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Paartherapeut erklärt: Darum sind Blind Dates der beste Weg, jemanden kennenzulernen

Eric Hegmann: Eine Frau wartet auf ihr Date
© GRSI / Shutterstock
Kein Fan von Blind Dates? Schade! Laut Paartherapeut Hegmann gehören Treffen mit Unbekannten zu den besten Wegen, einen Partner fürs Leben zu finden ...

Ein Blind Date? Für viele eher eine unangenehme Vorstellung! Warum sollte man sich mit jemandem verabreden, den man gar nicht kennt? Von dem man nicht weiß, ob man ihn attraktiv findet, eine gemeinsame Wellenlänge hat und einen ganzen Abend mit ihm durchhält? Wer bitte würde heute noch so einen altmodischen Weg wählen, wenn wir doch genauso gut auf Nummer "sicher" gehen und uns jemanden bei Tinder, Parship, ElitePartner und Co. suchen können? Paartherapeut Eric Hegmann wüsste da ein paar Gründe – und die sind mindestens nachdenkenswert ...

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6 Gründe, warum Blind Dates besser sind als ihr Ruf

1. Blind Dates haben sich bewährt

In Deutschland und Mitteleuropa sind Blind Dates zwar nicht sooo verbreitet, doch in zahlreichen anderen Kulturen haben die Verabredungen mit Unbekannten Tradition – was wiederum ein Anzeichen dafür ist, dass sie sich durchaus bewährt haben, denn komplett bescheuerte Traditionen sterben normalerweise aus. Beispiel USA: "In den US-amerikanischen Metropolen ist es üblich, wenn ein Single sich mit einem Paar zum Abendessen trifft, dass das Paar einen vermeintlich passenden Freund oder Bekannten, der ebenfalls Single ist, als Blind Date dazu bittet, beinahe wie ein Double Date", sagt Hegmann. Und wer mal solo mit einem befreundeten, frisch verliebten Pärchen unterwegs war oder eine Freundin an ihre neue Flamme verloren hat, weiß: Diese Tradition hat selbst dann einen Sinn, wenn aus dem Blind Date keine Beziehung hervorgeht ...

2. Freunde sind die besten Kuppler

Gerade Blind Dates, die von Freunden vermittelt werden, hält Hegmann für aussichtsreich. "Freunde von Freunden bekommen automatisch einen Vertrauensvorschuss und einen Bonus, denn mit denen liegen wir vermutlich auf einer Wellenlänge, denken wir, schließlich sind es ja Freunde unserer Freunde" erklärt der Beziehungscoach. "Dieses Vertrauen schafft im besten Fall die Grundlage, die nötig ist, um sich sympathisch zu sein und vielleicht verlieben zu können."

3. Je größer die Auswahl, umso größer die Verwirrung

Während man bei der Partnersuche über die einschlägigen Online-Portale und Apps eine riesige Auswahl an Profilen (und den zugehörigen Menschen hat), muss man bei einem Blind Date mit dem Vorlieb nehmen, was da ist – bzw. positiv formuliert: Kann man sich bei einem Blind Date voll und ganz auf eine Person konzentrieren und gibt ihr eine faire Chance. Hegmann erklärt: "Potenzielle Partner sind keine Jogurtbecher, dennoch wird gerne für das Internet der Vergleich aus dem Supermarkt angebracht: Hat der Kunde eine zu große Auswahl an verschiedenen Joghurt-Sorten, entscheidet er sich häufig für etwas ganz anderes, weil ihn die Fülle der Möglichkeiten überfordert. Gibt es nur wenige Sorten zur Auswahl, fällt die Entscheidung leichter." Hast du dich auch schon mal geärgert, weil du Zitrone-Drachenfrucht-Knusperperle genommen hast, statt bei der guten alten Himbeere zu bleiben? Dann weißt du ja, wovon die Rede ist ...

