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Psychologe verrät So vertreibst du die Sunday Scaries

Frau steht im Meer (Zeichnung)
© Jorm Sangsorn / Adobe Stock
Am Sonntag haben nicht wenige von uns schlechte Laune. Hier ein paar Wege, wie wir ihr begegnen können.

Ob wir es "Sunday Scaries" nennen oder Sonntagsblues – immer wieder sonntags … kommt die schlechte Laune. Vielleicht bemerken wir, dass wir den ganzen Vormittag schon wieder damit verbracht haben, uns durch die Posts Wildfremder auf Instagram und TikTok zu scrollen, oder es graust uns schon jetzt vor dem Berg Arbeit, den wir am Freitag für unser Montags-Ich zurückgelassen haben (vielen Dank, Freitags-Ich …).

Die Gründe können vielfältig sein, doch wie können wir der schlechte Laune begegnen? Schließlich haben wir noch einen ganzen freien Tag vor uns, den die wenigsten mit düsteren Gedanken und Bauchschmerzen verbringen möchten. Psychologe Mark Travers kennt die letzten, oftmals negativ besetzen, Stunden eines freien Wochenendes sehr gut und nennt in einem Artikel auf "Forbes" zwei Strategien dagegen.

Begib dich unter Menschen, die du magst

Soziale Kontakte haben einen Einfluss auf unsere Psyche, unseren Körper und unser Verhalten – und damit letztlich auch auf unsere Gesundheit, physisch und mental. UnterschiedlicheStudien konnten bereits einen Zusammenhang zwischen einem längeren Leben und einem höheren Wohlbefinden mit sozialer Verbundenheit feststellen. Enge, gesunde Beziehungen können laut dem "Center for Disease Control and Prevention" dazu beitragen, schwere Krankheiten und deren Folgen zu verhindern, wie beispielsweise:

  • Herzkrankheiten
  • Schlaganfall
  • Demenz
  • Depression
  • Angstzustände

Außerdem verbessern soziale Kontakte die eigene Fähigkeit, sich von Stress, Angst und depressiven Verstimmungen zu erholen, sie können weiterhin dazu anregen, sich gesund zu ernähren und die körperliche Aktivität fördern. Kein Wunder also, dass Psychologe Travers als eine Strategie nennt, sich unter Menschen zu begeben, die bedeutsam sind. "Durch gemeinsame Aktivitäten mit Menschen, die dir nahestehen, kannst du deine sozialen Beziehungen stärken und deine Stimmung verbessern", erklärt der Wissenschaftler.

Dabei ist es erst einmal zweitrangig, was man mit einander macht: "Ob du mit einem Freund spazieren gehst, ein kleines Turnier in der Nachbar:innenschaft organisierst oder an einem Fitnesskurs teilnimmst – es gibt viele Möglichkeiten, sich mit anderen gemeinsam zu beschäftigen." Nicht nur, dass man die freie Zeit mit schönen Dingen verbringt, obendrein gibt es noch einen weiteren Bonus: "Du hast keine Zeit, in Sonntagstraurigkeit zu schwelgen, weil du etwas hast, worauf du dich freuen kannst."

Sorge für einen regelmäßigen Schlaf-Wach-Zyklus

Im Gegensatz zur ersten Strategie, erfordert die zweite eine Menge Vorarbeit und lässt sich nicht spontan angehen – das ändert allerdings nichts an ihrer Wichtigkeit für gute Laune und eine stabile Psyche, auch über einen Sonntagnachmittag hinaus. 

Unser Schlaf-Wach-Zyklus wird durch den sogenannten "zirkadianen Rhythmus" – also unsere innere Uhr – bestimmt. Er führt (sehr vereinfacht beschrieben) dazu, dass wir morgens und bei Tageslicht wach sind und abends, wenn die Sonne untergeht, müde werden. Und wenn wir uns nicht an diesen Rhythmus halten, kann das negative Auswirkungen auf unsere Psyche haben. Das ergab unter anderem eine Studie, die einen Zusammenhang zwischen einer geringeren und stark variablen Gesamtschlafdauer sowie einer späteren Schlafenszeit und depressiven Symptomen feststellte.

Gerade am Wochenende meinen wir den Schlaf, der uns in der Arbeitswoche verwehrt blieb, nachholen zu müssen – aber das ist nur bedingt zu empfehlen. "Die Beibehaltung einer konstanten Schlafdauer und die Gewährleistung einer angemessenen Schlafdauer ist für die Verbesserung der Stimmung und der Verringerung von Ängsten von wesentlicher Bedeutung", erklärt der Psychologe. Wer also meint, in der Woche zu wenig Schlaf zu bekommen, sollte lieber daran etwas ändern, anstatt den Schlaf am Wochenende "nachzuholen". 

Für gelungene Sonntagabende sei es entscheidend, regelmäßige Schlafzeiten festzulegen – und sich daran zu halten und das eben auch an Wochenenden. "So kann sich deine innere Uhr auf einen gleichmäßigen Rhythmus einstellen und es fällt dir leichter, jeden Tag zur gleichen Zeit einzuschlafen und aufzuwachen." Dabei kann es helfen, sich morgens natürlichem Licht auszusetzen, um dem Gehirn zu signalisieren, dass es Zeit ist, aufzustehen. Auch ein Wecker, der die Helligkeit und Lautstärke sachte erhöht und angenehme Töne von sich gibt, kann dabei eine Hilfe sein.

Letztlich sollte es darum gehen zu lernen, dass man die letzten Stunden des Wochenendes nicht zu fürchten braucht. Wir sollten sie lieber als Chance nutzen, unsere Zeit mit schönen Dingen zu füllen, anstatt mit Graus auf die Zukunft zu blicken. Doch hierbei gilt es im Zweifel auch, auf die Anzeichen zu achten: Wer sich bei dem Gedanken auf die neue Arbeitswoche stark unwohl fühlt, sollte überlegen, was genau dieses Gefühl hervorheben mag – und entsprechend handeln, eine Veränderung herbeizuführen.

Verwendete Quellen: forbes.com, cdc.gov, journals.plos.org, pubmed.ncbi.nlm.nih.gov, health.harvard.edu, nature.com

csc Brigitte

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