Anzeige

Psychologie Langzeitstudie zeigt: In diesem Alter ist dein Selbstvertrauen am größten

Das gewisse Etwas: Eine glückliche blonde Frau in gelbem Pulli auf einer Wiese
© Yarygin / Shutterstock
Zufrieden mit deinem Selbstvertrauen? Perfekt! Dabei hast du ja vielleicht noch nicht mal deinen Höhepunkt erreicht ...

Selbstbewusstsein entwickeln – eine Aufgabe, die wohl die meisten Menschen über eine laaaange Zeit in ihrem Leben begleitet. Da denkst du den einen Tag "joa, so langsam fühle ich mich wohl mit mir und gefestigt" und schon am nächsten wachst du wie von Zauberhand mit einem Bad-Body-Image auf oder wirst von fieser Kritik, einer Zurückweisung oder einem Misserfolg aus der Bahn geworfen. Ist schon ein schwerer Task, den wir Menschen da von wo auch immer aufgekriegt haben! Aber mit der Fähigkeit zu denken und kreativ zu sein kommt nunmal auch der Drang zu zweifeln und sich selbst in Frage zu stellen ...

Das Schöne und Tröstliche: Mit zunehmendem Alter und zunehmender Erfahrung entwickeln die meisten Menschen automatisch mehr und mehr Selbstvertrauen. Deshalb haben wir allen Grund, uns darüber zu freuen, dass wir älter und erwachsener werden, denn selbstbewusst lebt es sich deutlich glücklicher

So verläuft die Selbstvertrauen-Kurve

Wie genau sich das Selbstbewusstsein im Laufe unseres Lebens entwickelt, haben Forscher der Universität Bern untersucht. Dazu haben sie Daten von rund 165.000 Menschen ausgewertet, aus insgesamt 191 verschiedenen wissenschaftlichen Artikeln, die sich mit dem Thema Selbstvertrauen beschäftigten, also dem Vertrauen in die eigenen Entscheidungen und Fähigkeiten. In den Langzeitstudien, in denen die Daten erhoben wurden, berücksichtigte man Menschen im Alter zwischen vier und 94 Jahren.

Aufgrund ihrer Auswertung konnten die Schweizer Wissenschaftler eine Verlaufskurve für das menschliche Selbstbewusstsein skizzieren, die typischerweise folgendermaßen aussieht:

  • Von der Kindheit bis zur Pubertät steigt das Selbstvertrauen (logischerweise von 0) zunächst weitgehend konstant an.
  • Während der Pubertät (etwa zwischen elf und 17 Jahren) stagniert die Kurve – kein Anstieg, aber auch kein Abfall.
  • Danach (also so ab 17/ 18) steigt das Selbstvertrauen wieder stark an, ähnlich steil wie in der Kindheit.
  • Etwa ab 30 verlangsamt sich der Zuwachs an Selbstbewusstsein, die Kurve steigt weiterhin, aber weniger steil.
  • Ab einem Alter von ungefähr 50 wird die Kurve noch flacher – das Selbstvertrauen steigt nun noch leicht bis gar nicht mehr an.
  • Mit 70 können wir uns wiederum auf einen Knick in unserer Selbstbewusstseinskurve gefasst machen: Von da an nimmt das Selbstvertrauen beim Durchschnittsmenschen erstmals leicht ab.
  • Ab 90 geht's durchschnittlich rapide bergab mit dem Selbstvertrauen.

Am größten ist unser Selbstvertrauen also normalerweise, wenn wir zwischen 50 und 70 sind! In dieser Lebensphase sind wir am stabilsten, wir wissen am besten, wer wir sind, was wir können und was wir brauchen.

Aber heißt das nun, dass wir nur darauf warten müssen (oder können), bis wir 50 sind, und die Sache mit der Identität ist geklärt? Natürlich nicht! Wir können (und sollten!) natürlich am besten schon in unserer Jugend alles tun, um ein gesundes und möglichst stabiles Selbstbewusstsein zu entwickeln. Schließlich sind wir dafür nicht nur auf Erfahrung angewiesen, sondern können auch durch unsere Haltung und Einstellung viel dafür tun. Was konkret? Zum Beispiel unsere Selbstzweifel hinterfragen, negative Denkmuster und Gewohnheiten entlarven, uns regelmäßig unsere Stärken vor Augen führen – und mit unseren Schwächen Frieden schließen! (Weitere Tipps haben wir unter anderem in unserem Artikel Selbstliebe lernen für dich zusammengestellt.)

Videotipp: 7 Anzeichen, dass du dich selbst nicht genug liebst

Anzeichen, dass du dich selbst nicht liebst: Eine junge Frau versteckt sich unter ihrem Pulli
sus / sus Brigitte

Mehr zum Thema

VG-Wort Pixel