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Studie zeigt Diese Gewohnheit lässt das Gehirn schrumpfen – und macht deshalb glücklich

Studie: Eine Frau macht Yoga mit einem Schmetterling
© milanzeremski / Shutterstock
Je mehr aktive graue Zellen, umso besser? Irrtum. Einer niederländischen Studie zufolge machen uns manche Gewohnheiten glücklich – obwohl sich dadurch das Gehirn verkleinert.

Dass wir unser Gehirn nicht nur dazu brauchen, Rechenaufgaben zu lösen und Sätze zu vervollständigen, wissen wir mittlerweile. Die graue Masse in unserem Schädel ist unter anderem das Steuerzentrum unserer Emotionen, der Knackpunkt, wenn wir unsere Gewohnheiten ändern möchten, und die Quelle all unserer Glücks- und Unglücksempfindungen (natürlich in Kombination mit äußeren Triggern wie lieben Menschen und Vanilleeis mit Keksteigstückchen!). Good news: Laut einer niederländischen Studie können wir sie mit nur einer Gewohnheit sehr zu unseren Gunsten verändern – Yoga bzw. Meditieren!

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3.700 Yoganer untersucht

Yoga und Meditation haben ja sowieso schon einen ziemlich guten Ruf: Beides wirke stressreduzierend, fördere die Konzentration, sei gut für Muskeln und Gelenke und vieles (Positives) mehr. Aber lässt sich davon auch irgendetwas neurologisch messen und belegen? Wie wirken sich Yoga und Meditation auf das Gehirn aus? Diese Fragen wollte ein niederländisches Forscherteam beantworten und rekrutierte dazu gut 3.700 Probanden, die regelmäßig Yoga- oder Meditationsübungen praktizieren.

Alle Teilnehmer füllten einerseits Fragebögen aus, in denen sie Angaben zu Lebenseinstellung, Stressempfinden usw. machen sollten, und unterzogen sich andererseits einem Magnet-Resonanz-Scan (MRT) ihres Gehirns. Bei knapp 2.400 Probanden wurden die grauen Zellen zudem mehrmals über einen Zeitraum von mehreren Jahren vermessen, um mögliche Veränderungen zu dokumentieren.

Yoganer haben verkleinertes Angstzentrum

Wie die MRT-Untersuchungen zeigten, waren bei der Versuchsgruppe sowohl die Hirnregionen linker Hippocampus als auch die rechte Amygdala kleiner als bei Leuten, die nie Yoga machen oder meditieren. Bei den Probanden, deren Hirn wiederholt gescannt wurde, schrumpfte die rechte Amygdala sogar während des Versuchszeitraums – und genau das spricht dafür bzw. könnte der Grund dafür sein, dass Yoga glücklich macht: Denn es ist vorwiegend die rechte Amygdala, die uns ängstlich, wütend oder pessimistisch macht (vereinfacht gesagt!). 

"Die Veränderungen betrafen nur die rechte Amygdala, nicht die linke," heißt es in der Studie. "Die rechte Amygdala ist mit negativen Emotionen und spontanen Reaktionen verknüpft, die linke dagegen mit positiven Empfindungen und Erinnerungen." Mit anderen Worten: Bei Menschen, die regelmäßig meditieren, ist die Hirnregion, die für Ängste, Wut und Übersprungshandlungen zuständig ist, weniger ausgebaut als bei anderen. Für die Region, die bei Freude, Optimismus und Erinnerungen aktiv wird, gilt das nicht.

Abgesehen von diesem Befund fiel den Wissenschaftlern noch ein weiterer Unterschied zwischen Yoga-Aktiven und -Nicht-Aktiven auf: Erstere fühlten sich zwar häufiger gestresst, konnten aber gleichzeitig auch besser mit Stress umgehen als die nicht meditierende Kontrollgruppe – Übung macht eben den Meister 😅.

Achtung! Auch wenn die Messwerte signifikant sind und die Studie mit gut 3.700 Teilnehmern zu den größeren ihrer Art gehört, weisen die Forscher darauf hin, dass die Testgruppe für endgültige Schlussfolgerungen noch immer zu klein und die berücksichtigten Parameter zu wenige seien. So können bei den Probanden etwa neben den Yoga-Aktivitäten noch andere Dinge wie soziales Umfeld, Kindheit oder Lebensauffassung zur Verkleinerung der rechten Amygdala beigetragen haben. Doch selbst wenn wir mit Yoga und Meditation allein vielleicht keine Wut und Ängste überwinden können: Schaden kann es sicherlich auch nicht! 

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