4. Menschliche Intuition schlägt Algorithmen

Ein weiterer Grund, warum Blind Dates ein natürlicherer und erfolgsversprechenderer Weg bei der Partnersuche sind als professionelle Vermittlungen über Portale und Agenturen: Es geht dabei um Liebe und Gefühl und das lässt sich nach wie vor besser erspüren als berechnen. "Partneragenturen schlagen dem Suchenden mithilfe wissenschaftlicher Verfahren geeignete Dates vor, die die Grundlage für Algorithmen bieten, einige Dating-Apps vergleichen Interessen und Hobbys, um viele Gemeinsamkeiten in den Fokus zu stellen. Ich bin überzeugt, dass die Treffsicherheit der Intuition von guten und wohlwollenden Freunden unterschätzt wird." Mit anderen Worten: Wenn schon vermittelt, dann lieber von der besten Freundin als von einem Außenstehenden (oder einer Software ...).

5. Menschen sind keine Optionen

Es ist wohl ein offenes Geheimnis: Wer online einen Partner sucht, chattet mit mehreren, lotet unterschiedliche Möglichkeiten aus und hat immer noch den einen oder anderen im Backup. Aber: "Niemand möchte nur eine Option sein, sondern eine Priorität", so Hegmann. "Menschen wünschen sich Sicherheit, sie wollen nur investieren in Kontakte, von denen sie sicher sein können, dass sie Erfolg versprechen. Die Partnervorschläge von Tinder genauso wie von Parship oder Elitepartner zielen darauf ab, Singles dieses Gefühl von Sicherheit zu vermitteln. Nicht nur werden potenziell passende Partner vorgeschlagen, es soll auch möglichst sicher gestellt werden, dass eine Zurückweisung oder ein Korb nicht passiert, wenn man nur Kontakt aufnehmen kann, wenn beide dazu ihr Einverständnis gegeben haben: 'Es ist ein Match!' Es bleibt gar nicht aus, beim Date mit einem Kandidaten zu denken: 'Da war ja noch dieser andere Partnervorschlag, vielleicht passt der noch besser?' In der Folge daten die meisten Singles mit mehren Personen parallel – und verlieren so aus dem Fokus, dass man sich erst einmal ganz auf eine Person einlassen muss, um sie überhaupt kennenlernen zu können."

6. Bei Null anfangen macht frei und unvoreingenommen

Am besten können wir einen Menschen kennenlernen, wenn wir ihm mit möglichst wenig Erwartungen und Vorurteilen begegnen – wie bei einem Blind Date. Hegmann sagt: "Kontakte googeln, soziale Medien durchforsten, all diese Maßnahmen verhindern ein unbefangenes Kennenlernen. Zwar fühlen sich Singles dadurch sicherer, aber gleichzeitig wird gegen die natürliche Neugier ein Schwung nicht verifizierter Informationen gesetzt, die unsere Haltung und unser Urteil stark beeinflussen. Eines der schönsten Dinge beim Kennenlernen sind aber doch die durchquatschten Nächte, wo man nicht genug voneinander erfahren kann, wo alles spannend und neu ist und voller Möglichkeiten."

Machen wir uns nichts vor: In der Liebe gibt's nun mal keine Sicherheit. Wer das glaubt, folgt einer Illusion, die ihn letztlich nur von der Wirklichkeit entfremdet und Chancen übersehen lässt. Also warum nicht direkt mit einem abenteuerlichen Blind Date beginnen, was im Idealfall sowieso als Abenteuer weitergeht ...? 

Eric Hegmann: Der Paartherapeut präsentiert seine neue Show
© Arne Weychard, SAT.1 / PR

Du möchtest mehr von Paartherapeut Eric Hegmann erfahren? Das kannst du ab 2. September sogar in Aktion und Farbe! In der neuen Dating-Show "Nächste Ausfahrt Liebe" bringen Hegmann und sein Team Singles für ein Blind Date im Auto zusammen – immer montags bis freitags um 18:00 Uhr in SAT.1. Auf der Fahrt steuert das Liebes-Navi "Polly" die beiden mit überraschenden Fragen durchs erste Kennenlernen. Am Ende des Roadtrips müssen sich die Singles entscheiden: Nehmen sie das Taxi nach Hause oder verbringen sie einen gemeinsamen Abend im Hotel? 

sus

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