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Sneating ist eine fiese Dating-Masche – hast du's schon mal gemacht?

Sneating: Ein Pärchen bei einem Date im Restaurant
© rawpixel.com / Shutterstock
Keine Frage: Sneating ist falsch und moralisch verwerflich! Aber manchmal werden Leute zum Sneater, die es nie von sich gedacht hätten ...

Von C wie Cushioning über N wie Negging bis O wie Orbitting – so langsam könnten wir glatt mal über ein Alphabet der Dating-Maschen nachdenken. Auf jeden Fall hätten wir mit S wie Sneating jetzt einen weiteren Buchstaben abgedeckt.

Was ist Sneating?

Eigentlich ist Sneating – wie so viele andere Trends auch – ein altbewährtes Prinzip, das momentan mal wieder die Runde macht. Schon 2011 wurde der Begriff ins "Urban Dictionary" aufgenommen, ein englisches Wörterbuch für Slang-Ausdrücke. Was damit gemeint ist? Ganz einfach: Auf Dates gehen, um sich auf Kosten seiner Date-Partner durchzufuttern. Die wiederum, inklusive ihrer Gefühle, spielen für den Sneater nur eine untergeordnete Rolle, sind quasi Mittel zum Gedeck. 

Und weil jemand, der andere Menschen auf Partnersuche auf so eine fiese Art und Weise ausnutzt, sowohl ziemlich hinterlistig und berechnend ("sneaky") ist, als auch etwas isst ("eat"), nennt man diese Masche Sneating. Ja, da schließt sich der Kreis.

Wer sich jetzt als Frau auf der sicheren Seite fühlt, da ja, wenn sich die Rechnung nicht geteilt wird, immer der Mann bezahlt: Aufwachen! Wir haben das 21. Jahrhundert und die Zeiten, in denen die Er-bezahlt-Regel als guter Ton galt, sind längst vorbei (zum Glück?!).

Jeder kann zum Sneater werden – oder?

Trotzdem: Wie einfach es gerade für Frauen sein kann (und wie groß die Versuchung), sich insbesondere mithilfe von Dating-Portalen wie Tinder durchzufuttern, beschrieb kürzlich eine junge Frau in einem Sneating-Erfahrungsbericht bei "Whimn". Als Jura-Studentin habe sie ein sehr kleines Budget und müsse sich vieles verkneifen, heißt es da.

Zunächst sei sie nur auf Dates gegangen, wenn sie es sich selbst leisten konnte. Doch als sie einen gewissen Dan traf, hatte sie wohl eine Art Schlüsselerlebnis. An Dan sei praktisch alles anders gewesen, als erwartet: Kleiner als angegeben, zehn Jahre älter als auf seinen Fotos.

Trotzdem verbrachte sie den Abend mit Dan, trank viel Wein, bestellte sogar ein Dessert. Als Dan dann am Ende des Abends schließlich anbot, die Rechnung zu bezahlen, habe sie zum ersten Mal in ihrer Dating-Karriere gedacht: "Scheiß drauf, lass ihn." Zum ersten, aber nicht zum letzten Mal. Durch Dan ist sie zur Gewohnheits-Sneaterin geworden – einmal Tabu gebrochen, zack, reingerutscht.

Natürlich kann diese Geschichte Sneating nicht moralisch rechtfertigen. Schließlich ist es niemals okay, andere Leute auszunutzen, nicht mal, wenn die uns belogen oder getäuscht haben. Aber bevor wir uns empören und in jedem Sneater automatisch ein Arschloch sehen, sollten wir vielleicht lieber vorsichtig sein. Sonst sind wir am Ende wie besagte Studentin – und tun eventuell ganz vielen Menschen Unrecht, obwohl sie es gar nicht verdienen.

Videotipp: Mosting – Vorsicht vor diesem Dating-Trend

sus

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