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All the Single-Ladies 7 Dinge, die ich nur als (Dauer-)Single lernen konnte

Was man als Single alles lernen kann: Eine junge Single-Frau schaut aus dem Fenster
© Vadim Georgiev / Shutterstock
Für viele ist Single-Sein vor allem ein unerwünschter Zustand zwischen ihren Partnerschaften. Unsere Autorin dagegen schätzt ihr Single-Leben sehr, denn sie hat dabei einiges gelernt – auch und gerade für ihre künftigen Beziehungen.

Ja ja, ich weiß. Single sein gilt in unserer Gesellschaft als eine Art "Störung".

Warum sonst gäbe es einen offiziellen "Single Awareness Day" (aber keinen "Couples Awareness Day"!)? Warum sonst würde man eine Gen-Variante, deren Träger eine gehemmte Glückshormon-Produktion haben, als "Single-Gen" bezeichnen? Und warum sonst würden mich Leute, denen ich erzähle, dass ich seit drei Jahren Single bin, immer ziemlich schnell fragen: "Und wie kommt's, dass du schon so lange Single bist?"? 

Tja, aber mir tut diese "Störung" offenbar gut. Denn ich habe in meiner Zeit als Single schon so einige Lektionen gelernt, die ich in meinen Beziehungen bisher nicht gelernt habe. 

7 Dinge, die ich als Dauer-Single gelernt habe

1. Ich brauche gar keinen Partner

Luft aus der Heizung lassen, Duschkopf auswechseln, Fahrradklingel am Lenker anbringen – kann ich alles allein. Ins Kino gehen, was Leckeres kochen, ausgehen, verreisen – funktioniert allein auch alles tiptop! Dass ich als Single alles genauso gut schaffen, bewältigen und genießen kann wie mit einem Partner an meiner Seite, wurde mir erst so richtig klar, als ich es ausprobiert habe. Das zu wissen, gibt mir wiederum dieses unfassbar großartige Gefühl von Unabhängigkeit und Selbstvertrauen, das mich mit Sicherheit auch in meinen künftigen Beziehungen nicht mehr verlassen wird. Außerdem, wenn doch mal irgendwas ist, was ich nicht allein kann: Wozu gibt's hilfsbereite Nachbarn oder Freunde ...?

2. Eine Partnerschaft allein wird mir niemals reichen

In Partnerschaften neigen viele dazu, sich auf ihren Partner zu konzentrieren und dabei Freunde und Familie zu vernachlässigen – ich früher auch. Als Dauer-Single habe ich aber einerseits erlebt, wie schön und bereichernd ein großes, vielfältiges Netz sozialer Beziehungen ist. Und andererseits, wie scheiße es sich anfühlt, selbst die Vernachlässigte zu sein. Deshalb ist für mich klar: Meine nächste Partnerschaft wird nur eine von vielen wichtigen Beziehungen in meinem Leben!

3. Selbstliebe ist die Voraussetzung, um andere lieben zu können

Ich weiß, das ist den meisten bekannt. Aber mir war es nie wirklich klar, ehe ich mich als Single mal so ganz in Ruhe mit mir selbst angefreundet und erfahren habe, wie sich Selbstliebe anfühlt. Ich weiß mittlerweile sogar, dass alle meine bisherigen Beziehungen daran gescheitert sind, dass ich mich selbst einfach nicht (bedingungslos) genug liebte. Wie an mich selbst habe ich nämlich auch an meine Partner Ansprüche gestellt, die niemand erfüllen kann, statt sie (und mich) so zu lieben und zu akzeptieren, wie sie sind. Mittlerweile gehe ich viel milder und wertschätzender mit mir um und könnte das wahrscheinlich ebenso mit einem Partner.

4. Ich kann nicht immer Kompromisse schließen

Seit ich weiß, wie schön es ist, den eigenen Kopf hundertprozentig durchzusetzen, werde ich dieses Privileg nicht so schnell wieder aufgeben. Klar werde ich in meinen nächsten Beziehungen die Bedürfnisse meines Partners berücksichtigen, darauf eingehen und die Kompromisse schließen, die nötig sind. Aber ich nehme mir fest vor, nicht zu oft zurückzustecken, vor allem nicht bei Dingen, die mir wichtig sind. Das täte letztlich nämlich auch der Beziehung nicht gut.

5. Auch mit dem richtigen Partner läuft eine Beziehung nicht von selbst

Natürlich habe ich in meiner Single-Zeit auch über vergangene Beziehungen nachgedacht und dabei festgestellt: Ich war definitiv schon mit dem Richtigen zusammen. Es war nur (zwei Mal!) der falsche Zeitpunkt (und ich könnte auch genau sagen warum, aber das würde hier zu weit führen). Ich glaube, würden wir es jetzt nochmal probieren, könnte es wirklich gut gehen. Ich wäre jedenfalls offen und bereit dafür ...

6. Flirten ist super, aber harmlos

Immer und mit jedem interessanten Menschen befreit flirten zu können, finde ich einfach super! Meine Stimmung hebt ein Flirt jedenfalls fast (!) so zuverlässig wie Vanilleeis mit Keksteig. Aber ganz ehrlich: Ich flirte mit so vielen und keiner davon bedeutet mir etwas. Sie sind alle nur mehr oder weniger Mittel zum Zweck (durch sie fühle ich mich gut) und das beruht garantiert bei den meisten auf Gegenseitigkeit. Also solange mir mein nächster Partner treu ist, hätte ich nichts dagegen, wenn wir beide uns hin und wieder einen harmlosen Flirt zugestehen würden. 🤷‍♀️

7. Ich muss nach meinem Traummann nicht suchen

Meine Erfahrungen als Single haben zusammengenommen dazu geführt, dass ich aktuell überhaupt nicht das Gefühl habe, aktiv und mit großem Aufwand auf Partnersuche gehen zu müssen. Ich denke zwar, ich wäre mittlerweile (das erste Mal in meinem Leben) bereit für eine Beziehung und bin daher durchaus offen für vielversprechende Bekanntschaften. Aber ich muss mich nicht auf Teufel komm heraus in die nächstbeste Partnerschaft stürzen. Ich möchte nicht mehr versuchen, etwas passend zu machen – sondern etwas Passendes! Und das nötige Selbstvertrauen und die Geduld darauf zu warten, habe ich mittlerweile.

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