sie nicht wirklich mag. Natürlich gucken die auch mal aufgetakelten Vamps hinterher, aber auf Dauer muss es doch immer ehrlich und aufrichtig sein, was man trägt. Besonders doof finden Männer aber natürlich flache Schuhe, Hängekleidchen, Boyfriend-Hosen, Oversize-Looks und Ballerinas. Also eigentlich das meiste von dem, was Frauen gerne tragen, weil es so schön gemütlich ist. Wenn der Mann aber am Ende kultiviert ist und die Funken schon geflogen sind, dann darf man auch mal das Babydoll-Oberteil rausholen.

Und so sieht Guidos neue Kollektion aus

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